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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Kinder nickten ernst. »Antonia, Paul und ich haben besprochen, dass das hier eine Ausnahme ist.«
    Tina nickte skeptisch.
    »Jetzt guck nicht so. Die beiden haben gleich aufgegessen und dann ziehen sie ihre Pyjamas an, ohne zu murren. Ich muss jetzt auch schnell duschen. Bin nämlich verabredet«, erklärte Sophie geheimnisvoll. Sie winkte den Kindern zu und verließ das Bad.
    »Ist das nicht toll, Mama? Alles ein Abwasch, hat Tante Sophie gesagt«, erklärte Antonia begeistert.
    »Ja, wirklich super. Dann kommt mal raus.«
    Die Kinder gaben keine Widerrede. Nach 20 Minuten waren sie im Bett verschwunden. Tina hatte sich zur Krönung des überraschend stressfreien Abends gerade mit einer leichten Weinschorle auf die Terrasse gesetzt, als Sophie nach draußen kam. »Du hast dich aber schick gemacht! Alle Achtung! Wer ist denn der Glückliche?« Sophie trug ein schlichtes türkises Sommerkleid. Tina tippte, dass es von Gucci war. Sophie sah atemberaubend aus.
    »Jetzt spinn doch nicht«, protestierte Sophie. »Das Kleid ist schon ein paar Jahre alt.«
    Tina legte grinsend den Kopf schief. »Wohl doch auf ein kleines Abenteuer aus, wie?«
    »Overdressed für ein Essen beim Griechen in Orth mit Ben?«
    Tina fing an zu lachen. »Du siehst aus, als müsstest du gleich auf eine Promifeier nach Sylt!«
    Sophie stöhnte und verschwand. Fünf Minuten später kam sie in Jeans und schlichtem weißen T-Shirt zurück. »Besser?«
    Tina nickte. »Wir sind auf Fehmarn. Nicht in Saint-Tropez. Aber du siehst immer noch umwerfend aus. Das kannst du auch nur ändern, wenn du dir eine Papiertüte über den Kopf stülpst. Aber jetzt erzähl mal kurz. Ben?«
    Sophie winkte ab. »Wir haben uns spontan verabredet. Wir wollen jede Menge fettiges Fleisch essen. Ich muss los!«
    »Viel Spaß«, rief Tina ihr hinterher. Sie meinte es ehrlich. Es war gut, dass Sophie sich nach dem Drama mit Felix nicht verkroch. Schlimm genug, dass ausgerechnet sie diese Leiche hatte finden müssen.

26
    Sophie fuhr in ihrem BMW nach Gold. Pelle saß auf dem Beifahrersitz und guckte über den Außenspiegel, die Nase im Wind. Ben stand bereits an der Straße. Er trug ebenfalls Jeans und T-Shirt und Sophie war froh, sich noch umgezogen zu haben.
    »Toller Schlitten!«
    »Leasing!« Sophie scheuchte Pelle nach hinten und Ben stieg ein. Er sah ziemlich schlecht gelaunt aus, stellte sie fest.
    »Wir müssen nicht zusammen essen, wenn du keine Lust dazu hast.«
    Ben sah sie erschrocken an. »Wie? Entschuldige! Ich hatte nur eine ziemlich schräge Begegnung mit den Bullen.«
    »Die Polizei war bei dir?«
    »Ja und nein. Eigentlich waren sie auf der Suche nach Olli, aber der hat zwei Tage frei.«
    »Und wo steckt er?«
    Ben schüttelte langsam den Kopf und lehnte sich zurück. »Ich hab keinen Schimmer. Aber ich habe auch eine gute Nachricht. Hanjo hat ab morgen wieder eine Aushilfe und ich muss in den Pausen nicht den Kellner spielen.«
    »Na endlich! Der arme Mann hat mir schon richtig leidgetan. Wieso hat er sich denn nicht früher gekümmert?«
    Ben seufzte. »Er hatte ja eine Kellnerin, nur die hat sich den Fuß gebrochen. Außerdem ist er total überfordert. Sonst hat sich seine Frau immer um alles gekümmert.«
    Sophie parkte den Wagen auf dem Parkplatz am kleinen Hafen von Orth. Sie liefen die paar Meter zum Restaurant und setzten sich an einen freien Außentisch. Der Kellner brachte ihnen die Speisekarten und zwei Ouzo.
    Ben hob sein Glas. »Auf unser Land und unsere Polizeibeamten!«
    »Prost!« Sophie trank einen Schluck und studierte dann die Speisekarte. Wie Ben bestellte sie die größte Fleischplatte, die auf der Karte stand.
    »Dieser Oberhauptkommissar Sperber, das ist vielleicht ein ätzender Sack!«, nahm Ben den Faden wieder auf.
    Sophie traute ihren Ohren nicht. »Sperber?«
    »Ja, so hieß er.« Ben zündete sich eine Zigarette an.
    »Was kann die Polizei denn von Olli gewollt haben?«
    Ben zuckte mit den Schultern. Sophie beschloss, ihm die Wahrheit zu sagen. »Dieser unfreundliche Typ, dieser Kommissar, ist der Mann meiner Freundin.«
    »Du lebst mit diesem Sack unter einem Dach?«
    »Ja und nein. Er ist eigentlich nie da. Stefan ist die Woche über in Lübeck.«
    »Heute ist Montag!«
    »Eben!«
    »Da komm ich gerade nicht mit.«
    »Wegen einer Zeugenaussage hätte Stefan nicht persönlich seinen Hintern nach Fehmarn gebracht«, erklärte Sophie vorsichtig.
    Ben sah sie fragend an. »Was willst du damit sagen? Du meinst doch nicht, dass sie Olli

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