Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
später wird es kritisch werden, und dann sterbe ich entweder, oder es findet ein gruseliger biologischer Verschmelzungsprozeß statt. Bei Ihnen Hilfe zu suchen, war sinnlos, egal, wie gut Sie auch bei dem sind, was Sie tun. Denn mir kann niemand helfen. Niemand.«
    Zu diesem Schluß war auch Bobby schon gelangt, aber er war immer noch neugierig. »Was ist mit Ihrer Familie, Frank? Ihr Bruder verfügt über unheimliche Kräfte. Er war dafür verantwortlich, daß dieses Auto sich auflöste, die Straßenlampen ausgingen, und er kann sich teleportieren. Und was war das für eine Geschichte mit den Katzen?«
    »Meine Schwestern, die Zwillinge, haben irgendeine Gewalt über Tiere.«
    »Wie kommt's, daß Sie alle über diese -Fähigkeiten verfügen? Wer war Ihre Mutter, Ihr Vater?«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Bobby. Später. Ich werde später versuchen, das zu erklären.« Er streckte ihm seine verletzte Hand entgegen. Die Wunde hatte entweder aufgehört zu bluten, oder der Regen hatte das ganze Blut abgewaschen. »Es ist möglich, daß ich jeden Moment hier verschwinde, dann würden Sie allein zurückbleiben.«
    »Nein, danke«, sagte Bobby und stieß die Hand seines Klienten beiseite. »Halten Sie mich ruhig für einen verkalkten alten Kauz, aber ich würde ein Flugzeug vorziehen.« Er klopfte auf seine Hüfttasche. »Ich hab mein Portemonnaie, meine Kreditkarten. Ich kann morgen wieder in Orange County sein, ohne das Risiko einzugehen, dort einzutreffen und das linke Ohr da zu haben, wo meine Nase sein sollte.«
    »Aber Candy folgt uns vermutlich, Bobby. Wenn Sie hier sind, wenn er auftaucht, wird er Sie umbringen.«
    Bobby wandte sich nach rechts und begann, auf das ferne Restaurant zuzugehen. »Ich habe keine Angst vor jemandem, der Candy heißt.«
    »Die sollten Sie aber lieber haben« sagte Frank, packte Bobbys Arm und hielt ihn fest.
    Bobby riß sich los, als könne er sich durch den Kontakt mit seinem Klienten die Beulenpest zuziehen und fragte: »Wie sollte er uns überhaupt hierher folgen können?«
    Als Frank sich zum wiederholten Male mißtrauisch am Strand umschaute, wurde Bobby bewußt, daß sie wegen de dröhnenden Regens und ohrenbetäubenden Rauschens der Brandung die verräterischen flötenähnlichen Töne womöglich nicht mal würden hören können, die Candys Ankunft unmittelbar vorausgingen.
    »Manchmal kann er, wenn er etwas anfaßt, das man vor kurzem berührte, vor seinem geistigen Auge ein Bild von einem sehen, und manchmal kann er sogar sehen, wohin man gegangen ist, nachdem man den Gegenstand weggelegt hat«, erklärte Frank, »und dann kann er einem folgen.«
    »Aber ich habe da vor dem Haus nichts angerührt.«
    »Sie haben aber auf dem Rasen gestanden.«
    »Na und?«
    »Wenn er die Stelle findet, an der das Gras niedergetrampelt ist, weiß er, wo wir gestanden haben. Dann braucht er nur die Hand aufs Gras zu legen, um uns zu sehen, um diesen Ort zu sehen und uns zu verfolgen.«
    »Um Gottes willen!« rief Bobby. »Das hört sich ja an, alssei dieser Kerl ein Übermensch.«
    »Er kommt dem auf jeden Fall sehr nahe.«
    Bobby hätte fast gesagt, er werde es schon mit seinem Bruder Candy aufnehmen, egal, ob er nun gottähnliche Kräfte habe oder nicht. Doch dann erinnerte er sich an das, was ihm die Phans über die grausamen Morde an der Familie Farris erzählt hatten. Ihm fiel auch die Familie Roman ein, deren brutal zugerichtete Leichen Candy verbrannt hatte, um die klaffenden Wunden zu verbergen, die seine Zähne in ihre Kehlen gerissen hatten. Er rief sich ins Gedächtnis, was Frank ihm erzählt hatte, daß er ihm das frische Blut eines lebenden Babys angeboten hatte. Und er rief sich den Ausdruck nackter Angst ins Gedächtnis, den Franks Gesicht in diesem Augenblick widergespiegelt hatte.
    Und dann dachte er an den unerklärlichen prophetischen Traum, den er selbst gehabt hatte, den Traum vom Bösen Ding. Schließlich sagte er: »In Ordnung, okay, falls er auftauchen und Sie fähig sein sollten, uns hier rauszukriegen, bevor er uns beide umbringt, war' ich mit Ihnen besser dran. Ich nehme Ihre Hand, aber nur, bis wir dieses Restaurant da erreicht haben. Sind wir dort, rufen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Flughafen bringen.« Zögernd griff er nach Franks Hand. »Sobald wir hier raus sind, lasse ich wieder los.«
    »Okay. Das reicht«, entgegnete Frank.
    Sie kniffen die Augen zusammen, weil der Regen ihnen ins Gesicht klatschte, und gingen auf das Restaurant zu. Das Gebäude,

Weitere Kostenlose Bücher