P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
gleichzeitig »ein bisschen speziell«. Und natürlich war da noch das winzige Detail, dass sie bis jetzt der wichtigste Mensch in Adams Leben gewesen war.
Nicht, dass Leonie größere Bedeutsamkeit beanspruchte, doch angesichts der Tatsache, dass ihre Beziehung schnell immer ernster wurde, hätte es ihr schon gefallen, wenn sie zumindest den zweiten Platz in seiner Zuneigung eingenommen hätte.
»Ich habe einen Tisch bei Bang reserviert«, verkündete er und meinte damit eines der angesagtesten Restaurants der Stadt. Eine Art Treffpunkt der Promis, und es war nicht die Art Lokal, die Leonie für ihr erstes Treffen gewählt hätte. »Sie war schon ein paarmal dort, deshalb weiß ich, dass es ihr gefällt.«
»Toll, nun, ich war noch nie dort, aber ich bin sicher, es wird sehr schön«, erwiderte Leonie und stimmte zu, ihn und Suzanne um sieben Uhr abends am nächsten Freitag im Restaurant zu treffen. Das wäre praktisch für sie, da es in der Nähe des Büros lag und sie direkt von der Arbeit kommen würde.
Die ganze Woche vor dem Abendessen konnte Leonie ihre Nervosität nicht vertreiben. Dabei verstand sie nicht genau, warum eigentlich. Sie wusste, dass Suzanne ja wohl kaum ein Monster sein würde, doch bis zu dem Moment, in dem sie im Restaurant eintraf, hatte sie einfach ein schlechtes Gefühl, was den Abend, der vor ihr lag, betraf. Dabei, so überlegte sie, hätte die Tatsache, dass Suzanne sie unbedingt kennenlernen wollte, sie doch eigentlich beruhigen sollen.
»Sie hat mich in den Wahnsinn getrieben, wollte alles über dich wissen, wie du aussiehst, was du für Kleider trägst – alles!«, hatte Adam Leonie mitgeteilt. »Und ich habe ihr erzählt, dass du ein wunderbarer Mensch bist, der mich sehr glücklich macht«, hatte er hinzugefügt und sie auf die Nase geküsst. »Was stimmt.«
An jenem Abend wurde Leonie vom Oberkellner zu ihrem Tisch geführt und entdeckte, dass sie die Erste war, was ihr zumindest Zeit verschaffte, ihre Gedanken zu sammeln und sich zu beruhigen. Was zum Teufel war los mit ihr? Das hier würde schön werden; zweifellos würden sie und Suzanne sich auf Anhieb verstehen und von da an dicke Freundinnen werden.
»Hallo, da bist du ja!«, tönte Adam. Erschrocken blickte sie auf und sah, dass ihre Essensbegleiter angekommen waren. Adam schaute wie immer gut aus in seinen hellen Levi’s und einem marineblauen Hemd von Fred Perry. Neben ihm stand die berühmte Suzanne.
Leonie schluckte. Suzanne war groß und blond und trug ein gewagt tief ausgeschnittenes Top, schwindelerregende High Heels und einen Ausdruck im Gesicht, den man nur als schmollend bezeichnen konnte.
»Hi«, grüßte Leonie und stand vom Tisch auf, während Adam ihre Mäntel dem Oberkellner übergab. »Hallo, Suzanne, ich freue mich wirklich, dich kennenzulernen.«
»Hi.« Suzanne übersah demonstrativ Leonies ausgestreckte Hand und warf ihr teuer frisiertes blondes Haar zurück.
»Der Verkehr war einfach wahnsinnig, nicht wahr, Suze?«, fragte Adam, dem die Unverschämtheit entging. Er setzte sich neben Suzanne, so dass Leonie ihnen beiden gegenübersaß. »Und ich dachte, wir würden niemals einen Parkplatz finden. Bist du schon lange hier, Lee?«
»Erst kurz vor euch gekommen«, antwortete sie locker und versuchte ihr Unbehagen darüber zu verbergen, dass Suzanne sie schlichtweg ignoriert hatte. Sie ist ziemlich hübsch, dachte sie und versuchte die andere nicht anzustarren, die inzwischen die Nase in die Speisekarte gesteckt hatte. Eine perfekte kleine Stupsnase.
»Was ist denn hier zu empfehlen?«, fragte Adam, nachdem der Kellner ihre Getränkebestellungen aufgenommen hatte. »Suze, du warst doch schon mal hier, gibt es etwas, was du empfehlen würdest?«
»Ich habe daran gedacht, das Lamm zu nehmen, hast du das schon mal probiert?«, fragte Leonie, die begierig nach einem sicheren Gesprächsthema suchte.
Suzanne sah von ihrer Karte auf und warf Leonie einen Blick zu, mit dem man Diamanten hätte schneiden können. »Das weiß ich doch nicht.«
»Suzanne ist Vegetarierin«, warf Adam locker ein, dem die Atmosphäre völlig zu entgehen schien. »Ist sie jetzt schon seit einer Ewigkeit, nicht wahr?«
Nun, was um alles in der Welt machen wir dann hier?, fragte sich Leonie, die die Speisekarte überflog. Sie war voller Fleischgerichte und bot nur wenige vegetarische Möglichkeiten. Und Adam behauptete, sie sei hier Stammgast?
Suzanne seufzte und legte die Karte hin. »Mir geht es nicht gut«, rief sie
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