P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
mir alles allein überlassen. Und nun machst du das Ganze nur noch schlimmer und lässt mich nicht mal einen Schlussstrich ziehen.«
Seth schwieg eine Weile, und als er wieder sprach, lag in seiner Stimme nichts von seiner üblichen Angeberei. »Damit meinst du die Scheidung.«
»Ja. Das mag ja alles ein großes Spiel für dich sein, für mich aber nicht«, sagte sie, und ihre Stimme bebte. »Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, Seth, und trage schon Gepäck aus einer ersten Ehe mit mir herum. Ich will nichts mehr damit zu tun haben, und ich habe es satt, darauf zu warten, bis es vorbei ist. Ich will mein Leben weiterleben. Ich brauche dich, damit du mir dabei hilfst.«
»Du willst es wirklich durchziehen?«
Sie sah ihn an, wollte, dass er sie ernst nahm. Es war die einzige Möglichkeit, sich von dem Schmerz zu befreien, den er verursacht hatte. »Mir war nie etwas in meinem Leben ernster. Hast du wirklich geglaubt, ich habe mich ohne Grund bemüht, dich zu finden?«
Seth wirkte ungerührt. »Damit du frei bist, um den Doc zu heiraten, nehme ich an.«
»Das ist bisher kein Thema, und ich weiß nicht, ob es das jemals sein wird«, sagte sie ehrlich. »Es ist auch egal. Denn solange ich mit dir verheiratet bin, auf dem Papier oder sonst, kann ich nicht weitergehen. Ich will reinen Tisch machen, Seth. Und das kann ich nicht, bis du zustimmst, mich gehen zu lassen.«
Sein Blick blieb fest, und für einen Moment dachte sie, er würde zustimmen. Doch dann verfinsterte sich sein Ausdruck. »Nun, es tut mir leid, aber so einfach ist es nicht.«
»Was?« Sie war schockiert.
»Es mag dich überraschen, aber ich habe auch einen Anwalt, und er sagt, dass dieser Antrag auf einvernehmliche Scheidung, den dein Anwalt eingereicht hat, nicht gültig ist.«
In Alex’ Hirn wirbelten die Gedanken herum. »Wovon redest du? Natürlich ist er gültig. Nach kalifornischem Recht muss ich nicht beweisen, dass du untreu warst, und wir haben keinen Besitz, keine Kinder, kein Eigentum, um das wir streiten müssen …«
»Nun, da irrst du dich«, warf er ein und sah sie triumphierend an. »Tatsächlich gibt es ein Eigentum, das wir teilen, und bis wir zu einer Einigung darüber kommen, hat die Antragsschrift keinen Bestand.«
»Was für ein Eigentum …?« Aber kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da wurde es Alex klar. »Der Mustang«, stöhnte sie.
»Genau. Bis wir also zu irgendeiner Einigung darüber kommen, wem er gehört, ist unser Eigentum strittig.«
Niemals. Er würde ihr geliebtes Auto nicht kriegen. Nicht nach all dem Schweiß und der Mühe, die sie hineingesteckt hatte – na ja, wenn sie ehrlich war, die sie beide hineingesteckt hatten, aber darum ging es nicht. Seth wusste, wie sehr sie das Auto liebte – er dachte doch nicht ernsthaft daran, es ihr zu nehmen?
»Aber du hast mir das Auto zum Geburtstag geschenkt!«, rief sie unglaublich sauer. Wie zum Teufel war ihm nur so was eingefallen? »Also gehört es mir.«
»Tatsächlich ist es in den Augen des Gesetzes ein gemeinsamer Besitz«, teilte er ihr selbstgefällig mit. »Also nehme ich an, dass wir versuchen müssen, zu einer Einigung zu kommen. Das einzige Problem ist, dass es einige Zeit dauern könnte …«
In diesem Augenblick glaubte Alex, dass sie noch nie, niemals in ihrem Leben jemanden so gerne hatte ermorden wollen.
22. Kapitel
»Meine Liebe,
ich weiß, ich bin wahrscheinlich der Letzte, von dem Du hören willst, aber ich wollte Dir nur mitteilen, wie leid es mir tut. Du musst wissen, dass ich niemals etwas tun würde, um Dir weh zu tun, zumindest nicht absichtlich, aber ich habe diesmal einen großen Fehler gemacht.
Mir ist klar, dass es kein Zurück gibt, und das will ich auch nicht; ich möchte Dich nur wissen lassen, wie sehr ich bereue, was geschehen ist, und dass ich aus tiefstem Herzen wünsche, es wäre nie passiert oder dass ich es nicht verursacht hätte. Aber es ist geschehen, und es ist meine Schuld, und ich würde alles tun, um die Chance zu haben, alles wieder ungeschehen zu machen. Aber das kann ich nicht.
Ich weiß, ich habe kein Recht zu fragen, aber ich hoffe, Dir geht es gut.
Ich bin mir nicht sicher, was ich sonst noch sagen soll. Du sollst nur wissen, dass ich Dir niemals weh tun wollte und dass es mir sehr, sehr leidtut.
Bitte verzeih mir.«
Leonie saß am Fenster und steckte den Brief in den Umschlag.
Es machte sie immer noch verrückt herauszufinden, was mit Nathan und Helena passiert war, und trotz ihrer und
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