P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Wir waren fassungslos. Die Verkäufe gingen hoch, soweit wir wussten, stand Microtel gut da. Wir haben es nicht kommen sehen.«
»Ich kann es nicht verstehen. Wenn die Verkäufe hochgingen, warum dann …«
Adam fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich auch nicht. Ich weiß nur, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben keinen Job habe. Und das ist kein schönes Gefühl.«
»O Adam, denk doch nicht so, du machst dich ja verrückt. Ja, das ist ein furchtbarer Schlag, ein schrecklicher Schlag, aber wir werden das durchstehen. Du wirst bald einen neuen Job finden, da bin ich sicher. Du bist sehr qualifiziert und hast so viel Erfahrung …«
»Ja, ich und die anderen Ingenieure, die heute Morgen entlassen wurden«, sagte er bitter.
Leonie biss sich auf die Lippe. Es mochte nicht leicht sein, so schnell anderswo eine Stelle zu finden, aber im Moment hatte es keinen Sinn, das Adam gegenüber zu betonen. Okay, das Timing konnte nicht schlechter sein wegen der Hypothek auf der neuen Wohnung und der Ausgaben für die Hochzeit, aber das hier war nur eine Schlappe, zwar eine große Schlappe, aber nichts, womit sie nicht fertig werden könnten.
»Bitte lass dich davon nicht zu sehr runterziehen. Ja, es ist ein großer Schock, aber es ist nicht das Ende der Welt. Es wird uns gutgehen, das weiß ich.« Auch wenn ihr Gehalt in keiner Weise dem von Adam nahekam, würde es sie sicher mindestens ein paar Monate über Wasser halten können. »Wir werden einfach den Gürtel enger schnallen und uns hier und da ein wenig einschränken müssen, bis wir wieder auf den Füßen stehen, okay?«
Adam schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Lee, so sollte es nicht sein.« Er barg das Gesicht in den Händen. »O Gott, ich komme mir wie ein Loser vor.«
»He, du hörst sofort auf«, schimpfte sie. »Das ist alles nicht deine Schuld, es ist einfach passiert, und es hat ganz sicher keinen Sinn, dich deshalb zu quälen. Was du jetzt brauchst, ist eine Atempause. Lass alles erst mal einsinken, und dann wirst du wieder kämpfen.«
»Ich weiß.« Adam blickte auf, und in seinen Augen lagen so viel Selbstzweifel und Unsicherheit, dass Leonies Herz weit wurde. Solange sie ihn kannte, war er immer so selbstbewusst und sicher gewesen, und es beunruhigte sie nun sehr, ihn verletzlich und ängstlich zu sehen.
»Was geschehen ist, ist geschehen, und wir können es nicht ändern«, sagte sie zu ihm, als sie beim Essen noch mal darüber sprachen. »Aber wir können kontrollieren, wie wir darauf reagieren.«
»Es tut mir leid, dass ich so ein Weichei bin«, sagte er. »Es ist nur so, dass ich mir nie Sorgen wegen Geld habe machen müssen oder darüber, woher es kommt. Ich hatte einen Job, seit ich vom College abgegangen bin, und war so sicher, dass alles normal weitergehen würde.«
»Vielleicht warst du ja selbstzufrieden. Ich denke, das waren wir beide. Aber versuch doch, es positiv zu sehen. Wir haben immer noch ein gutes Gehalt, um die Hypothek und unsere Lebenshaltungskosten zu decken, zumindest eine Weile.« Sie legte ihre Gabel hin. »Aber vielleicht könnte es ja nicht schaden, uns zu überlegen, die Hochzeit zu verschieben, zumindest …«
»Auf keinen Fall«, unterbrach Adam sie entschlossen, und sein Mund war eine harte Linie. »Das will ich nicht. Es ist noch sechs Monate hin – bis dann werde ich ja wohl einen neuen Job haben. Auf jeden Fall werde ich mich verdammt darum bemühen. Nein, es würde mich umbringen, dir das anzutun.«
Leonie war gerührt von seiner Entschiedenheit, doch gleichzeitig mussten sie praktisch denken. »Nun, solange du weißt, dass ich kein Problem damit habe, es noch ein wenig hinauszuschieben, falls es sein muss. Im Moment zählt nur das Hier und Jetzt.«
»Danke, Lee.« Adam griff über den Tisch nach ihrer Hand. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich täte.«
Danach gingen sie ihre letzten Kontoauszüge durch und versuchten festzustellen, wo sie sparen könnten.
Leonie griff nach ihrem gemeinsamen Kontoauszug. »Ich nehme an, ich sollte mein Heat -Abo kündigen und nicht mehr so viele Bücher kaufen …« Der Rest des Satzes verebbte, als ihr etwas auffiel. »Adam, was ist mit Andreas Unterhalt und mit Suzannes Taschengeld? Das können wir jetzt doch kaum aufrechterhalten, oder? Nicht jetzt, wo du deinen Job verloren hast?«
Adam erbleichte. »O Gott, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht«, sagte er und war wieder niedergeschlagen. »Was soll ich nur tun?«
»Nun, du wirst darüber mit Andrea
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