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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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müssen. Das gleiche gilt für die Sachen, die Sie tragen, sowie für alles andere, das Sie berühren - wie beispielsweise für das Bettgitter, das Sie abgerissen haben.«
    »Ist das so wie diese Teleporting-Schutzhülle in diesem Film?« fragte Hal. »Die Fliege, hieß er.«
    »Ja, in etwa«, bestätigte Bobby, der zunehmend Gefallen an dem Thema fand. Er stellte die Kaffeetasse hin und beugte sich vor. »Irgendwie schon«, fuhr er wild gestikulierend fort. »Außer daß die Kraft, die gebraucht wird, um so etwas zu tun, möglicherweise total aus Franks Kopf kommt und nicht aus einer futuristischen Maschine. Er denkt sich nur irgendwie irgendwo anders hin, zerlegt sich in Sekundenbruchteilen selbst und - Puff! - setzt sich an seinem Ziel wieder zusammen. Natürlich gehe ich davon aus, daß sein Kopf, sein Hirn, sein Bewußtsein - der sein Was-auch-immer - sogar während der Zeit intakt bleibt, in der sein Körper in auseinandergenommene Atome dispergiert ist, weil es die purste Willenskraft sein muß, die diese Milliarden von Teilchen transportiert und sie zusammenhält - so wie ein Schäferhund die Herde - und sie dann auf der anderen Seite wieder in der richtigen Atomanordnung miteinander verschmilzt.«
    Obwohl seine Müdigkeit so durchdringend war, daß sie durchaus das Resultat einer unmöglichen, komplexen und anstrengenden Tat hätte sein können, wie Bobby sie eben beschrieben hatte, war Frank nicht überzeugt. »Nun, zum Donnerwetter, ich weiß nicht ... Das ist nichts, was man in der Schule lernt. UCLA hat keine Kurse für Teleporting. Also ist es -Instinkt? Selbst wenn wir mal annehmen, daß ich instinktiv weiß, wie ich meinen Körper in einen Strom atomarer Teilchen zerlegen, sie irgendwo anders hinschikken und sie dann wieder zusammensetzen kann ... Wie kann irgendein Mensch, selbst das größte Genie, das jemals geboren wurde, soviel Geisteskraft haben, um angesichts dieser Milliarden von Atomteilchen auf dem laufenden zu bleiben und sie alle wieder so zusammenzusetzen, wie sie zusammengehören? Ich bin kein Dummkopf, aber ich bin auch nicht klüger als der Durchschnittsbürger.«
    »Sie haben Ihre Frage selbst beantwortet«, erklärte Bobby. »Sie brauchen keine übermenschliche Intelligenz dafür, weil Teleporting eben keine Funktion der Intelligenz ist. Es hat auch nichts mit Instinkt zu tun. Es ist einfach ... nun, eine Fähigkeit, die in Ihre Gene einprogrammiert ist wie die Fähigkeit zu sehen, zu hören oder zu riechen. Sehen Sie es doch mal so: Jedes Bild, das Sie betrachten ist aus Milliarden von einzelnen Punkten von Farbe und Licht und Schattierungen und Strukturen zusammengesetzt, Ihre Augen ordnen diese Billionen von Bits, die Sie aufnehmen, jedoch augenblicklich in ein zusammenhängendes Bild. Sie brauchen nicht übers Sehen nachzudenken. Sie sehen einfach. Es passiert automatisch. Verstehen Sie jetzt, was ich mit Magie meinte? Sehen ist fast Zauberei, Magie. Beim Teleporting gibt es vermutlich einen Auslösemechanismus, den Sie betätigen müssen -wie zum Beispiel zu wünschen, Sie seien anderswo -, aber danach läuft der Prozeß mehr oder weniger automatisch ab. Geistige Kräfte führen ihn durch, so wie sie automatisch und augenblicklich all die Daten verarbeiten, die über Ihre Augen hereinkommen.«
    Frank preßte die Augen fest zusammen und konzentrierte sich darauf, sich in die Eingangshalle zu wünschen. Als er die Augen wieder öffnete und immer noch im Büro saß, sagte er: »Es funktioniert nicht. Ganz so leicht ist es nicht. Mit bloßer Willenskraft schaffe ich es nicht.«
    »Bobby, wollten Sie sagen, daß wir alle diese Fähigkeit haben und nur Frank herausgefunden hat, wie es geht?« erkundigte sich Hal.
    »Nein, nein. Hier handelt es sich vermutlich um ein Fetzchen genetischen Materials, über das einzig und allein Frank verfügt, möglicherweise handelt es sich aber auch um ein Talent, das die Folge eines genetischen Fehlers ist.«
    Alle schwiegen und versuchten zu verstehen, was Bobby da angedeutet hatte.
    Draußen riß der Wolkenvorhang auf und schob sich auseinander. Von der alten, blauen Farbe des Himmelszeltes erschien von Minute zu Minute mehr. Doch der anbrechende Tag vermochte nicht, Franks Stimmung zu erhellen.
    Hal Yamataka deutete schließlich auf das Bündel mit Kleidungsstücken, die auf dem Couchtisch lagen. »Wie paßt das zum Zustand der Anziehsachen?«
    Bobby nahm sich den blauen Baumwollpullover und hielt ihn so, daß sie den Khakiflicken am Rücken sehen

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