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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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die Arme und den Rumpf. Die Wirbelsäule besteht aus 33 bis 34 einzelnen Wirbeln, die je nach Lage unterschieden werden in 7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lenden-, 5 Kreuz- und 4 bis5 Steißwirbel. Dementsprechend wird auch die Wirbelsäule in die Abschnitte Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS) und Lendenwirbelsäule (LWS) unterteilt. Im Alter von etwa 20 bis 25 Jahren verschmelzen am Becken die Kreuzwirbel zum Kreuzbein und die Steißwirbel zum Steißbein.
    Untersuchung der Brustwirbelsäule
Die Form der Wirbel
    Die Form der einzelnen Wirbel ähnelt sich. Lediglich die obersten beiden Halswirbel Atlas und Axis, auf denen der Schädel ruht, weisen eine andere Form auf. Von oben betrachtet hat jeder einzelne Wirbel in seinem Inneren ein Loch, das so genannte Wirbelloch. In ihrer Gesamtheit bilden diese Wirbellöcher den Rückenmarkskanal. Rückenmarksnerven, die den gesamten Körper durchziehen, verlassen den Rückenmarkskanal durch die so genannten Zwischenwirbellöcher jeweils links und rechts zwischen zwei Wirbeln. Seitlich gesehen weist die Wirbelsäule eine doppelt-s-förmige Krümmung auf (medizinisch: Hals- und Lendenlordose bzw. Brustkyphose), die die Beweglichkeit und Ausrichtung der einzelnen Wirbel bestimmt.
    Seitlich gesehen weist die Wirbelsäule eine doppelt-s-förmige Krümmung auf.
    Die Schwerkraft bestimmt natürlich auch die Körperhaltung. Stimmt die Haltung nicht, entstehen im Körper Bereiche unnatürlicher Spannung und Laxheit, die der Körper auszugleichen versucht. Gelingt ihm dies nicht, bilden sich Kompensationen, die auf Dauer zu Krankheiten oder Verletzungen führen können. Daher stellt die Betrachtung der Körperhaltung, insbesondere die der Krümmungen der Wirbelsäule, für den Osteopathen ein sehr wichtiges diagnostisches Instrument dar.
    WISSEN
    Der Einfluss der Schwerkraft
    Aus osteopathischer Sicht sind die Krümmungen der Wirbelsäule das Ergebnis des Einflusses der Schwerkraft auf den menschlichen Körper. Die Krümmungen entwickeln sich schon im Säuglings- und Kleinkindalter. So entsteht die Halslordose durch den ständigen Versuch, den Kopf aus der Bauchlage gegen die Schwerkraft anzuheben. Das spielerische Beschäftigen mit den eigenen Beinen in Rückenlage trainiert hingegen die Bauchmuskeln, die für die Stabilität der späteren Lendenlordose wichtig sind. Mit zunehmender Aufrichtung über das Robben, Krabbeln, Sitzen und den freien Stand bis hin zum Gehen werden die einzelnen Krümmungen endgültig geformt und in ihrer Funktion stabilisiert.
    Mit zunehmender Aufrichtung vom Krabbeln bis zum freien Stand werden die Krümmungen der Wirbelsäule schon im Säuglingsalter geformt.
Die Haltungstypen
    Die Betrachtung der gesamten Körperhaltung stellt für den Osteopathen ein sehr wichtiges diagnostisches Instrument dar.
    Im Idealfall, bei normaler Körperhaltung, verläuft die so genannte zentrale Schwerkraftlinie, das Lot, vom Schädel über den fünften Halswirbel durch den dritten Lendenwirbel hindurch und verlässt den Körper durch das Zentrum des Beckens. Der Kopf befindet sich über dem Zentrum des Beckens, Schultergürtel (Schulterblatt und Schlüsselbein)und Becken liegen in einer Ebene. Das Fußgewölbe kann so das komplette Körpergewicht tragen.
Der anteriore Haltungstyp
    Anteriore Haltungstypen weisen häufig ein absteigendes Verletzungsmuster auf.
    Weicht die Körperhaltung von dieser Idealform ab und neigt sich der Rumpf über dem Becken nach vorn, spricht der Osteopath von einem »anterioren Haltungstyp«. Das Becken ist dann leicht nach vorn gedreht. Fast das gesamte Körpergewicht wird von den Fußballen getragen. Steißbein, Kreuzbein- und Lendenwirbelbereich stehen unter Spannung, weil sie sich bemühen, den Körper aufrecht zu halten. Die Krümmung im Halswirbelbereich (HWS-Lordose) ist verstärkt, weil der Kopf versucht, die Augen horizontal nach vorn auszurichten. Brust- und Bauchraum weisen einen erhöhten Druck auf. Auch die Bewegungen des Zwerchfells können gestört sein. Der Patient neigt deshalb zu Beschwerden an Augen, Ohren, Hals und Nase und zeigt sich anfällig für Blasenprobleme sowie für Leistenbrüche. Anteriore Haltungstypen weisen dabei häufig ein so genanntes absteigendes Verletzungsmuster auf. Das bedeutet, dass Verletzungen im oberen Körperbereich meist zu Kompensationsschäden im unteren Körperbereich führen.
Der posteriore Haltungstyp
    Posteriore Haltungstypen weisen häufig ein aufsteigendes Verletzungsmuster auf.
    Neigt der

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