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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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nichts, woran du dich bei ihnen erinnern kannst?«, fragte Leonie. »Irgendetwas, was bei der Suche helfen könnte?«
    »Wie ich schon sagte, sie blieben so ziemlich für sich und ich auch. Ich habe ihn ein paarmal auf dem Weg nach draußen getroffen, aber ich kann mich nicht erinnern, sie überhaupt jemals gesehen zu haben.«
    »Wie sah er denn aus?« Aus den wenigen Briefen, die sie gelesen hatte, hatte Leonie sich ein Bild von Nathan als dem typischen romantischen Helden aufgebaut – groß, gutaussehend und grüblerisch, auch wenn er niemals auch nur eine Anspielung auf sein Äußeres gemacht hatte.
    »Ziemlich normal«, antwortete Alex und ließ ihre Luftblase platzen. »Mittelgroß und mittelmäßig gebaut, wenn auch eher ein bisschen pummelig – ich würde sagen, er trank gerne ein Bierchen«, fügte sie hinzu und zog die Nase kraus.
    Leonie bereute es fast, gefragt zu haben. Was als eine Vision von George Clooney begonnen hatte, verwandelte sich blitzschnell in Homer Simpson.
    »Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, war da auch ein bisschen … ich weiß nicht, etwas Intensives an ihm.«
    »Intensiv in welcher Hinsicht?«
    »Nun«, Alex kniff die Augen zusammen, während sie zurückdachte, »ich erinnere mich an einen Tag, als wir beide gleichzeitig morgens raus zur Arbeit liefen. Ich nehme an, er war auf dem Weg zur Arbeit, weil er einen Anzug an- und eine Aktentasche dabeihatte«, fügte sie hinzu. »Ich grüßte ihn also, und kurz bevor er antwortete, warf er mir diesen … seltsamen Blick zu, als ob er mich abschätzen würde oder so.«
    »Dich abschätzen«, wiederholte Leonie ausdruckslos.
    »Ja, du weißt schon, wie Typen in Clubs manchmal den Blick über deinen Körper wandern lassen, als ob sie einen benoten würden. Nun irgendwie so war es.«
    »Oh.« Das widersprach völlig dem, was Leonie sich vorgestellt hatte. So wie Alex redete, klang er fast schmierig.
    »Ich erzähle dir nur, woran ich mich erinnere. Wie ich schon sagte, ich habe beide nicht wirklich kennengelernt, als sie hier wohnten. Es war höchstens ein Jahr.«
    »Aber du hast gesagt, du hast sie manchmal streiten hören?«, fragte Leonie.
    »Ja. Aber die Bodenbretter hier sind alt, so dass das nicht zu schwer war.« Alex grinste. »Ich glaube, du solltest daran denken, falls du vorhast, Typen mitzubringen.«
    »Na, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, erwiderte Leonie angespannt.
    Alex sah wieder in ihren Computer. »Deshalb ja, ich denke, er war ein bisschen schmierig, so wie manche Ehemänner sein können …«
    »Sie waren verheiratet?«, keuchte Leonie. Plötzlich waren die Umstände um die Trennung des Paares viel interessanter geworden. »Woher weißt du das?«
    »Tut mir leid, ich dachte, du wüsstest das schon«, erwiderte Alex beiläufig. »Ich habe bemerkt, dass er einen Ehering trug.«
    »Wow, das ist dann ja sogar noch ernster, oder?«, meinte Leonie, und ihre Gedanken rasten. »Ich weiß nicht, aus irgendeinem Grund hatte ich angenommen, die beiden seien Freund und Freundin. Ich habe nicht eine Sekunde lang geglaubt, dass es mehr als das sein könnte.«
    Und da sie nun wusste, dass es mehr war, musste sie doch tun, was immer sie konnte, um diese Briefe den beiden wieder zurückzugeben, oder? Vor allem, wenn so viel mehr auf dem Spiel stand. Sie nahm einen der geöffneten Briefe und las noch mal den letzten Satz.
    »Bitte verzeih mir.«
    Alex schien Leonies Gedanken lesen zu können. »Nun, da er eindeutig ein Faible für die Damen hatte, können wir, glaube ich, erraten, was schiefging, oder?«
    »Oh, ich hoffe nicht«, sagte Leonie verzagt. In diesen Briefen klang Nathan ganz sicher nicht wie der typische Fremdgänger, aber woher sollte sie das schon wissen?
    »Egal«, meinte Alex und wandte sich wieder dem Laptop zu, »ich weiß wirklich nicht, was ich dir noch über die beiden erzählen soll, das uns helfen könnte, Helena zu finden. Du weißt nicht, wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdient hat, und ich kann dir nicht sagen, wie sie aussieht. Vielleicht sollten wir stattdessen nach ihm suchen?«
    »Gute Idee.«
    Sie sah zu, während Alex eine weitere Google-Suche eingab, diesmal nach Nathan Abbott, und wieder mit den wichtigen Parametern. Und fast sofort wurden die Augen ihrer Freundin groß. »Aha! Das sieht aber nun vielversprechend aus«, verkündete sie, während sich Leonie nach vorne beugte, um besser sehen zu können.
    »Was?«, fragte sie und starrte auf den Bildschirm. »Was soll ich da

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