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P. S. Ich töte dich

Titel: P. S. Ich töte dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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mussten. Aber wir anderen gingen wieder raus auf die Straße, um weiter die Stadt unsicher zu machen. Doch dann kamen Sie. Das ist alles.
     
    F: Aha, danke. Das war eine sehr detaillierte Beschreibung, muss man sagen. Ziemlich viele Informationen, die wir eigentlich nicht benötigen. Aber ich wollte Sie nicht unterbrechen. Es war mir wichtig, Sie das Ganze mit Ihren eigenen Worten erzählen zu lassen. Aber wie Sie wissen, glaube ich nicht an Ihre Geschichte.
    M: Wieso? An was davon glauben Sie nicht? Ich hatte vor, die Tüte wegzuwerfen oder damit zur Polizei zu gehen. Es war nur so, dass Sie mich leider vorher festgenommen haben. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie da war, bevor ich sie in der Jackentasche fand. Das ist wahr.
    F: Wir glauben Ihnen nicht. Und Sie werden uns noch ein paar weitere Fragen beantworten müssen.
    M: Sie müssen mir aber glauben. Warum sollte ich denn lügen? Sie können das, was ich gesagt hab, gern mit den anderen checken. Hauptsache, ich komm heut noch hier raus.
    F: Folgendes: Das Geburtstagsgeschenk, das Sie Chorizo überreicht haben, haben Sie dazu noch mehr zu sagen?
    M: Ich hab es doch schon gesagt. Es war ein Geschenkgutschein. Aber ich war nicht derjenige, der ihn gekauft hat. Wenn Sie da allerdings was anderes gefunden haben, dann ist das Chorizos Sache. Ich weiß jedenfalls von nichts. Ich mach so ’nen Scheiß nicht.
    F: Sind Sie ganz sicher, dass es nur ein Geschenkgutschein war?
    M: Ja. Hundert Prozent.
    F: Aber das ist nicht der Fall, müssen Sie wissen. Im Umschlag befand sich kein Gutschein für ein Tattoo. Es lag Amphetamin drin. Genau wie in Ihrer Jackentasche. Möchten Sie dazu etwas sagen?
    M: Das ist doch Quatsch. Dann hätten ja diese Jugos Chorizo was andrehen müssen, als ich draußen war. Oder jemand anders hat die falsche Jacke genommen. Alle trugen gefütterte Winterjacken. Alle hatten dicke Jacken. Es war saukalt.
    F: Mmm … Das Pulver stammt jedenfalls aus derselben Partie. Und ich behaupte, dass es Ihr Pulver war.
    M: Was soll ich dazu sagen? Ich hab nichts getan. Es ist nicht mein Pulver.
    F: Das muss das Gericht entscheiden. Dann beenden wir also diese Vernehmung. Ich muss Sie formell darüber informieren, dass Sie wegen eines Drogenvergehens im Sinne von Drogenhandel verdächtigt werden. Dafür bekommen Sie sicher zwei, drei Jahre. Glückwunsch.
    Aus dem Schwedischen
von Antje Rieck-Blankenburg

Das Haus auf dem Hügel
    Markus Stromiedel

    D er kalte Ostwind trieb eine Schneewolke vor sich her, als ich die menschenleere Straße überquerte. Im Licht der Laternen war eine Reihe trostloser Häuser zu sehen, dunkel und abweisend, kein Mensch schien um diese Uhrzeit wach zu sein. Oder standen die Häuser leer? Ein Fenster klapperte im Wind, wieder und wieder. Für einen Moment überlegte ich, wie ich hierhergekommen war und was ich hier wollte. Dann fiel es mir wieder ein.
    Eilig lief ich auf das Polizeigebäude zu, einen heruntergekommenen Bau am Rand des schneebedeckten Marktplatzes. Bullige Wärme empfing mich, als ich die Wache betrat, dazu die schweigenden Blicke zweier Uniformierter, die sich umdrehten und mich musterten. Ich schloss die Tür, das Geräusch des Windes erstarb. Niemand sagte ein Wort.
    »Ich muss …«, sagte ich und räusperte mich, »ich muss einen Mord melden.«
    Die Gesichter der beiden Polizisten blieben regungslos.
    Ich war erstaunt, dass meine Nachricht keine Hektik erzeugte, ja nicht einmal Aufmerksamkeit. Angespannt wies ich aus dem Fenster, in die Richtung, aus der ich gekommen war. »Oben, in dem Haus auf dem Hügel. Ich habe das Opfer gesehen.«
    Der eine der beiden Polizisten seufzte, sah seinen Kollegen an, dann erhob er sich schwerfällig und ging zum Kleiderständer, an dem zwei dick gefütterte Uniformjacken und zwei Fellmützen hingen.
    Der Wind hatte den Schnee der vergangenen Tage zu meterhohen Wehen zusammengetragen; die Zufahrtsstraße, die zu dem alten Herrenhaus führte, war für Fahrzeuge unpassierbar. Schweigend stapften wir durch das Schneetreiben den Hügel hinauf, dem Herrenhaus entgegen. Wie eine lauernde Spinne hockte das Gebäude auf der Hügelkuppe oberhalb des Ortes und sah aus schwarzen Augen zu uns herab, so als ob es uns beobachtete und nur darauf wartete, dass wir uns näherten. Eine knappe halbe Stunde später hatten wir das Anwesen erreicht. Das schmiedeeiserne Tor an der Zufahrt stand offen, der Weg dahinter war geräumt, ebenso der Platz vor dem Haupteingang. Eine einsame Laterne brannte

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