Outback
nächste echte Schule befindet sich in Alice Springs, mehr als 300 Kilometer von hier entfernt. Aber wir nutzen die Technik des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Sunny wird per Internet unterrichtet. Ihren Lehrer sieht sie über Webcam und die Schulaufgaben erledigt sie via E-Mail.“
„Das ist great“, staunte Master Pic.
„So great finde ich das nicht, es kann ganz schön nerven oder langweilen. Ich hoffe, wir sehen uns später noch einmal“, sagte Sundance und verschwand im Haus.
Mike rieb sich die Hände. „Unmengen an Zeit haben wir nicht gerade, ich muss bald zu einem Teil der Rinderherde, die meine Leute gerade fixieren. Ich will Schlachtvieh auswählen, das erledige ich immer noch selbst. Und Leo wartet auf einen neuen Lieferanten, der uns vielleicht in Zukunft mit allem beliefern wird, was man so braucht. Er soll gut sein und billiger, als unser jetziger Lieferant. Auch wir müssen auf die Kosten achten. Aber was rede ich euch voll, ich wollte nur fragen, ob ihr euch frisch machen wollt und etwas zu trinken möchtet.“
Master Pic schüttelte den Kopf. „Wir möchten mit der Arbeit anfangen, man weiß nie, wann nicht doch Wolken erscheinen.“
Dundee fügte hinzu: „Sie können uns etwas zu trinken bringen lassen, wenn es keine Umstände macht und jemanden kommen lassen, der uns führt. Da hinten ist der Eukalyptushain mit den Koalas, richtig?“
„Alles klar und richtig. Ihr könnt schon vorgehen, es kommt gleich jemand. Seid ihr in drei bis vier Stunden noch da?“
„Möglich“, John wiegte den Kopf. „Es kommt darauf an, wie gut wir mit den Aufnahmen vorankommen.“
„Also gut, ich verabschiede mich schon mal von euch und wir sehen uns vielleicht noch einmal, bevor ihr uns wieder verlasst. Fühlt euch wie zu Hause und sagt, wenn ihr etwas braucht. So long.“
„Danke.“ Dundee wies nach vorn. „Da geht’s lang. Lasst uns die Ausrüstung holen und hingehen.“
Das kleine Wäldchen besaß schlanke Bäumchen mit hell schimmernder Rinde, die Bäume waren Eukalyptusbäume. Nur diese Blätter fraßen Koalas.
„Hier auf der Farm leben unzählige Tierarten, seit ein paar Jahren gibt es nun die Koalastation“, erklärte Dundee. „Hier werden kranke oder verletzte Tiere gepflegt und es wird versucht, Koalas nachzuzüchten, da es in Freiheit immer weniger Tiere gibt und sie vom Aussterben bedroht sind.“
Eyleens Ruf unterbrach ihn. „Oh, wie süß, seht doch nur!“ Sie hatte einen Koala entdeckt, der in halber Höhe auf einem Baum saß und auf dem Rücken einen Babykoala zu sitzen hatte, der sich in das dichte Fell krallte und mit großen runden Augen in die Welt starrte.
„Der Kleine auf dem Rücken!“, rief Naree entzückt.
„Die kann man aber nicht anfassen?“, fragte Eyleen aufgeregt.
„Doch“, kam eine Stimme. Ein junger Mann in der typischen Cowboykleidung hatte sich genähert und stellte sich jetzt vor. „Hi, ich bin der Mark, ich kümmere mich hier um alles, was lebendig ist, auch um die Koalas. Du darfst sie anfassen, kein Problem. Nur wenn sie knurren, muss man aufpassen, dann gefällt ihnen etwas nicht und sie beißen, aber das ist sehr selten. Normal sind es ruhige Tiere, die kaum etwas aus der Ruhe bringt.“
„Die sehen echt wie Teddybären aus, ich habe noch nie einen lebendigen Koala gesehen, im Tierpark in Berlin gibt es keine Koalas, glaube ich.“ Ricarda folgte Eyleen, die sich langsam an die beiden Tiere heranpirschte.
„Ich auch nicht“, sagte Naree.
Plötzlich sahen alle Koalas, sie hingen an Ästen, schliefen, kauten wie in Zeitlupe Blätter oder blinzelten einfach nur vor sich hin. „Los, los, fangen wir an. Sonst sind sie womöglich weg.“ Master Pic begann, die Kameras und das andere Equipment auszupacken und aufzustellen.
„Sie werden nicht weg sein“, lachte Mark. „Sie bleiben hier, weil sie sich wohlfühlen und weil sie genug zu fressen haben.“
„Trotzdem, fangen wir an.“
Joe, Jim und Jeff lächelten über die Aufregung und die Euphorie, die Tiere zu sehen, für sie waren es nur Koalas. Sie zogen die Hemden an, die John ihnen zeigte und machten sich gegenseitig zurecht. Die Frisur zurechtstrubbeln, etwas Puder ins Gesicht gegen den Glanz, das war es schon bei ihnen. Eyleen brauchte natürlich länger und Master Pic begann zuerst mit Oliver und den Jungs. Mark holte einen der Bären und gab ihn Oliver auf den Arm.
„Oh Mann, ist der weich“, Oliver trat zu Ricarda. „Fühl doch mal!“
John räusperte sich laut. „Halte
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