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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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seinen Rundgang durch das Zimmer. Es gab nicht viele Stellen, an denen die Leiche eines ausgewachsenen Mannes hätte versteckt sein können, doch Joe suchte sie alle ab und fand keine Spur von Felton.

62
    In der Südwand waren zwei Fenster. Das eine war zersprungen, das andere nicht. Joe hielt es für unwahrscheinlich, dass Felton durch das zerbrochene Fenster geschleudert worden war, dennoch sah er es sich ganz genau an. Weder am Rahmen noch am Fensterbrett waren Blutspuren zu erkennen. Und auf dem Rasen neben dem Haus lag auch keine Leiche. Irgendwie hatte Felton es geschafft zu verschwinden.
    Einen Moment lang fragte sich Joe, ob er seiner eigenen Erinnerung trauen konnte. Vielleicht hatte er ja eine Gehirnerschütterung erlitten und bildete sich nur ein, Felton dort oben gesehen zu haben?
    Nein. Felton war ganz bestimmt dort gewesen, kurz vor der Explosion. Er war von Priya zurückgewichen, weniger aus Angst vor ihr als vor dem, was sein Sohn vorhatte …
    Joe drehte sich um und starrte zu der Stelle hinüber, wo Priya lag, als glaubte er, diesmal würde er Felton neben ihr liegen sehen. Er hatte erwartet, beide Leichen in derselben Ecke des Zimmers zu finden. Aber wo war Felton?
    Widerstrebend kehrte er zu Priyas Leiche zurück. Und diesmal fiel ihm auf, was er zuvor übersehen hatte. An der Rutschstange war der Abdruck einer verschwitzten Hand zu sehen, etwa einen halben Meter über dem Boden. Joe stellte sich vor, wie Felton durch die Öffnung gerutscht war, wie er sich vielleicht genau im Moment der Explosion hatte fallen lassen.
    Joe spähte durch das Loch hinunter in den Fitnessraum – und entdeckte sofort die Blutstropfen auf dem Boden.

    Joe steckte sich die Pistole in den Hosenbund, ergriff die Stange und rutschte nach unten. Er landete schwer und ließ sich sofort in die Hocke fallen, halb fürchtend, dass Felton ihm hier unten auflauern könnte.
    Doch im Fitnessraum war niemand außer Liam. Der Ire hatte einen halbherzigen Versuch unternommen, sich zu befreien, und lag nun auf der Seite, immer noch unter dem Trümmerhaufen begraben, in einer Position, die noch unbequemer aussah als die ursprüngliche.
    »Hast du Felton gesehen?«, fragte Joe ihn.
    »Was? Wann?«
    »Nach der Explosion. Ich war wohl kurz weggetreten. Ich weiß nicht, wie lange, aber Felton muss hier vorbeigekommen sein.«
    »Er ist entkommen? Du machst Witze!«
    Joes Stimme wurde härter. »Hast du ihn gesehen?«
    »Natürlich nicht. Ich war auch bewusstlos.« Liam schüttelte den Kopf. »Wir können von Glück sagen, dass er uns nicht im Vorbeigehen abgeknallt hat.«
    Joe zuckte mit den Achseln. »Er hat Besseres zu tun.«
    Er ging hinaus in die Eingangshalle und entdeckte, dass das halbe Treppenhaus eingestürzt war. Der Marmorboden sah aus, als hätte ein Erdbeben ihn erschüttert, und in einem der Wohnzimmer schwelten ein paar kleine Feuer. Joe kam nach kurzer Abwägung zu dem Schluss, dass das Risiko nicht den Zeitverlust rechtfertigte, den es bedeuten würde, Liam aus dem Haus zu tragen.
    Die Haustür war aus den Angeln gerissen worden und lag zerbrochen in einer Ecke der Auffahrt. Auch die Grundstücksmauer war weitgehend zerstört, und in dem Wäldchen auf der anderen Straßenseite brannte es an verschiedenen Stellen. Ihm war bewusst, dass dies nach der
jüngsten Trockenperiode zum ernsten Problem werden könnte, doch im Augenblick konnte er nichts dagegen tun.
    Joe ging, so schnell er konnte, und ignorierte die Proteste seiner lädierten Muskeln und Gelenke. An der Straße angelangt, blickte er nach Norden, in Richtung der Brücke, in der vagen Hoffnung, Felton noch in nicht allzu großer Entfernung davonhumpeln zu sehen. Doch da war weit und breit niemand.
    Joe ging noch ein paar Schritte weiter und drehte sich dann um, um sich einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu verschaffen. Obwohl er auf den Anblick vorbereitet war, war es ein Schock.
    Dreamscape war verschwunden. Auch wenn Valentin es nicht mehr erlebt hatte – sein Wunsch war in Erfüllung gegangen: Das ganze Haus war dem Erdboden gleichgemacht worden; wo es gestanden hatte, war nur noch eine rauchende Mondlandschaft. Selbst Trümmer waren so gut wie keine zu sehen – Joe vermutete, dass das meiste ins Meer geschleudert oder weit über die Insel verstreut worden war.
    Von den Häusern auf der anderen Seite war das von Felton weniger in Mitleidenschaft gezogen worden als das von Terry Fox, was vermutlich wiederum dem Panikraum zu verdanken war. Die

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