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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sich würde befreien können, war allerdings eine andere Frage.
    Er tastete mit den Fingern nach Hindernissen um sich herum, um dann ganz vorsichtig zuerst den einen und dann den anderen Arm unter den Holzstücken und Gipsbrocken, die seinen Körper bedeckten, hervorzuziehen. Dann rieb er sich die Augen und blinzelte, bis die Tränen den Dreck herausgespült hatten.
    Jetzt, da er wieder deutlich sehen konnte, erkannte Joe, welch ein Glück er gehabt hatte. Ein großes Stück herausgebrochenes Mauerwerk lehnte ungefähr dreißig Zentimeter über seinem Kopf schräg an der Wand und hatte ihn so weitgehend vor den herabfallenden Trümmerteilen geschützt. Wäre es irgendwie anders gelandet, dann wäre er erschlagen oder lebendig begraben worden.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Mauerstück nicht verrutschen würde, wenn er sich bewegte, gelang es ihm, vorsichtig darunter hervorzukriechen, sodass er sich im Raum umsehen konnte. Es war kein angenehmer Anblick.
    Der Fitnessraum war kaum wiederzuerkennen: Zwei der Wände des Squashcourts waren zerstört, der Boden durchlöchert und mit Schutt übersät. Und alles war voller Blut.

    Die erste Leiche, die Joe entdeckte, war die von Valentin. Die Druckwelle musste ihn von der Galerie geschleudert haben, die teilweise eingebrochen war; lose Bruchstücke der Brüstung hingen nur wenige Zentimeter über dem Boden des Squashcourts.
    Valentin lag ausgestreckt auf einem Haufen von Mauersteinen und gesplittertem Holz, sein rechtes Bein in einem grotesken Winkel verdreht. Bei näherem Hinsehen stellte Joe fest, dass es fast vom Körper abgerissen war. Valentins rechter Arm war ebenfalls abgetrennt worden, und der Hinterkopf war eingedrückt.
    Joe starrte den Leichnam eine Weile an, doch es fiel ihm schwer, echtes Bedauern aufzubringen. Zu viele unschuldige Menschen hatten den Preis für Valentins Dummheit und Habgier bezahlt. Wenn Joe Mitgefühl empfand, dann galt es allein Cassie und Sofia.
    Und auch das wird ihnen herzlich wenig nützen, wenn ich sie nicht finden kann , sagte er sich.
    Offenbar hatten diejenigen, die sich im Obergeschoss aufgehalten hatten, die größte Wucht der Explosion abbekommen, und die Schwere von Valentins Verletzungen ließ für Priya und Liam nichts Gutes ahnen.
    Joe war inzwischen aufgestanden und besah sich seine Verletzungen. Er hatte ein paar kleinere Schürfwunden und jede Menge Prellungen abbekommen, aber keine Knochenbrüche und auch keine größeren Schnitte oder Fleischwunden. Der Kampf mit Juri hatte ihn schwerer mitgenommen als die Explosion.
    Der Overall, den er Manderson abgenommen hatte, war zerfetzt und verdreckt. Er riss ihn sich vom Leib und stellte erfreut fest, dass die Jeans und das T-Shirt darunter noch erstaunlich ansehnlich waren.
    Er ging ein paar Schritte, bis ein heftiger Hustenanfall
ihn zwang stehenzubleiben. Er hielt sich den Leib und hustete, bis seine Lunge brannte, danach aber konnte er leichter atmen.
    Als der Anfall vorbei war, hörte er plötzlich ein Geräusch, das wie ein Echo klang, doch dann merkte er, dass es von jemandem kam, der wie er seine Lunge freizubekommen versuchte. Joe atmete erleichtert auf. Es gab mindestens noch einen Überlebenden.
    Es war Liam. Er lag etwa fünf Meter weiter, neben den verbogenen Überresten eines teuer aussehenden Laufbands.
    Er war tiefer verschüttet, als Joe es gewesen war – nur Kopf und Schultern ragten aus den Trümmern heraus, und sein Haar war grau von Staub. Auf seinem Rücken lag ein abgebrochenes Stück einer Holzlatte, mit dem gesplitterten Ende dicht an seinem Nacken. Als Joe näher kam, begann Liam sich zu winden.
    »Nicht bewegen!«
    Liam ignorierte ihn. Entweder hatte er Angst, dass Joe ihm etwas antun könnte, oder er war taub von der Explosion. Doch er musste das Holz gespürt haben, das sich in seinen Nacken bohrte, denn er erstarrte plötzlich.
    »Joe?«
    »Halt dich still. Du wirst dich noch selbst aufspießen, wenn du nicht aufpasst.«
    Joe kniete sich hin und hob vorsichtig das Brett an. Dabei kam ein Teil der Stein – und Gipsbrocken ins Rutschen, die die untere Hälfte von Liams Körper bedeckten. Der Ire schrie auf.
    »Ah, Scheiße, tut das weh!«
    »Schmerzen sind ein gutes Zeichen. Das heißt, dass du noch Gefühl in den Beinen hast.«
    »Ich weiß nicht …« Liam schien auszuprobieren, ob seine
Muskeln ihm gehorchten, und er stöhnte auf. »Mein rechtes Bein lässt sich nicht bewegen, und das linke tut saumäßig weh.«
    Joe untersuchte

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