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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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protestieren. Der Raut schlug ihm das Heft des Schwerts in die Zähne. Der Aerc stolperte rückwärts, glitt aus und verschwand unter den Füßen der anderen.
    Neben Gorotak begann Grahul, auf die Aerc vor ihnen einzuhacken. Boshuluk packte einen Krieger an der Rüstung und warf ihn kurzerhand über die anderen nach vorn, wo er unter den Waffen der Wühler verschwand. Nur noch wenige Schritte!
    Die Hyänen um Gorotak bahnten sich eine blutige Schneise durch die Stammeskrieger, die den Tod von hinten nicht kommen sahen. Ihre Schreie gingen im Tosen der Schlacht unter.
    Ein bärtiges Gesicht tauchte vor Gorotak auf, und er spaltete es mit einem Hieb bis zum Kinn. Ein Zwergenspieß fand seinen Weg durch das Gedränge und schlitzte ihm den Oberschenkel auf. Der Ohrensammler zerhackte ihn, bevor er seinen Dolch tief in die Fratze des Zwergs rammte. Für einen Augenblick konnte er einen Blick auf die Kiste werfen. Dann taumelte ein Ayubokrieger vor ihn, und er verlor die Zwerge aus den Augen. Wutentbrannt stieß er den Mann in den nächsten Hieb eines der Zwerge, parierte den Axthieb eines anderen und drosch mit dem Schwert auf einen dritten ein.
    S chon komisch, was einem so alles durch den Kopf ging, wenn man sich mitten in einer Schlacht befand. Heetmann Talus hatte es zuerst gar nicht bemerkt, aber in den letzten Minuten hatte er angefangen, eines dieser alten Heldenlieder zu singen, für die die Dalkar in seiner Heimat so berühmt waren. Irgendetwas von Ehre, Blut und Bier.
    Singen war vielleicht der falsche Ausdruck. Während sich die glänzende Axt hob und senkte und Schädel spaltete, hatte er jedes Wort einzeln herausgebrüllt. Es den Orks, die es wagten, sich ihm entgegenzustellen, in die verdutzten Gesichter hineingeschmettert. Falls man irgendwann einmal Geschichten über ihn schreiben sollte, würde dieses Lied sicherlich gut mehrere Seiten füllen, und keiner würde sich die Mühe machen, es zu lesen. Und wer es doch tat, würde feststellen, wie dämlich es war.
    Talus ließ die Axt in den Brustkorb eines Speerträgers fahren. Knochen splitterten, Blut spritzte.
    Eine Stachelkeule kam auf ihn zugesaust. Er wehrte sie mit dem gepanzerten Handschuh ab und stieß sie gegen das Gesicht ihres Besitzers zurück, der sich beinahe selbst an den Stacheln aufspießte. Talus rammte ihm den Ellbogen in den Bauch und stieß ihn zur Seite.
    Was fanden die Leute eigentlich an diesen Heldenliedern? Die meisten hatten ja noch nicht einmal einen richtigen Reim, geschweige denn eine Melodie, die man im nüchternen Zustand ertragen konnte. Talus hatte von einem Clan im Norden gehört, der sogar Wettkämpfe austrug, um zu ermitteln, wer der beste Sänger in ihren Reihen war. Fehlte nur noch eine Laute oder wie dieses schreckliche Musikinstrument hieß, mit dessen grässlichen Tönen man ganze Heerscharen in die Flucht schlagen konnte.
    Ein schwarzer Ork mit langen Zottelhaaren und vernarbtem Gesicht stolperte schreiend auf ihn zu, die Axt hoch über den Kopf erhoben. Talus duckte sich unter seinem Schlag weg und zertrümmerte ihm die Kniescheibe. Als der Ork vornüberkippte, schlug er ihm mit geballter Faust die Zähne aus dem hässlichen Gesicht. Von irgendwoher fuhr ein Spieß heran, bohrte sich in die Seite des Orks und brachte ihn endgültig zu Fall.
    Soweit er sich erinnern konnte, war dieser Clan im Norden von wilden Ogern beinahe vollständig ausgelöscht worden. Wahrscheinlich waren die ebenso begeistert von der Musik gewesen wie er.
    »Dort drüben! Aufhalten!« Er fuchtelte mit der Axt in der Luft herum und deutete in Richtung Fluss, wo eine Gruppe bunt bemalter Orks versuchte, sich an den Verteidigern vorbeizuschmuggeln. »Nicht dorthin. Die andere Richtung, ihr Trottel. Folgt mir!« Fluchend kletterte er über einen Haufen Toter hinweg und hoffte, dass sich ihm tatsächlich jemand anschloss.
    Vielleicht waren es ja die Trommeln und Kriegshörner, die aus diesen Liedern etwas Besonderes machten. Ja, das könnte es tatsächlich sein.
    Er wehrte einen halbherzig geführten Schlag gegen seinen Kopf ab und bleckte die Zähne. Er musste einen furchterregenden Anblick bieten. Von Kopf bis Fuß in blutbesudeltes Metall gehüllt, der Bart verfilzt, wie ein Irrer brüllend und mit einer Waffe in den Händen, die selbst einem Oger zu Ehren gereicht hätte. Wie ein Dämon aus einem orkischen Albtraum.
    Sein Gegner ließ die Waffe fallen und wandte sich zur Flucht.
    Talus lachte ihm hinterher und machte einen langen Schritt, um

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