P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
glücklich macht, dann ist das doch für alle eine gute Neuigkeit, oder?«
Und nun schien Grace Adams Gefühle zu teilen.
»Was macht es schon?«, fragte ihre Freundin. »Es hat doch auf jeden Fall nichts mit dir oder Adam zu tun, oder?«
»Wahrscheinlich.« Aus irgendeinem Grund hatte Leonie erwartet, dass ihre Freundin genauso fasziniert von allem wäre wie sie. »Aber warum hat sie so komisch reagiert, als Hugo ihn erwähnt hat?«
»Vielleicht war sie nur ärgerlich, dass ihr Lover in dem Gespräch erwähnt wurde, vor allem vor dir.«
»Vielleicht.«
Tatsächlich wurde, sobald das Essen auf dem Tisch stand, Billy für den Rest des Abends nicht mehr erwähnt. Stattdessen hatte Andrea einen großen Teil des Abends damit verbracht, Leonies Kleider, ihr Haar, sogar ihren Verlobungsring herunterzumachen.
»Wenn Adam auch nur daran gedacht hätte, mir so einen Krümel zu präsentieren, wäre ich davongelaufen«, hatte sie gesagt und mit einem Lächeln Leonies kleinen, aber zarten und hübschen Solitär betrachtet, während Adam außer Hörweite war.
Aber er hat nicht daran gedacht, oder?, hätte sie am liebsten erwidert, wollte jedoch vor den Kindern nicht herumzicken. Nicht, dass ihre Mutter irgendein Problem damit zu haben schien.
»Wann ist denn die Hochzeit?«, fragte Andrea beim Dessert. »Ich nehme doch an, Suzanne wird die Brautjungfer sein.«
Leonie hoffte, Adams Tochter mit der Frage zu überraschen (und um ehrlich zu sein, ein paar Pluspunkte zu erzielen), eine der Brautjungfern zu werden, wenn der Zeitpunkt der richtige wäre. Aber die verdammte Andrea musste natürlich hingehen und das Ganze platzen lassen.
Adam ärgerte sich auch. »Hm, danke, dass du uns die Überraschung verdorben hast«, sagte er und schüttelte missmutig den Kopf.
Leonie wandte sich an Suzanne und hoffte die Situation zu retten. »Nun, ich wollte noch abwarten, bis ich sie frage, aber ja, ich möchte wirklich, dass du eine meiner Brautjungfern bist, Suzanne.«
Diese verdrehte die Augen; der Übereifer ihrer Mutter hatte jede Möglichkeit verdorben, dass sie den Gedanken ernst nahm. »Als ob ich ein schäbiges Rüschenkleid anziehen würde«, stöhnte sie.
»He, pass auf deine Manieren auf, junge Dame«, setzte Adam an, bevor Andrea schnell das Wort ergriff.
»Oh, ich bin sicher, dass Leonie nicht im Traum daran dächte, etwas Schäbiges zu wählen«, sagte sie ironisch, und ihre zuckersüße Stimme triefte vor Sarkasmus. »Aber apropos, woher hast du denn das interessante Kleid, das du da anhast?«
Und »interessant« mit »schrecklich« übersetzen, dachte Leonie, wütend über die Gemeinheit dieser Frau. Trotzdem war sie auch irgendwie froh, dass sie gefragt hatte.
»Ich habe es letztes Jahr in Tunesien gekauft«, antwortete sie, und bei diesen Worten begegnete Adam ihrem Blick und lächelte verschwörerisch. Es war dasselbe Kleid, das sie an jenem Abend zum Essen in dem Hotel in der Sahara getragen hatte, und auch wenn er nicht gerade großzügig mit Komplimenten umging, wusste sie doch, dass es ihm gefiel.
Andrea fing den Blick auf und rümpfte die Nase. »Auf einem dieser schäbigen ausländischen Märkte, nehme ich an. Ich weiß nicht, warum die Leute Dinge an solchen Orten kaufen. Ich könnte jeden Tag bei Brown Thomas kaufen.«
»Nun, ich ziehe einen individuelleren Look vor, um ehrlich zu sein«, gab Leonie zurück. »Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wie ein Klon von jeder anderen Frau in Dublin auszusehen.«
»Absolut«, stimmte Adam zu und griff nach ihrer Hand. »Und für mich würde Leonie sogar in einem Papierbeutel gut aussehen.«
Als sie nun zuhörte, wie ihr die Szene beschrieben wurde, lachte Grace. »Jawohl, ein Punkt für Leonie!«, sagte sie und hob die Hand. »Sie klingt wirklich wie eine schreckliche Kuh. Ich weiß nicht, wie du es mit ihr aushältst.«
»Ich habe leider keine große Wahl.«
»Als ob seine Tochter nicht schon genug Ärger bedeutete.« Grace, die Suzanne ein paarmal begegnet war, als sie auf Besuch gewesen war, zählte nicht gerade zu den größten Fans des Mädchens.
»Mit Suzanne kann ich umgehen, bei ihrer Mutter bin ich mir da nicht so sicher.«
Doch an diesem Wochenende waren die Kampflinien zwischen Leonie und Andrea deutlich gezogen worden. Das Problem war, dachte sie traurig, dass sie sich nicht sicher war, dass sie so einen Kampf auszufechten in der Lage war, ganz zu schweigen davon zu versuchen, ihn zu gewinnen.
21. Kapitel
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