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Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Titel: Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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dringender müssen wir wissen, wer uns den Rücken deckt.«
     
     
    > T4b und Florimel kehrten als letzte zurück. Als sie schließlich um die Biegung des Hangs herumkamen und über einen Untergrund, der wie ein schillernder Ölfilm von einem Moment zum anderen subtil die Farbe wechselte, auf das unnatürliche Lagerfeuer zustapften, löste ihre lange Abwesenheit bei Renie ein nervöses Mißtrauen aus. Andererseits waren die beiden, auch wenn sie als einzige das Geheimnis ihrer Identität noch nicht preisgegeben hatten, ein ziemlich unwahrscheinliches Verbündetenpaar. Wie zur Bestätigung dieser Tatsache platzte T4b bei seiner scheppernden Rückkehr ins Lager sofort mit ihren Erlebnissen heraus und wurde dafür von Florimel mit einem unwirschen Blick bedacht.
    »Ham so’n Tierdings gesehn«, erklärte er. »Voll keinen Körper, irgendwie. Bloß so … Licht. Aber total wieselig, äi.«
    Auf den ersten Blick schien sich Florimels Sim von Martines kaum zu unterscheiden, eine Frau aus der Temilún-Simwelt der Atascos, die mit ihrer großen Nase und ihrer dunklen, rötlich braunen Hautfarbe eine gewisse Ähnlichkeit mit den Mayas hatte. Aber genau wie zwei gleich gekleidete Menschen einen vollkommen verschiedenen Eindruck machen können, so schien Florimels kleiner Sim im Gegensatz zu Martines nichtssagendem Äußeren, dem man ihren scharfen Verstand und ihr hohes Verantwortungsbewußtsein nicht anmerkte, die geballte Intensität eines Napoleon zu besitzen und sah ihr Gesicht keineswegs so unfertig oder standardmäßig aus wie Martines.
    Noch ein Geheimnis, dachte Renie müde, und wahrscheinlich kein besonders wichtiges.
    »… Es war kein Tier im üblichen Sinne des Wortes«, erklärte Florimel gerade. »Aber es war das erste Phänomen, das wir gesehen haben, das kein fragloser Teil der Landschaft war. Es war sehr flink und geschmeidig, aber T4b hat recht – es war entweder aus Licht, oder wir konnten es nur partiell erkennen. Es ist gewissermaßen aus dem Nichts aufgetaucht und hin und her gehuscht, als ob es nach etwas suchte …«
    »Und dann isses einfach weggeploppt, so in so’n Luftloch, irgendwie«, beendete T4b die Schilderung.
    »Wie? Was?« Renie wandte sich hilfesuchend an Florimel.
    »Er meint, daß es … na ja, es schien wirklich in ein Loch in der Luft zu springen. Es ist nicht einfach verschwunden, es …« Sie hielt inne und zuckte mit den Achseln. »Was auch immer, es ist jedenfalls weg.«
    !Xabbu , der bis jetzt das Feuer geschürt hatte, meldete sich zu Wort. »Und was habt ihr sonst noch gesehen?« fragte er.
    »Massenhaft Nullnix«, antwortete T4b, während er sich umständlich neben dem Lagerfeuer niederließ. Die reflektierten Flammen erzeugten ungewöhnliche, beinahe stofflich wirkende Muster auf seinem Panzer.
    »Das gleiche wie hier haben wir überall gesehen«, übersetzte Florimel und deutete dabei auf den Hang, an dem sie standen. »In tausend Variationen, aber alle im wesentlichen genauso …«
    »Faß mich nicht an!« Emily sprang auf und wich vor T4b zurück.
    »Hab ich gar nicht. Voll beduppt und behuppt biste«, knurrte er.
    »Wollt nix weiter als nett sein, wollt ich.« Sofern ein Kampfroboter ein Schmollgesicht ziehen konnte, zog er eines.
    Florimel gab einen großen Seufzer von sich, wie um zu unterstreichen, was sie den ganzen Tag hatte aushalten müssen. »Es war überall so – unfertig, chaotisch, still. Ehrlich gesagt, es gefällt mir nicht.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was allerdings interessant sein könnte, ist, daß wir keine Spur von einem Fluß oder etwas Ähnlichem gefunden haben, nicht einmal von einem Luftfluß wie im letzten Environment.«
    »William hatte solchen Spaß daran, in diesem Fluß zu fliegen«, sagte Martine plötzlich. »Er lachte in einem fort. Er meinte, es wäre das erste im ganzen Netzwerk, für das es sich gelohnt hätte, soviel Geld auszugeben.« Alle verstummten. Sweet Williams steif gewordener virtueller Körper lag nur ein kurzes Stück entfernt in einer Art Grube auf der anderen Seite eines Buckels, der in allen möglichen verfließenden Farben schillerte. Niemand blickte in die Richtung, aber alle dachten deutlich daran.
    »Also kein Fluß«, sagte Renie. » !Xabbu und ich haben auch nichts dergleichen gefunden. Alles andere war so, wie du sagst – das gleiche in Grün. Nur sowas wie ein Tier haben wir nicht gesehen.« Sie seufzte. »Was bedeutet, daß es keinen offensichtlichen und einfachen Weg gibt, durch diese Simwelt

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