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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Erste auf der Brücke sein, der Erste, der seinen Fuß auf das südliche Ufer des Flusses setzte. Vermutlich der Erste, der sich dort niedermetzeln ließ. Irgendwo in diesem Gewühl vor ihnen befand sich Ragroth. Nur wo …
    »Dort!« Sekesh deutete nach links, wo eine riesige Gestalt eine Axt schwang. Boshuluk, der Oger des Ohrensammlers. Krendar nickte. Sie waren abgedrängt worden. Er packte den Gürtel Modraths. »Bring uns dort rüber!« Einem Ayubo, der sich zwischen ihm und dem Oger hindurchdrängen wollte, rammte er den Speerschaft zwischen die Beine. Der schwarze Hüne stürzte und riss Krendar die Waffe aus der Hand.
    Der junge Aerc unterdrückte einen Fluch. Keine Zeit. Modrath watete durch die rutschigen Leichenberge, stieß knurrend jene Aerc beiseite, die ihm nicht schnell genug auswichen, und schwang seinen Hammer, um sich Platz zu verschaffen. Plötzlich tauchten die vertrauten Gesichtstätowierungen der Hyänenstämme vor Krendar auf. Gorotaks Männer. Einer der Krieger erkannte ihn. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze, und er schwang sein Haumesser nach dem jungen Aerc. Der Schild eines der Korrach fuhr dazwischen und fing den Schlag ab. Der Spieß des anderen Zwillings glitt schmatzend in den Wanst des Aerc und stieß ihn beiseite.
    Sekesh hatte jetzt zwei lange Messer in den Händen und versenkte sie in einem anderen. Neben ihm prallten Modrath und der glatzköpfige Oger aufeinander, doch Krendar schenkte ihnen keine Beachtung.
    Der nächste Krieger vor ihm war Grahul. Dreckverschmiert stierte ihn der Bullige an, die Zacken der Kronenfaust in seiner Hand troffen von Blut und Fetzen des Gemetzels. Die Hälfte der Ringe in seiner Braue war verschwunden. Sie hatten ein fransiges Loch hinterlassen, aus dem Blut über sein Gesicht strömte. Für einen Moment starrte er Krendar mit gebleckten Zähnen an. In diesem Augenblick hielten die Angstwürmer in Krendars Magen inne und verschwanden. Einfach so. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Ich werde sterben. Der Morgen kommt, die Nacht ist zu Ende. Also werde ich jetzt zu den Ahnen gehen. Scheiß drauf. Kein Grund, das nicht aufrecht zu tun.
    Er musterte den Bulligen. »Geh mir aus dem Weg!«, sagte er.
    Grahul versteifte sich und hob seine Waffe, doch das Lächeln des jungen Aerc ließ ihn zögern. Er deutete ein Nicken an. Dann fuhr er herum und schmetterte seinen Streitkolben in die Brust eines leicht gepanzerten Zwergs, der hinter dem nächsten Leichenberg auftauchte. Einen Augenblick später hatten ihn die nachrückenden Aerc weggedrängt, und Krendars Weg war frei. Ihm blieb keine Zeit, sich zu wundern. Nur zwei Schritte vor ihm lag Ragroth am Boden. Der fette Raut kniete neben ihm, presste ihn mit einer Hand in den Schlamm. Ragroths Nase war inzwischen ebenso zertrümmert wie die des Ohrensammlers, und die Ähnlichkeit der beiden traf Krendar wie ein Schlag. Die beiden Krieger wechselten Worte, die Krendar nicht verstand. Für einen Lidschlag irrten Ragroths Augen zur Seite und fanden seine. Ein schwaches Grinsen wanderte auf das Gesicht des Broca, als Gorotak den Dolch hob.
    Mit einem Aufschrei hechtete Krendar vorwärts, krachte mit vollem Gewicht gegen den Ohrensammler und riss ihn um. Krendar landete auf dem massigen Krieger und rammte sich um ein Haar den Dolch in dessen Hand selbst ins Auge. Er zuckte zurück, und Erkennen flackerte durch den Blick Gorotaks. Der Ohrensammler stieß ein wütendes Brüllen aus und stach mit seiner Klinge nach Krendar. Dieser hämmerte ihm eine Faust gegen den Unterarm, und die Waffe entglitt den Fingern des Fetten und verschwand irgendwo im Gedränge. Gorotaks andere Hand schnellte empor und packte Krendar im Genick. Er riss den Kopf des jungen Aerc zu sich hinunter und rammte ihn mit Wucht gegen seine eiserne Brustplatte, immer und immer wieder. Goldene Blitze flackerten hinter Krendars Augen, während ihm der Raut mit Blut und Geifer vermischt ins Gesicht spie: »Du! Arsch! Greifst! Mich! An? Stirb! Drecksack! Stirb!«
    Krendars Finger suchten verzweifelt nach Halt, doch sie glitten immer wieder an Gorotaks morastigem Panzer ab. Er spürte den Knochen unter seinem Auge brechen, schmeckte Blut. Mit einem Aufbäumen griff er schließlich nach vorn, bekam die klaffende Wunde in der Kopfhaut des Ohrensammlers zu fassen und riss. Der Fette stieß einen gellenden Schrei aus, und sein Griff lockerte sich. Krendar entdeckte, dass er das Ohr Gorotaks in der Faust hielt. Im nächsten Augenblick presste

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