P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Alex unheilvoll wie ein Versprechen klang.
Sobald Jon fort war, wandte sie sich wieder Seth zu. »Wofür hältst du dich eigentlich, für meinen Vater oder was? Und glaube nur nicht, ich hätte nicht bemerkt, wie du versucht hast, Jon zu provozieren. Er ist ein guter Mann.«
»Ein guter Mann? Und was ist mit den billigen Schüssen, die er auf mich losgelassen hat? Und er hat dir Blumen geschickt!«
»Nun, du hast es verdient, und ich habe dir doch gesagt, er wusste nichts von meiner Allergie. Er wird es wohl kaum mit Absicht gemacht haben. Er ist Arzt, du erinnerst dich?« Alex griff nach ihrer Handtasche und stand auf.
Auch Seth erhob sich. »Ja, das höre ich andauernd.«
»Und was soll das heißen?«, fragte sie und ging vor ihm die Straße entlang.
»Es heißt, dass ich nicht herausbekomme, warum du mit diesem Kerl zusammen bist, Alex. Er ist ungefähr so interessant, wie wenn man zusähe, wie Farbe trocknet. Komm schon, ich wette, er war noch nie bei einem Spiel der Forty-Niner.«
»Es geht dich nichts an, warum ich mit ihm zusammen bin, und na und, wenn er noch nie bei einem blöden Football-Spiel war? Hatte vielleicht zu viel damit zu tun, Leben zu retten?«
»Natürlich, ich vergaß, er ist ja Arzt.« Seth’ Stimme triefte vor Sarkasmus. »Lass mich raten, er hat ein Haus in Pacific Heights und ein Bootshaus in Sausalito, er fährt ein Hybridauto und spendet großzügig für wohltätige Zwecke. Komm schon, Alex, dieser Typ ist doch nichts für dich!«
Alex fuhr zu ihm herum. »Und was zum Teufel weißt du davon?«, gab sie heftig zurück. »Zu deiner Information, Jon ist wundervoll. Er ist freundlich, sehr aufmerksam, behandelt mich wie eine Dame, und, am wichtigsten, er hüpft nicht mit jedem weiblichen Wesen im näheren Umkreis ins Bett.«
»Ach, dann sind wir also wieder da angelangt, was?«, blaffte Seth. »Alex, wie oft soll ich dir noch sagen …« Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich weiß nicht mal, warum ich mir die Mühe mache. Du wolltest mir damals nicht glauben, warum also solltest du mir jetzt glauben?«
»Weil es keinen Sinn ergibt, deshalb!« Er hatte recht, Alex glaubte ihm nicht. Und sie konnte nicht verstehen, warum er immer noch darauf bestand, sie zum Narren zu halten, indem er es hartnäckig leugnete.
»Ich weiß, ich hätte dich nicht anlügen und sagen sollen, ich ginge in den Club, und du hast recht, ich war ein Arschloch, weil ich das getan habe. Aber ich und die Jungs hatten ein paar Biere intus, und, nun ja … Ich dachte, du würdest mich nerven, weil ich so spät heimgekommen bin. Hör zu, ich weiß, was du gesehen hast, aber mehr war da nicht, und …«
»Aber du bist trotzdem noch ein Arschloch, Seth!«, schrie sie und wollte nicht zuhören. »Und heute Abend ist nur ein weiteres Beispiel dafür! Du wusstest, dass ich Jon hier treffen wollte, also hast du beschlossen, herzukommen und mir alles schwerzumachen, nur weil du es konntest. Das ist für dich bloß ein Spiel, oder?«, fragte sie und fuhr sich frustriert mit der Hand durch die Haare.
Es wurde zu viel. Zuerst war da der große Schritt gewesen, über Seth hinweg- und mit Jon zusammenzukommen, und gerade als sie das geschafft hatte, gerade als sie ihr Leben wieder in geregelten Bahnen hatte, brachte Seth ihre Gefühle erneut durcheinander. Und als ob das nicht genug wäre, war da dieses Gerede, er wolle es angeblich »noch einmal versuchen«. Doch Alex wusste tief in ihrem Inneren, dass er kein Wort davon meinte. Warum musste er sie dauernd so durcheinanderbringen? Kein Wunder, dass sie automatisch angenommen hatte, dass die Blumen am Valentinstag von ihm waren, da es genau das war, was er tun würde.
Sie wandte sich zu ihm. »Seth, bis vor zwei Wochen wusste ich nicht mal, ob du lebst oder tot bist, weil du nicht den Anstand besaßest, mir mitzuteilen, wo du warst. Dann, als wir zufällig aufeinandertreffen und du herausfindest, dass ich mit einem anderen zusammen bin, tauchst du vor meiner Tür auf und erzählst mir, dass du von vorne anfangen willst. Hältst du mich für blöd? Glaubst du, ich sehe nicht, was du hier machst?«
»Alles, was ich tue …«
»Alles, was du tust, ist dasselbe, was du schon immer getan hast, nämlich mich verarschen. Ich bin weitergegangen. Warum kannst du mir das nicht zumindest zugestehen?«
»Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Ich meine, warum kannst du mich nicht einfach glücklich sein lassen? Vorher bist du, sobald alles schwierig wurde, abgehauen und hast
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