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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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ihn einzuholen.
    Und da passierte es. Sein Bein versank bis zur Hüfte in einem verborgenen Wasserloch. Er ruderte mit den Armen und stürzte kopfüber in den Schlamm. Für einen Augenblick blieb ihm die Luft weg, er schlug um sich und versuchte, sich irgendwo festzuhalten. Doch alles, was er zu fassen bekam, waren aufgeweichte Dreckklumpen, die zwischen seinen Fingern zerrannen. Dann bekam er etwas Festeres zu fassen, den Arm oder das Bein eines Toten, und zog sich daran in die Höhe. Keuchend holte er Luft, glücklich darüber, dass sein Leben nicht unter Wasser enden sollte, als ein dunkler Schatten auf ihn fiel. Der Ork, der soeben noch vor ihm Reißaus genommen hatte, stand jetzt direkt über ihm. In seiner Hand blitzte die doppelblättrige Streitaxt des Heetmanns. Talus musste sie bei seinem Sturz verloren haben.
    Ein hässliches Grinsen zog über das Gesicht seines Gegners. Er hob den Fuß und trat von oben gegen seinen Brustpanzer. Langsam wurde Talus wieder zurück in das Wasserloch gedrückt.
    Hilfe suchend schaute er sich um, doch in seiner Nähe war kein Dalkar mehr zu sehen. Nur noch Unmengen von Orks, die schnaufend und grunzend an ihm vorüberzogen. Mit plötzlicher Klarheit erkannte er, dass er verloren war. Er hatte kaum noch genügend Kraft, den Arm zu heben.
    »Immerhin war es ein guter Kampf«, sagte er erschöpft. »Ich hoffe, auf der anderen Seite erwartet mich ein gutes Bier.«
    Der Ork grunzte etwas, das Zustimmung sein konnte oder auch eine üble Bemerkung über seine Mutter. Er trat noch fester zu, und Talus hörte seine eigenen Rippen knacken. Zähnefletschend hob der Ork die Axt und holte aus, als plötzlich sein Kopf zur Seite gerissen wurde und Blut und Knochensplitter durch die Luft spritzten.
    »Mit Bier kann ich leider nicht dienen.« Hinter dem Ork tauchte ein schwer gepanzerter Dalkarkrieger auf. Er trug eine pechschwarze, runenverzierte Plattenrüstung, in der Hand hielt er einen schweren Streitkolben in Form eines Rabenkopfs. Der Krieger ließ den getöteten Ork achtlos in den Schlamm fallen, und als er den Kopf drehte, bemerkte Talus, dass er nur ein Auge besaß. Er musterte Talus von oben bis unten. »Ich kenne Sie«, stellte er erstaunt fest. »Sie sind der Heetmann vom Hafentor. Ich habe nicht gewusst, dass Sie ein Ambosser sind.« Etwas wie Anerkennung schwang in seiner Stimme mit. »Ich dachte, von euch wäre keiner mehr übrig.«
    Talus schaute an sich hinunter und zuckte mit den Schultern. »Viel ist auf jeden Fall nicht mehr da.«
    Der Einäugige grinste und streckte dem Heetmann die gepanzerte Hand entgegen.
    »Entweder bin ich doch gestorben«, sagte Talus kopfschüttelnd, »und wir befinden uns hier in der Halle der Helden, oder ihr Verrückten habt tatsächlich das Unmögliche geschafft.« Er ließ sich von Kearn auf die Beine helfen und verzog das Gesicht, als ein heftiger Schmerz durch seine geschundenen Rippen fuhr.
    »Das haben wir allerdings.« Die junge Dalkar, die sich am Hafentor als Axt vorgestellt hatte, trat neben Kearn. Sie deutete mit ihrem langstieligen Spalter auf eine Kiste, die von zwei weiteren Dalkar hinter ihr hergetragen wurde.
    Talus blinzelte überrascht. »Acht Schlösser und die Zeichen der Clans. Ist es tatsächlich das, was ich glaube?«
    Axt nickte.
    »Dann verstehe ich eure Hartnäckigkeit.« Talus hob mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Streitaxt auf und stützte sich auf den Griff. »Und ich kann mir einbilden, dass es einen besonderen Grund gibt, warum ich mich immer noch an diesem verfluchten Ort hier aufhalte, statt in der Südstadt ein kühles Bier auf eure Seelen zu trinken.«
    »Das macht es zumindest leichter.« Axt klopfte ihm auf den Schulterschutz. »Wir müssen die Kiste so schnell wie möglich über die Brücke bringen.«
    Talus riss sich vom Anblick der Kiste los. »Die Königlichen lassen außer ihren eigenen Leuten keinen mehr in ihre Nähe. Nicht einmal mich würden sie jetzt noch passieren lassen. Jeden, der es trotzdem versucht, würden sie mit Armbrustbolzen spicken.«
    »Das wagen sie nicht«, knurrte Kearn.
    »Ihr kennt die Königlichen besser als ich. Ihr wisst, dass es wahr ist. Sie machen niemals eine Ausnahme.« Talus fuhr sich mit der Hand über die Glatze. »Es sei denn … ihr hättet selbst einen Königlichen bei euch.«

Siebenunddreißig
    G orotak!« Ragroths Brüllen war sogar für ihn selbst über den Lärm des Gemetzels kaum zu hören. Vor ihnen drängten sich die Krieger so dicht, dass sich auch Modrath

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