P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
noch mal versuchen? Ich dachte, ihr lasst euch scheiden?«
Wie erwartet, war Jon nicht gerade außer sich vor Freude, als er hörte, dass Alex’ Ex-Mann wieder in der Stadt war.
Es war Freitagabend, und sie waren in North Beach und aßen zusammen eine Pizza im Freien im Calzone, als sie beschloss, das Thema anzusprechen. Doch im Rückblick hätte sie wahrscheinlich einen ruhigeren Ort wählen sollen, denn wie immer war die ganze Gegend voll. Tische auf dem Bürgersteig waren hier erste Wahl und kämpften mit den Massen an Menschen um Platz, die die Straße entlanggingen.
»Es gibt nichts, worum man sich Sorgen machen müsste«, beruhigte sie ihn. »Er hat eigentlich nicht die Absicht, es noch mal zu versuchen, er ist einfach typisch Seth. Er hat von dir gehört und handelt wie ein kleiner Junge, der sein Spielzeug nicht teilen will, das ist alles.«
Jon wirkte nicht überzeugt. »Bist du sicher? Und wieso ist er ganz plötzlich wieder da? Ich dachte, du hast gesagt, man konnte ihn nicht finden.« Er wich ein wenig zurück, als ein übergroßer Dalmatiner sich unter einen Nachbartisch plumpsen ließ. Jon hatte Angst vor Hunden – schwer in San Francisco, wo sie an den meisten Orten willkommen waren.
Alex lächelte, da der Hund friedlich zu Füßen seines Herrchens schlief, unberührt von dem Gewühle rundum. »Bis jetzt nicht.« Sie erzählte ihm, wie sie in Monterey mit Leonie auf ihn gestoßen war. »Wie ich schon sagte, er wird bald von der Bildfläche verschwunden sein, aber in der Zwischenzeit habe ich keine andere Wahl, als ihn bei Laune zu halten – zumindest so weit, um ihn dazu zu bringen, die Papiere zu unterzeichnen.«
»Vermutlich.« Er klang irgendwie bedroht, worüber Alex merkwürdig befriedigt war. Obwohl es offensichtlich war, dass es ernster wurde und sie wunderbar miteinander auskamen, war es immer noch gut zu wissen, dass Jon so starke Gefühle für sie hatte. Nicht, dass er sich irgendwelche Sorgen in Bezug auf Seth machen musste. Nein, sobald Alex ihm die Papiere hatte zukommen lassen, wäre das das Ende ihres Ehemanns und mit etwas Glück auch das Ende ihrer Probleme. Danach wäre sie frei, ihr Leben weiterzuleben und sogar diese Beziehung weiterzuführen.
Nicht, dass Jon ungebührlich Druck ausübte oder so. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, war er tatsächlich das Gegenteil von Seth. Und auch wenn er nicht die unwiderstehliche Anziehungskraft ihres Ex besaß (aber wer zum Teufel hatte das schon?), war er auf seine Weise doch höchst attraktiv.
Überhaupt, fragte sich Alex, warum hatte sie plötzlich angefangen, ihn mit Seth zu vergleichen? Jon war, wie er war, und solche Vergleiche waren völlig gegenstandslos.
»Alex, bist du sicher, dass du wirklich über den Kerl hinweg bist?«, brach Jons Stimme in ihre Gedanken ein und bereitete ihr noch mehr Schuldgefühle wegen dem, was sie gedacht hatte. War er so aufmerksam, oder war sie so leicht zu durchschauen?
»Absolut sicher. Ehrlich, Jon, du musst dir über nichts Sorgen machen.« Sie lachte leise auf. »Er ist Teil meines Lebens, das ganz in der Vergangenheit liegt. Leider kann ich ihn erst loswerden, wenn … Ach zur Hölle!« Betroffen sah sie auf zu der Gestalt, die sich ihnen auf dem Bürgersteig näherte.
»Hallo, Mrs. Rogers, lustig, dich hier zu treffen!« Seth grinste, als er neben ihrem Tisch auftauchte. Als ob er von über tausend Restaurants in der Stadt zufällig auf dasselbe gestoßen wäre. Alex stöhnte innerlich. Das machte er absichtlich, sie wusste es einfach. Irgendwie hatte er herausgefunden, dass sie und Jon sich heute Abend hier treffen wollten, und beschlossen hereinzuplatzen.
Jon sah überrascht von einer zum anderen, genauso wie Leonie damals in Monterey, dachte sie.
»Habt ihr was dagegen, wenn ich mich dazusetze? Sieht ziemlich voll hier aus«, sagte Seth und zog den freien Stuhl neben Jon heran, als ob sie alte Freunde wären. Dann, als wollte er Alex gegenüber noch mal die Unterschiede zwischen den beiden Männern betonen, bückte er sich und streichelte den Dalmatiner ganz locker. »Hallo, großer Junge.«
»Hm …« Jon sah zu Alex und drängte sie damit zu einer Erklärung.
»Willst du mich denn nicht deinem Freund vorstellen?«, fragte Seth nun und bemühte sich nicht mal, die selbstgefällige Belustigung in seiner Stimme zu verbergen.
Alex funkelte ihn aus schmalen Augen an. »Das ist Jon, mein Freund, Jon, das ist Seth, der, wie ich vielleicht schon mal erwähnt habe, mein Ex-Mann
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