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Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern

Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern

Titel: Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Sucher
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war. Während des Zweiten Weltkriegs kümmerte sich niemand um den Erhalt der Brücken, die meisten zerstörten Eisquetschungen. Übrig geblieben war das Seebrückengebäude in Ahlbeck mit seinem rotbraunen Dach und den vier grünen Türmchen. Es wurde zum Wahrzeichen von Deutschlands zweitgrößter Insel und deutschlandweit bekannt, als Loriot das finale Familienessen in seinem Film „Pappa ante Portas” hier drehte.
STÖRTEBEKER
    Klaus Störtebeker hat den Reichen genommen und den Armen gegeben, erzählt die Legende seit Jahrhunderten. Der sagenhafte Seeräuber wurde zum Robin Hood der Ostsee verklärt, insgesamt zwölf Städte und Dörfer beanspruchen ihn für sich. Einer der Sagen zufolge ist er in Ruschvitz auf Rügen geboren, eine andere erzählt, in einer Höhle am Streckelsberg bei Koserow auf Usedom habe er einen Schlupfwinkel besessen. In der Ostsee sicherten Störtebeker und Co. Ende des 14. Jh. als Blockadebrecher die Lebensmittelversorgung Stockholms, als die Stadt von den Dänen belagert wurde. Als man sie aus der Ostsee vertrieb, wandelten sie sich zu Seeräubern und kaperten in der Nordsee Hansekoggen und englische Handelsschiffe. Bald begann die Hanse, sie zu jagen – mit Erfolg: 1401 köpfte der Scharfrichter Störtebeker und seine Gesellen in Hamburg. Jährlich erzählen die Störtebeker-Festspiele auf Rügen eine Geschichte aus dem Leben des Freibeuters, den Fakten wird eine Menge Theatergarn hinzugesponnen. Die Gäste mögen’s, mehr als 300 000 Zuschauer verfolgen jährlich das aufwendig inszenierte Spektakel mit rund 130 Mitwirkenden und 20 Pferden.
STRANDKÖRBE
    Weltruhm erlangte der Strandkorb im Jahr 2007. Eigens für den G-8-Gipfel in Heiligendamm fertigte man in der Strandkorbfabrik in Heringsdorf auf Usedom einen XXL-Strandkorb, in dem die Regierungschefs der führenden Industriestaaten Platz nahmen. Das Bild ging von Heiligendamm aus um den Erdball. Wenige Kilometer von Heiligendamm entfernt, am Strand von Warnemünde, stand 1882 der allererste Strandkorb. Der Rostocker Hofkorbmachermeister Wilhelm Bartelmann hatte für eine ältere, rheumakranke Dame einen mit Markisenstoff überdachten Rohrstuhl als Windschutz gebaut, der einem aufrecht stehenden Wäschekorb glich. Im Jahr darauf annoncierte Bartelmann im Allgemeinen Rostocker Anzeiger: „Badegästen empfiehlt Bartelmann Strandkörbe als Schutz gegen Sonne und Wind …” Und seine Ehefrau eröffnete 1884 in Warnemünde den ersten Strandkorbverleih an der Ostseeküste.
THALASSOTHERAPIE
    Meerwasser heilt und macht schön. Das wussten schon die Römer und die alten Ägypter. In unseren Tagen wurde die Thalassotherapie (thalassa – griech.: Meer ) wiederentdeckt und wird heute von mehreren Hotels angeboten. Doch können Sie sich einer Original-Thalasso-Behandlung in Deutschland bislang nur im Thalasso-Vital-Center Arkona Spa des Hotels Neptun in Rostock-Warnemünde unterziehen ( www.hotel-neptun.de ). Dort füllt über eine Pipeline eingelassenes Meerwasser Pool und Wannen.
ZEESENBOOTE
    Bis in die 1960er-Jahre waren die robusten, bis zu 12 m langen Zeesen- oder Zeesboote mit ihrem geringen Tiefgang und den braunen Segeln auf den flachen Boddengewässern zum Fischfang unterwegs. Benannt sind die in Deutschland einzigartigen Fischereifahrzeuge nach der Zeese, einem beutelartigen Schleppnetz, das durch das Wasser gezogen wurde. In den vergangenen Jahren erlebten die Zeesenboote ein Comeback als Regattasegler und für Touristenfahrten.

Bild: „Teepott“ und Leuchtturm in Warnemünde
Gastronomisch hat man an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern ordentlich zugelegt. Die vom kargen Angebot diktierte Eintönigkeit der DDR-Küche gehört der Vergangenheit an.
    Fleißig haben die Köche in Großmutters Kochbüchern gekramt und viele längst vergessene Rezepte hervorgeholt. Immer mehr von ihnen dürfen sich mit Kochlöffeln oder Sternen schmücken, die ihnen Gastronomieführer zuerkennen.
    Wer an die Ostseeküste reist, möchte Fisch essen. Fisch war und ist der kulinarische Spitzenreiter, fast immer kommt er fangfrisch direkt vom Kutter in die Restaurantküche. Aus der Ostsee werden Hering, Dorsch, Flunder, Aal und Lachs geholt, aus den Boddengewässern vor allem Barsch, Zander, Karpfen und Hecht.
    In den Monaten März und April dreht sich alles um den Hering, das „Silber des Meeres”. Der Hering war bis Anfang des 20. Jhs. ein Essen für arme Leute, in seinen Beständen dezimiert, gilt er heute als Delikatesse. Auf Usedom und Rügen

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