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P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
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nun mal für die Unterzeichnung der Papiere.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass er einfach so in deine Wohnung gekommen ist«, sagte Leonie. »Und dann auch noch sein unschuldiges Gesicht, als ob alles total normal und er nur für ein paar Tage weg gewesen wäre.« Sie grinste. »Du hättest dein Gesicht sehen sollen.«
    »Ich weiß!« Alex war nach wie vor fassungslos über seine Kühnheit. »Und schlimmer noch, hat er mir dann noch diesen Satz serviert von wegen, wir seien ›dazu bestimmt, zusammen zu sein‹«, wiederholte sie und verdrehte die Augen. »Ich glaube wirklich, er dachte, er könnte einfach wieder einziehen – als ob wir da weitermachen könnten, wo wir aufgehört haben. O Gott, was ist das nur mit den Kerlen, dass sie manchmal so verdammt ahnungslos sind?«
    Bei diesen Worten lächelte Leonie angespannt. Nicht zum ersten Mal fragte sich Alex, was sie wirklich hergeführt hatte. Leonie rannte eindeutig vor irgendetwas davon, das war offensichtlich, aber wovor? Oder besser, vor wem?
    Ihre Beschäftigung mit den Briefen und der Geschichte dahinter schien ein bisschen zu intensiv zu sein, um sie als reine Neugierde abzutun, und Alex fragte sich, ob Helena und Nathan bei Leonie einen Nerv getroffen hatten. Natürlich waren die Briefe mysteriös, und als Alex von ihnen erfahren hatte, war auch sie bemüht gewesen, etwas herauszufinden, aber nur, weil sie eine gute Story dahinter witterte. Doch hinter Leonie war auch eine Story, und obwohl sie sich dafür interessierte, mehr über ihre neue Freundin zu erfahren, würde sie doch nicht drängen.
    Leonie würde ihre Geheimnisse verraten, wann es ihr richtig erschien, und in der Zwischenzeit musste das arme Mädchen es aushalten, sich ihre gottverdammte Situation mit Seth anzuhören.
    »Wo ist er denn danach hingegangen?«, fragte Leonie sie. »Ich nehme an, du hast ihn nicht bleiben lassen für …«
    »Bist du verrückt? Natürlich habe ich ihn nicht bei mir übernachten lassen! Er hatte Glück, dass ich ihn da habe stehen lassen, nachdem er so viel Blödsinn gequatscht hat. Ach, ich habe dir nie weh tun wollen, Alex, ich konnte nur nicht anders …«, machte sie ihn nach. »Hast du schon jemals in deinem ganzen Leben so viel sentimentalen Unsinn gehört?«
    Doch Leonie hatte nur nachsichtig gelächelt, als ob das alles sehr süß wäre, und wieder fragte sich Alex, wie es Seth schaffte, die Leute auf seine Seite zu ziehen – nein, gestrichen, wie er es schaffte, Frauen auf seine Seite zu ziehen.
    »Nun, ich denke, er hatte in einer Sache recht«, wagte sich Leonie vor. »Indem du mit Jon geschlafen hast, seid ihr jetzt irgendwie quitt, oder?«
    »Komm schon, das ist doch nicht dasselbe, und das weißt du auch!« Alex war frustriert darüber, dass dieses Thema wieder aufgekommen war. »Ich habe es nicht hinter Seth’ Rücken getan … zumindest nicht absichtlich, also war es kein Betrug.«
    »Ja, aber aus Seth’ Perspektive ist es wahrscheinlich dasselbe. Du weißt doch, wie pingelig Männer bei solchen Sachen werden können.«
    »Wenn es ihnen passt!« Es ärgerte Alex, dass Leonie die Dinge so verdrehte. »Wie auch immer, ich bezweifle, dass Seth in der Zwischenzeit einsam gewesen ist, und deshalb ist es ein armseliges Argument, soweit es mich angeht«, grummelte sie und gab Dan ein Zeichen wegen der Rechnung.
    Leonie schien entschlossen, den Advocatus Diaboli zu spielen. »Wer weiß? Vielleicht ist ihm klargeworden, dass er es kaputt gemacht hat, und er wusste nicht, wie er mit den Folgen umgehen sollte?«
    »Also rennt er weg? Sehr reif«, gab Alex trocken zurück, doch im selben Moment erkannte sie, dass sie vielleicht einen Nerv getroffen hatte. Leonies Reaktion zeigte zweifellos, dass sie etwas allzu Ähnliches getan hatte, als sie hergekommen war.
    Aber wovor war sie davongelaufen? Alex wollte sie das fragen, doch verdammt, es war wahrscheinlich nicht der richtige Moment und der richtige Ort. »Ich vermute, die Menschen gehen eben unterschiedlich mit Situationen um«, sagte sie diplomatisch, »aber man kann nicht ewig davonrennen. Die Dinge kommen immer wieder zurück und beißen einen früher oder später in den Hintern, wie Seth jetzt gerade merkt.« Sie bemühte sich besonders, es sich anhören zu lassen, als ob sie immer noch über Seth sprechen würden, obwohl sie an ihrem Gesicht erkannte, dass Leonie in dem Gedanken an das gefangen war, was immer ihr zugestoßen war. Alex beschloss, es zu riskieren. Sie atmete tief durch und

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