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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Krankenschwester!«
    Tina reichte ihr die Tasse und setzte sich auf einen Stuhl.
    »Hoffentlich war deine Entscheidung, das Krankenhaus zu verlassen, nicht übereilt. Ich meine, du hast ganz schön was abbekommen. Willst du später was essen?« Sophie nickte abwesend. »Dann geht es dir doch schon etwas besser?«
    »Nein, es geht mir beschissen!«
    »Sind die Kopfschmerzen so schlimm?«
    »Was?« Sophie sah sie verwirrt an. »Ach Quatsch, die sind zu ertragen. Es ist die Sache mit Ben. Ich kann einfach nicht glauben, dass er ein Serienkiller sein soll. Stefan ist da auf dem Holzweg!«
    Tina schüttelte den Kopf und suchte nach den richtigen Worten. »Sophie, du bist in ihn verknallt! Dein Urteilsvermögen in der Sache geht gegen null. Bitte halt dich da raus! Ach, hier ist übrigens dein Handy. Es piept und bimmelt schon den ganzen Morgen.«
    »Und wenn schon! Das blöde Telefon ist mir gerade egal! Ben hat doch überhaupt kein Motiv! Das ist doch völliger Unsinn! Warum sollte er Frauen töten?«
    Tina stöhnte auf. Warum konnte Sophie nicht zumindest jetzt Ruhe geben? »Keine Ahnung! Vielleicht ist er ein Psychopath? Irgendeinen schrägen Grund haben die doch immer, nur, dass normal tickende Menschen den nicht nachvollziehen können.«
    »Ben ein Psychopath? Tolle Theorie! Tina, hör auf! Das ist ja lächerlich! Ben ist etwas ungewöhnlich, aber er ist doch nicht irre!«
    »Sophie, ich muss dir da noch was sagen. Es ist mir erst eingefallen, nachdem du gestern weg warst und dein Telefon hattest du ja vergessen.«
    »Was?«, fragte Sophie wütend.
    Tina atmete tief durch. »Ben hatte eine Zwillingsschwester. Sie ist gestorben. Beide waren noch ganz klein. Etwa drei Jahre alt. Na ja, ich kenn mich nicht aus, aber was, wenn er über den Tod seiner kleinen Schwester nicht hinweggekommen ist?«
    Sophie sah sie erstaunt an. »Was sagst du da?«
    »Es war eine Tragödie. Ben und seine Zwillingsschwester waren zusammen in der Badewanne. Die Kleine ist dann irgendwie ertrunken. Ich meine, wahrscheinlich hat er ihren Todeskampf beobachtet.« Tina lief es plötzlich kalt den Rücken hinunter. »Ich meine, ein kleiner Junge würde seine Schwester doch nicht ...«
     
    Sophie sprang auf. Alles drehte sich für einen Moment. Sie musste sich mit einer Hand am Tisch festhalten.
    »Mein Gott, Sophie. Warum stehst du nicht langsam auf?«, schrie Tina besorgt und eilte ihr zur Hilfe.
    »Dann erzähl mir nicht so einen Scheiß von kleinen toten Mädchen und Psychopathen!«, fauchte Sophie. »Was soll ich denn jetzt überhaupt noch glauben?« Ihr Handy piepte. Sophie warf einen kurzen Blick auf das Display. Lutz! Verdammt, den hatte sie ja ganz vergessen. Erst machte sie die Pferde scheu und dann meldete sie sich nicht mehr. Sie würde ihm lieber nicht sagen, dass er sich die ganze Mühe umsonst gemacht hatte. Sophie setzte sich auf einen Gartenstuhl.
    »Ich muss mal telefonieren.«
    »Du hast doch nicht vor, mit Ben über seine Familie zu sprechen?«, fragte Tina ängstlich.
    »Nein! Wirklich nicht! Es geht um was anderes. Wirklich!« Tina stand auf und sah sie besorgt an. »Dann geh ich in die Küche. Bau keinen Mist!«
    Sophie lächelte ihr zu und wählte die Nummer von Lutz. Nach dem ersten Klingeln nahm er ab.
    »Na endlich! Ich versuch schon seit Stunden dich zu erreichen!«, beschwerte er sich sofort. »Ich hab dein Ergebnis!«
    Sophie würgte ihr schlechtes Gewissen mit dem letzten Schluck Cappuccino runter. »Damit habe ich noch gar nicht gerechnet. So schnell?«
    »Tja, das ist die Zukunft!«
    »Ich weiß, das geheimnisvolle PCR-Gerät.«
    »So sieht es aus«, entgegnete Lutz fast fröhlich. »Das Ergebnis ist jedenfalls positiv.«
    »Positiv?«, fragte sie krächzend nach.
    »Ja! Was ist denn heute mit dir los? Bist du irgendwo gegengelaufen? Positiv heißt, die DNA der Proben stimmt überein. Das Sperma ist vom Benutzer der geheimnisvollen Zahnbürste.«
    Sophie kam ihr eigenes Gehirn vor wie eine wabbelige Portion Pudding. Sie wollte nicht begreifen, was Lutz da sagte. »Kein Zweifel? Könnten nicht auch mehrere Personen die Zahnbürste benutzt haben?«
    »Wie bist du denn drauf? Sophie, das war eine DNA-Analyse. Das Ergebnis ist eindeutig. Ich dachte, du würdest dich freuen. Das bestätigt doch deinen Verdacht! Du solltest mit der Polizei reden. Sprich mit Stefan! So, und jetzt muss ich los. Du weißt ja wahrscheinlich sowieso schon wieder, was ich jetzt zu tun habe.«
    Sophie versuchte, ruhig zu bleiben. Das Ganze

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