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Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas

Titel: Otherland 3: Berg aus schwarzem Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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es wäre ein ziemliches Glücksspiel, aber warum nicht, wenn ihr alle zum Spielen aufgelegt seid. Die Alternativen sind ohnehin spärlich genug.«
    »Laßt uns abstimmen.« Ein Blick auf die Gesichter ihrer Gefährten erweichte Renie. »Wenn ihr nicht zu müde seid, heißt das. Wahrscheinlich können wir auch bis morgen warten.«
    »Können wir nicht auf jeden Fall warten?« fragte Martine. »Wäre es nicht geraten, diesen ungewöhnlichen Teil des Netzwerks als erstes zu erforschen, egal, was wir tun?«
    »Aber wenn wir warten, geben wir diesem Bastard eine größere Chance zu entkommen«, wandte Renie ein. »Ganz zu schweigen davon, daß du und !Xabbu den Einblick, den ihr gewonnen habt, verlieren könntet, ihn einfach vergessen könntet. So als wolltet ihr euch an den Namen eines Fremden erinnern, den ihr drei Tage vorher gehört habt.«
    »Ich weiß nicht, ob das ein guter Vergleich ist«, sagte Martine, »aber vielleicht ist an dem, was du sagst, etwas dran.«
    »Na schön, Renie«, meinte Florimel mit amüsierter Resignation in der Stimme. »Du gibst sowieso keine Ruhe, bevor du nicht deine Abstimmung bekommen hast. Ich denke, ich weiß, wie du und !Xabbu euch entscheiden werdet. Ich für mein Teil bin dafür, daß wir hierbleiben, bis wir mehr über diesen Ort wissen.«
    »Aber …«, setzte Renie an.
    »Reicht es nicht, daß wir abstimmen?« fragte Florimel. »Mußt du auch noch die Leute niederreden, die nicht deiner Meinung sind?«
    Renie zog die Stirn kraus. »Du hast recht. Tut mir leid. Also, stimmen wir ab!«
    »Ich will auch abstimmen«, sagte Emily plötzlich. »Ich weiß, daß ich nicht zu eurer Gruppe gehöre, aber ich habe sonst nichts und niemand, und ich will mitstimmen.« Es klang, als wäre es ihr Herzenswunsch.
    Renie war nicht wohl bei dem Gedanken, einer Person, die womöglich nicht einmal ganz real war, gleiche Rechte wie allen anderen einzuräumen. »Aber, Emily, du weißt vieles nicht, was wir wissen – du hast nicht all das durchgemacht …«
    »Sei nicht so fies!« rief das Mädchen. »Ich hab alles gehört, was ihr gesagt habt, seit wir hier sind, und ich bin nicht doof.«
    »Laß sie«, grollte T4b. Die Peinlichkeit, daß er allen sein nacktes Gesicht gezeigt hatte, schien überstanden zu sein. »Hältste dich für was Besseres oder was?«
    Renie seufzte. Sie hatte kein Verlangen danach, Emilys möglichen Status näher zu diskutieren, denn das hätte vor dem Mädchen selbst geschehen müssen. »Was haltet ihr andern davon, daß Emily mit abstimmt?«
    Florimel und Martine nickten langsam. »Erinnere dich an das, was ich gesagt habe, Renie«, bemerkte !Xabbu leise.
    Nämlich daß sie seiner Meinung nach real ist, dachte Renie. Das sollte ich lieber nicht vom Tisch wischen – es kommt nicht oft vor, daß er sich irrt. »Also gut«, sagte sie. »Was meinst du, was wir tun sollten, Emily?«
    »Abhauen«, erwiderte das Mädchen prompt. »Ich find’s gräßlich hier. Irgendwie nicht normal. Und es gibt nichts zu essen.«
    Renie mußte sich eingestehen, daß sie sich gegen eine Stimme zu ihren Gunsten gesträubt hatte, aber ihre Bedenken gegen die Wählerin waren dennoch nicht ganz ausgeräumt. »Gut. Wer jetzt?«
    »Ich neige leider eher zu Florimels Ansicht«, meldete sich Martine. »Ich muß mich ausruhen – wir haben eine furchtbare Zeit hinter uns.«
    »Das haben wir alle!« Renie bremste sich. »’tschuldigung. Mir sind wieder die Pferde durchgegangen.«
    »Das war auch meine Überlegung«, sagte Florimel zu Martine. »Ich will noch nicht irgendwo anders hin, und sei es nur deshalb, weil ich erst wieder zu Kräften kommen muß. Vergiß nicht, daß ihr schon einen Tag länger hier seid als wir, Renie. Vielleicht wenn wir andern uns ein wenig erholen konnten und uns hier ein wenig umgetan haben …«
    »Damit kommen wir zu dir, T4b.« Renie wandte sich der stacheligen, im Feuerschein funkelnden Gestalt zu. »Wofür bist du?«
    »Fen, die Dupse wollt uns exen! Sie schnappen und schrotten, da bin ich für.« T4b ballte eine gepanzerte Faust. »Die darf uns nicht durch die Lappen gehn, äi.«
    »Ich hab meine Zweifel, daß es eine ›Sie‹ ist«, sagte Renie, aber im stillen war sie zufrieden: Damit waren vier gegen zwei dafür, hinter dem Spion – vor allem hinter Azadors Feuerzeug – herzujagen. »Das war’s dann wohl.«
    »Nein.« !Xabbu hob eine kleine Hand. »Ich habe meine Stimme noch nicht abgegeben. Florimel ging davon aus, daß ich für dich stimmen würde, Renie. Aber das

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