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Outback

Outback

Titel: Outback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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einen Plastikteller. „Geben Sie Acht, ist verdammt heiß!“
    Shane bedankte sich, bemühte sich, beim Essen keine Flecken auf sein Hemd zu bekommen, und ging weiter. Das Irish Stew war tatsächlich ausgezeichnet. Im nächsten Zelt warben die Pfadfinder Mitglieder. Der Schwimmverein von Augathella hatte ein rundes Planschbecken aufgestellt, in dem sich kleine Kinder tummelten.
    „Haben Sie Kinder?“, sprach ihn die Frau am Planschbecken an. „Wissen Sie, wie viele Kinder in den heimischen Swimmingpools ertrinken, nur weil sie nicht rechtzeitig schwimmen gelernt haben?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich bin Jay Bryant. Spenden Sie was für unsere Sache!“ Er steckte einen Schein in die Büchse.
    Der gemeinsame Chor von Coocooloora und Augathella sang im großen Zelt schräg gegenüber Evergreens a capella. Und aus einem Wohnwagen heraus verkaufte Jo Hill mit Andy Hot Dogs.
    Shane ging weiter. Er sah einen kleinen, mit Seilen abgesperrten Platz, auf dem herausgeputzte Oldtimer, Neuwagen und landwirtschaftliche Maschinen blinkten. Neben Cobb & Co. – Kutschen stand da tatsächlich ein Lieferwagen, ein Ford aus den Fünfzigern, makellos lackiert, in einem dunklen, englischen Grün. Auf den Türen prangte in frischer weißer Farbe das Firmenlogo: Henderson & Son - Butcher y – Charleville . Shane stutzte. Ian Henderson hatte vor Jahren seine Schlachterei verkauft ...
    „Henderson – ist das Ian Henderson?“, fragte Shane die umstehenden Männer.
    „Wer sonst?“, sagte einer und schob sich den Hut in die Stirn.
    „Ist das ein Original?“, wollte Shane noch wissen.
    „Darauf können Sie wetten! Ist direkt aus dem Museum in Charleville!“
    Ian Henderson und Alfred Morgan waren in einem grünen Lieferwagen unterwegs gewesen – wollte man Copelands Manuskript glauben ...
    „He, Shane! Da sind Sie ja!“ Shane erkannte Jeff.
    „Da hinten ist der Wood Chopper-Wettbewerb im Gange, kommen Sie, da gibt es noch richtige Männer zu sehen!“
    Jeff bahnte ihnen einen Weg durch herumstehende Grüppchen hindurch . Sie kamen gerade rechtzeitig zum Start der zweiten Runde. Männer mit dicken Bäuchen in weißen durchgeschwitzten Unterhemden, weißen langen Hosen und weißen Schuhen warteten mit ihren Äxten in der Hand auf den Startschuss. In unbeschreiblichem Tempo hieb dann jeder auf seinen Baumstein ein. Holz spritzte, und in wenigen Minuten hatten die Ersten den Keil herausgeschlagen, so dass der Baumstamm brach und fiel.
    Gewinner d ieser Runde war ... Billy Henderson.
    „Ich weiß schon, was Sie denken, Shane! Ich würde es ja auch denken, wenn ich Sie wäre“, sagte Jeff grinsend.
    „Und, was würden Sie dann an meiner Stelle tun?“, wollte Shane wissen. „Ich hab keine Beweise. Ich kann nur ins Feld führen, dass der alte Henderson einen grünen Firmenwagen besaß und sein Sohn mit der Axt umgehen kann und dass Henderson eine Wut auf die Morgans hat, weil die seine Frau totgefahren haben – viel mehr ein Arbeiter von ihnen“, fügte er hinzu.
    Dass Donald der Schuldige war, wollte Shane ihm jetzt nicht sagen.
    „Tja, warum sind Sie auch Bulle geworden?“, spaßte Jeff. Auf einmal tauchte Webster atemlos und mit rotem Kopf vor ihnen auf.
    „Haben Sie denn das Telefon nicht gehört? Bei Paddy hab ich’s auch schon versucht!“, schrie er gegen den Lärm und die Musik an.
    „Sie hören doch selbst, wie laut es hier ist!“, gab Shane zurück.
    „Es ist wieder eine Frauenleiche gefunden worden! Am Mitchell Highway, dreißig Kilometer von hier! Diesmal nicht enthauptet, aber mit dem Stich in den Bauch ... Die Kollegen aus Charleville sind schon unterwegs!“
    „Was? Sie haben doch gesagt, der Kerl wäre gefasst?“, sagte Jeff und wirkte diesmal nicht belustigt.
    Sie drängten sich durch die Menge zum Polizeiwagen. Jeff rannte zu seinem Auto. Drei Minuten später rasten sie stadtauswärts.
    Wen hatten dann die Brisbaner Kollegen festgenommen?, fragte sich Shane.

Moodroo

    Der Geist existiert, bevor er menschliche Formen annimmt. Im Tod trennt sich der Geist vom Körper. Und dann schwebt er wieder wie zu Anfang übers Land. An einem bestimmten Platz kommt er in die Frau, befruchtet sie. Nach dem Tod kehrt der Geist wieder an diesen bestimmten Ort zurück. Der Kreis schließt sich.
    Moodroo war glücklich. Die alten Songs wurden immer lauter und seine Lippen bewegten sich zu den Worten, die er glaubte, vergessen zu haben.
    „Wohin führt dich deine Reise?“, fragte der Blackfellow neben ihm, der ihn

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