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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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über den Flur in eins der anderen Zimmer hasten; damit hatte man ihm also den letzten Fluchtweg abgeschnitten. Wie bitter, ausgerechnet bei seinem letzten Ausflug dieser Art erwischt zu werden.
    Seufzend hob er die Arme.
    „Er hat eine Pistole! “ rief da plötzlich seine Geisel. „Nicht schießen, oder er bringt mich um. “
    Ungläubig schaute er seine Gefangene an. „Was um Himmels willen soll das? “
    „Uns bleibt doch nichts anderes übrig“, entgegnete sie leise. „Irgendwie müssen wir Sie hier hinausbefördern. “
    „Lassen Sie sie gehen. “ Der arme Junge klang, als würde ihm gleich schrecklich übel. „Ich sagte doch schon, ich  werde sonst schießen! “
    „Teufel, Dick, droh ihm nicht auch noch! “ schrie einer der Diener und schlich hinter dem Stallburschen die Treppe hinauf.
    „Der Kerl bringt uns sonst bestimmt alle vor den Heiligen Petrus! “ stimmte ihm der Butler zu und schloss sich den anderen beiden an.
    „Wie ihr meint“, antwortete der aufgebrachte Junge. „Vielleicht will dann ja einer von euch beiden dieses Ding halten. “ Damit wollte er dem Butler den Karabiner in den Arm drücken.
    „Lass das, du Esel! “ erwiderte der und schob die Waffe fort. „Ich habe keine Ahnung, wie man damit schießt. “ „Ruhe allesamt! “ Atemlos und stark schwitzend hastete der Hausherr an den Kopf der Treppe und tat gebieterisch. „Hier spricht Lord Chadwick! “ Er hielt kurz inne, um die feuchte Stirn mit einem Tuch zu betupfen und dem Dieb Gelegenheit zu geben, sich angemessen beeindruckt von dieser Eröffnung zu zeigen.
    „Gott sei Dank sind Sie da, Lord Chadwick“, erklärte drinnen das Mädchen mit gespielter Erleichterung. „Rufen Sie bitte Ihr Personal zurück, und lassen Sie uns die Treppe passieren. Solange niemand versucht, ihn aufzuhalten, wird er auch nicht schießen... “
    „Sie haben jetzt alle zwei Minuten Zeit, in die Küche hinunterzugehen und sich dort einzuschließen! “ rief Harrison barsch. Wenn die kleine Unschuld aus einem Dieb unbedingt auch noch einen Entführer machen wollte, bitte sehr, ihm sollte es recht sein.
    „In die Küche? “ Lord Chadwick wirkte zutiefst beleidigt. „Sir, ich weiß ja nicht, wer Sie sind oder weshalb Sie ausgerechnet in mein Haus einbrechen mussten. Dennoch versichere ich Ihnen, dass ich kein Stück weichen werde, bevor Sie nicht meinen Gast freilassen, haben Sie gehört? Schließlich trage ich die Verantwortung für Miss Kent und habe keinesfalls vor, Sie einem Schurken wie Ihnen... “ „Ich werde jeden erschießen, den ich draußen antreffe, Lord Chadwick“, unterbrach Harrison mit finsterer Stimme. „Und zwar ohne Ausnahme. Und jetzt verschwinden  Sie, bevor-
    Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch das Haus und übertönte Harrisons Drohungen.
    „Rennt um euer Leben! “ Lord Chadwick stieß seine Diener zur Seite und eilte die Treppe hinunter. „Lauft, sonst bringt er uns noch alle um! “
    Der gesamte Haushalt schien sich wie aufs Stichwort in einen wimmelnden Ameisenhaufen zu verwandeln. Ganz gleich, ob vornehme Gesellschaft oder Personal, alle rannten kopflos umher und versuchten verzweifelt, sich in Sicherheit zu bringen.
    „Ich habe ihnen doch gesagt, sie sollen in die Küche gehen“, flüsterte Harrison. „Jetzt muss ich durch eine regelrechte Massenversammlung fliehen. “
    „Bleiben Sie nur immer dicht hinter mir, dann wird niemand auf Sie schießen“, versprach seine Geisel.
    „Sie warten hübsch hier oben - sonst wird dieser Schafskopf von einem Stallburschen Sie noch aus Versehen mit seiner altersschwachen Flinte erschießen. “ Er sah sie an. „Sie sind Miss Kent? “ fragte er dann sachlich.
    „Charlotte“, erwiderte sie. „Miss Kent klingt immer so förmlich und... “
    „Vielleicht erstaunt es Sie, Miss Kent, aber es gehört nicht zu meinen üblichen Gepflogenheiten, hilflose Frauen als Geisel zu nehmen, um sie sodann als Schutzschild zu missbrauchen. Und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen. “ Er spürte ein dunkles Klopfen hinter den Schläfen. Warum nur hatte er den heutigen Abend nicht einfach im Bett verbracht? Ein Umstand, den er langsam ausgesprochen bereute...
    „Aber Sie entführen mich doch überhaupt nicht. Vielmehr biete ich Ihnen meine Hilfe an“, entgegnete Charlotte. „Falls Sie also nicht planen, den Rest Ihres Lebens hinter Gittern zu verbringen, sollten Sie tun, was ich sage, damit wir Sie hier heil herausbekommen. “
    Mit großen ernsten Augen

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