P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
versuchte beiläufig zu klingen. »Sieht mir so aus, als ob du selbst weggelaufen wärst«, sagte sie sanft. »Willst du darüber reden?«
Leonie erblasste. »Was? Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Liebes, wir kennen uns noch nicht so lange, aber ich glaube, ich weiß genug über dich, um zu sehen, dass dich etwas quält. Du musst mir nicht erzählen, was es ist, aber wenn du reden möchtest, weißt du, dass ich hier bin, ja? Manchmal hilft das. Himmel, hör mich doch mal an, wie ich über Seth quassele. Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich dich nicht hätte, bei der ich mich beklagen kann.«
Leonie lächelte, fühlte sich aber sichtlich unbehaglich. »Danke, Alex, doch es gibt wirklich nichts zu reden.« Sie seufzte. »Ich habe mich vor kurzem von meinem Verlobten getrennt und brauchte einen Tapetenwechsel. Das ist es ungefähr.«
»Es tut mir leid, das zu hören; es muss hart gewesen sein.« Es war ganz eindeutig mehr daran. »Wart ihr denn lange zusammen?«
»Ein paar Jahre, und wir waren ungefähr ein Jahr verlobt, als es endete.« Leonies Körpersprache schrie ihr entgegen, dass sie nicht darüber reden wollte, doch Alex musste einfach ein bisschen weiter nachhaken.
»Das ist eine lange Zeit. Seid ihr noch in Kontakt?«
Leonie schüttelte den Kopf und sah weg. Sie versuchte ihr Bestes, die Tränen zu verbergen, die in ihren Augen standen. Alex verstand die Botschaft laut und deutlich, doch sie fragte sich, ob sie beide mehr gemeinsam hatten als gedacht. »Verdammte Männer«, scherzte sie grimmig. »Ich frage mich manchmal, warum es uns überhaupt kümmert. Es ist ja nicht so, dass wir sie für etwas brauchen, oder?«
»Ich denke, nicht.« Leonie lächelte, und ihre Augen glänzten immer noch verdächtig. »Aber apropos, was hält Jon von der ganzen Sache mit Seth?«
»Er weiß noch nichts davon. Aber ich nehme an, ich sage besser was, lasse ihn wissen, womit wir es in den nächsten Wochen zu tun haben werden.«
»Wochen? Glaubst du, Seth wird so leicht aufgeben?«
»Es geht nicht ums Aufgeben, sondern eher darum zu warten, bis er sich langweilt, glaube ich.« Alex schob ihren Teller weg. »Wie ich Seth kenne, wird er es bald müde werden und sich an die nächste Herausforderung machen.«
Nach dem Essen ging Leonie an ihre Arbeit zurück und organisierte die Nachmittagslieferungen, als sie wieder an ihr Gespräch mit Alex beim Mittagessen dachte. Es war eine Versuchung, sich ihr anzuvertrauen. Doch in Wahrheit wusste Leonie nicht mal, wo sie damit anfangen sollte, was zwischen ihr und Adam geschehen war. Es wäre zweifellos schwierig für Alex zu begreifen, genauso wie es damals für Grace schwer zu begreifen gewesen war.
Dublin – ein Jahr vorher
Nachdem Leonie und Adam von ihrem Besuch bei Andrea in Wicklow zurückgekehrt waren, ging sie zu Grace, um ihr alles zu erzählen.
»Es war so seltsam«, berichtete sie ihrer Freundin bei einer Tasse Kaffee. »Soweit ich wusste, war Hugos Dad nicht vorhanden. Ich hatte noch nie zuvor etwas von diesem Billy gehört, aber nach Suzannes Worten ist er Hugos Dad.«
An jenem Abend bei Andrea, als sie sich fürs Bett fertig machten, hatte Leonie gegenüber Adam wiederholt, was Suzanne ihr erzählt hatte, doch sehr zu ihrem Ärger begriff er nicht, warum sie sich so aufregte.
»Na und, wenn Andrea Billy wiedersieht?«, hatte er schulterzuckend gesagt. »Solange ich mich erinnern kann, waren sie mal zusammen und dann wieder nicht, und da er gut zu Suzanne ist, geht es mich auch nichts an.«
»Aber bist du denn kein bisschen neugierig deshalb?«
Adam zog sein Hemd aus und hängte es über eine Stuhllehne. »Nö, wie ich schon sagte, es hat nichts mit mir zu tun.«
»Aber warum hat Andrea gesagt, Hugos Vater sei nicht mehr vorhanden?«, drängte Leonie, die erstaunt war, dass er deswegen kein bisschen verstört war. Doch nichts, was Andrea jemals tat, schien Adam ja zu verstören.
»Nun, wie ich mich erinnere, hat sie mir eigentlich nichts gesagt«, meinte er und legte sich neben sie ins Bett. »Ich vermute, ich habe einfach zwei und zwei zusammengezählt. Wie ich schon sagte, ich merke mir wirklich nicht, mit wem Andrea zusammen ist oder nicht.«
»Oh.« Aus irgendeinem Grund war Leonie ernüchtert.
»Himmel, du bist wirklich ein phantasievolles kleines Ding, nicht wahr?«, sagte er und küsste sie zärtlich auf die Nase. »Immer auf der Suche nach großen Geheimnissen, wo es keine gibt. Wenn Andrea mit jemandem zusammen ist und er sie
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