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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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griff das Band und zog einen Anhänger unter dem T-Shirt hervor. Sie lächelte. „Das hat mir Jim geschenkt. Es ist ein Amulett und stellt die Regenbogenschlange dar. Jim hat mir von der Traumzeit seines Volkes erzählt, aber ich habe kaum etwas begriffen und viele seiner Wörter auch nicht richtig verstanden. Das Amulett soll mir Glück bringen, soviel weiß ich.“
    „Das ist toll. Ich wünsche dir, dass du ganz viel Glück haben wirst. Du bist meine Freundin und ich möchte, dass es dir immer gut geht.“
    Naree lächelte erneut. „Danke, Ricky. Du bist meine beste Freundin und ich wünsche dir das Gleiche.“
    Ricky fiel auf, dass sie das ‚R‘ ihres Namens völlig korrekt aussprach und nicht, wie viele Asiaten und Thais, Schwierigkeiten mit dem Buchstaben hatte und ihn zum ‚L‘ verfälschte. „Sag mal ...“, begann sie zögernd. „Freundinnen sagen sich doch die Wahrheit, auch wenn sie nicht so gut ist, stimmt‘s?“
    „Ja, warum fragst du?“
    „Wegen Jim. Ihr versteht euch super, das sieht man, aber du hast doch nicht vor, ihn schon nach ein paar Tagen zu heiraten, oder?“
    „Was stellst du für Fragen?“, Naree lachte. „Ach, ich weiß, wegen unseres Gesprächs über Fernbeziehungen? Ich habe darüber noch gar nicht nachgedacht. Ja, ich mag Jim sehr, doch gleich heiraten? Ich denke nicht.“
    ‚Sie denkt nicht ...‘, dachte Ricky. ‚Das heißt, es wäre möglich, ist aber wenig wahrscheinlich. Na, hoffen wir, dass es so bleibt.‘
    „Das ist gut. Und wenn du anfängst, anders zu denken, dann sage es mir bitte, ja?“
    „Keine Sorge, das werde ich machen.“
    Ricky schaute wieder aus dem Fenster. Auf der linken Seite verlief nun ein Zaun. Weideland lag dahinter und in der Ferne sah sie Kühe – oder Ochsen, so genau konnte sie es nicht erkennen.
    Eineinhalb Stunden später gelangten sie an ein Gehöft mit mehreren Gebäuden und einer Toreinfahrt. Es sah beinahe aus wie ein kleines Dorf. Abgesehen von dem großen Haupthaus gab es viele Nebengebäude, Stallungen, Schuppen, Wohnhäuser der Angestellten. Ein Gatter mit Hühnern und anderem Federvieh, so groß wie ein Tennisplatz, brachte schnatternde Laute heran. Vor einem Schuppen oder Stall saß ein Mann, vor ihn lag eine Ziege auf der Seite, hatte den Kopf erhoben und meckerte protestierend. Wie es aussah, stutzte der Mann die Hufe des Tieres. Auf dem Gelände waren Obstbäume und Beete mit Blumen und Gemüse zu sehen. Eyleen keuchte überrascht auf, als drei Kängurus hinter einem Gebäude erschienen und einträchtig in Richtung einer Baumgruppe sprangen. Zwei Hunde liefen ihnen entgegen, als sie das halb geöffnete Tor passierten. Der Weg, eingefasst mit weißen Marmorsteinen, leitete sie zu einem Rondell vor dem Haupthaus. Blumen und ein Springbrunnen mit Steinfiguren füllten das Rondell, um das der Weg herumführte. Das Gebäude, aus Stein und nicht aus Holz wie so viele Häuser in diesem Land, reckte sich drei Etagen nach oben und besaß verschnörkelte Türme, Erker und Balkone. Es glich eher einem Schloß als einem normalen Wohnhaus und zeugte wie alles, was das Auge erblickte, von Reichtum und Wohlstand. Es zeigte mit der Frontseite nach Osten, die schmale Seite, die nach Süden ging und die volle Mittagshitze abbekam, besaß nur wenige kleine Fenster und wurde von hohen Bäumen beschattet.
    „Wow“, machte Oliver, stieß Ricarda an und zeigte nach draußen. Von einem entfernten Gebäude fuhr gerade ein Mann mit einem Elektrobuggy los, ähnlich einem Gefährt, wie sie auf Golfplätzen anzutreffen waren, nur hatte dieses hier das Dach voller Solarzellen.
    Dundee stoppte den Van und drehte sich zu seinen Insassen um. „Hier lebt die Familie eines Sohnes der Kidmans. Kidman“, Dundee unterbrach sich, als er Rickys Blick bemerkte. „Das hat nichts mit der gleichnamigen Schauspielerin zu tun, die Kidmans in Australien sind eine der reichsten Familien des Landes und besitzen die größten Rinderfarmen hier. Das Anwesen hier nennt sich The new Kidman Ranch und ist etwa 14ooo Quadratkilometer groß. Über Zehntausend Rinder weiden hier und trotzdem kann man leicht eine Stunde in eine beliebige Richtung reiten, ohne einem Rind zu begegnen. Nicht einmal einem Zweibeinigen.“ Er lachte knarrend.
    Eyleen sah sich staunend um. Sie betrachtete das Haus und murmelte: „Das sieht aus wie Chateau Khao Yai, sehr schön.“
    Jeff und Joe sahen sie fragend an, sie hatten keine Ahnung, wovon sie sprach, doch John schmunzelte bei ihren Worten

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