Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

hat.
Asthma
    Erkennen
    Tritt anfallsartig auf. Erst Husten und schnelles Atmen, dann richtige Atemnot. Schweres Ausatmen mit typischem Pfeifgeräusch.
    Asthma tritt bei bis zu 10% aller Kinder auf und ist damit die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Nach der Pubertät bleiben 40 % der Asthmatiker beschwerdefrei. Asthma entsteht, wenn die Bronchialschleimhaut überempfindlich auf Allergene, Entzündungen der Atemwege, körperliche Anstrengung oder chemisch-physikalische Reize reagiert. Dann bildet die Bronchialschleimhaut vermehrt Schleim und die Atemmuskulatur verkrampft.
    Abb. 19: Der Darm kann die Funktion der Lunge beeinträchtigen. Hier untersucht die Osteopathin die Aufhängungen des Dünndarms.
So geht der Arzt vor
    Durch Abhören, Allergie- und Belastungstests kann der Arzt den Auslöser herausfinden. Je nach Ursache, Schwere, Dauer und Häufigkeit können Asthma und Asthmaanfälle medikamentös (Cortisone, Corticosteroide, Sympathomimetika) behandelt werden. Der Auslöser des Asthmas sollte, soweit dies möglich ist, gemieden werden.
So hilft der Osteopath
    Soweit das Asthma allergisch bedingt ist, geht der Osteopath vor wie bei anderen allergischen Erkrankungen (siehe Neurodermitis, → Seite 109 , Nahrungsmittelunverträglichkeit, → Seite 111 , Heuschnupfen, → Seite 114 ): Er untersucht und behandelt das lymphatische Abwehrsystem, das zu viele Allergie auslösende Immunglobuline produziert.
    Asthma entsteht möglicherweise aber auch auf Grund einer schlecht funktionierenden Darmschleimhaut. Den Zusammenhang liefert die embryonale Entwicklung: Die Darmschleimhaut und die Bronchialschleimhaut entstammen beide dem inneren Keimblatt. Eine Funktionsstörung der Darmschleimhaut kann über neurologische oder hormonelleRückkopplung mit der Zeit auch die Bronchialschleimhaut verändern und Asthma begünstigen.
    Überhaupt kann der Darm die Lunge beeinflussen. Ist er zu sehr angespannt, drückt er das Zwerchfell hoch und beeinträchtigt die Lunge. Fehlt die richtige Spannung, dann arbeitet das Zwerchfell zu tief und kann die Lunge nicht ausreichend stützen. So können Lungenbeschwerden (z. B. Asthma) verstärkt werden.
    Für die Behandlung untersucht der Osteopath also nicht nur den Brustbereich mit Lungen, Zwerchfell, Rippen und Wirbeln, sondern auch den Darmbereich, um mögliche Funktionsstörungen zu lösen.
Das können Sie tun
    Das beim Asthmaanfall so schwierige Ausatmen lässt sich üben. Atemtherapeuten helfen Ihrem Kind dabei.
Krupphusten (Krupp, Pseudokrupp)
    Erkennen
    Krupphusten äußert sich durch bellenden Husten, Heiserkeit, lautes, ziehendes Einatmen, ggf. Atemnot und Angst.
    Krupphusten ist eine meist viral bedingte Entzündung der Schleimhäute des Kehlkopfes. Er tritt oft bei Kindern zwischen eineinhalb und fünf Jahren auf. Die Schleimhäute schwellen an und engen den Kehlkopfspalt ein. Wenn dieser bis zu einem Alter von etwa acht Jahren noch nicht groß genug ist, kommt es zu dem typisch bellenden Husten.
So geht der Arzt vor
    Aufenthalte im Freien und stark angefeuchtete Luft mindern schwachen Krupphusten. Gegen die Schwellung helfen Medikamente zum Inhalieren. Für den Notfall verschreibt der Arzt oft cortisonhaltige Zäpfchen.
So hilft der Osteopath
    Der Osteopath will herausfinden, warum sich der Infekt im Bereich des Kehlkopfes festgesetzt hat. Dazu kontrollierter die Beweglichkeit aller Knochen und Knorpel im Halsbereich sowie die Halswirbel, die oberen Brustwirbel und Rippen. Er löst aufgespürte Funktionsstörungen, befreit den Abfluss im Halsbereich, die obere Brustkorböffnung sowie die Halsfaszien und kontrolliert den Einsatz der Atemhilfsmuskulatur.
    Wie bei jeder Infektion überprüft der Osteopath das Immunsystem. Auch die Schleimhaut des Kehlkopfes hat wie die der Lunge (siehe Asthma, → Seite 86 ) den gleichen embryonalen Ursprung wie die Darmschleimhaut. Sie entstammt dem inneren Keimblatt. Deshalb untersucht der Osteopath auch bei Krupphusten den Darm nach möglichen Funktionsstörungen, um diese zu behandeln.
Das können Sie tun
    Lassen Sie Kamillentee im Badezimmer verdampfen. Die feuchtwarme Luft verringert die Heiserkeit und mildert die Schwellung.
Mandelentzündung (Angina)
    Erkennen
    Deutlich zu sehen sind gerötete, angeschwollene, ggf. belegte Gaumenmandeln seitlich vom Zäpfchen. Meist starke Schluckbeschwerden. Manchmal Fieber.
    Meist lösen Bakterien (Streptokokken) oder selten auch Viren eine Entzündung der Gaumenmandeln aus.
So geht der Arzt