P., Thomas
das
vollwertige Mitglied eines Clubs. Auch »Fullmember« oder »Fullcolour« genannt,
da diese Mitglieder das vollständige Patch auf dem Rücken tragen dürfen.
Nomads: Das sind Hells
Angels, die wie Nomaden herumziehen, also keinem lokalen Charter angehören.
Offizier: Die mit
Führungsaufgaben ausgestatteten Mitglieder eines Clubs werden Offiziere
genannt.
Ol' Lady: die Frau
oder Freundin eines Members.
OMCG: In der
Bundesrepublik werden insgesamt vier Motorradclubs den Outlaw Motorcycle Gangs
(OMCG) zugerechnet: Hells Angels, Bandidos, Gremium MC und Outlaws. Es sind
also Clubs, die sich - wie der Name schon sagt - außerhalb der Gesetze bewegen.
Nach Angaben von Interpol gehören die OMCGs zu den gefährlichsten
Organisationen, die weltweit am schnellsten wachsen.
Original 81: Produktlabel
der Hells Angels, unter dem vorwiegend Bier, Hochprozentiges und Zigaretten
verkauft wird.
Out: kein
schönes Wort. Wer bei den Hells Angels mit dem Zusatz »Out« ausgeschlossen
wird, hat sich in der Regel etwas zuschulden kommen lassen und muss nicht nur
seine Hells-Angels-Sachen abgeben, sondern sich auch die Club-Tattoos entfernen
lassen - wenn das nicht der MC persönlich macht, in dem einfach schwarze Balken
oder Flecken übergestochen werden. Aber es geht ja auch noch schlimmer...
Out in bad standing: die
schlechteste Art, die Hells Angels zu verlassen. Wer ein »Bad Standing« hat,
muss damit rechnen, zum Opfer von Racheakten zu werden. Das Verdikt wird
vornehmlich gegen Exmitglieder verhängt, die als Verräter angesehen werden -
also das »Gesetz des Schweigens« gebrochen und bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft
gegen ihre »Brüder« ausgesagt haben.
Dass bei diesem Akt die Tattoos entfernt werden (müssen),
versteht sich von selbst. Der so Ausgeschlossene muss aber auch damit rechnen,
fortan als vogelfrei betrachret zu werden. Oder - wie in meinem Fall — mit
einem Kopfgeld versehen, für den Rest seiner Zeit um sein Leben fürchten zu
müssen.
Patch: englische
Bezeichnung für Aufnäher, steht für das Colour eines Clubs. Patch-Over:
Wechselt ein Club zu einem anderen über, werden naturgemäß auch die Colours
getauscht. Diese Zeremonie umfasst selbstverständlich eine wilde Party und wird
Patch-Over genannt.
Pony Express: Es gibt
Mitteilungen oder Nachrichten, die man am besten nicht über die modernen
Kommunikationswege wie Telefon oder Internet laufen lässt, weil der Staat in
der Regel mithört und auch mitliest. In solchen Fällen werden Mitglieder wie
Boten — als Pony Express — von Charter zu Charter geschickt, um geheime
Botschaften ungestört weiterzureichen.
Präsident: auch Präsi
genannt, ist der oberste Mann eines Charters (oder Chapters).
Probationary: aus dem
Englischen Probation (Bewährung) ist der Probationary ein Mitglied auf Probe
(siehe Prospect).
Prospect: ein
angehendes Mitglied eines Motorradclubs, das in dieser Zeit nur einzelne Teile
des Colours auf dem Rücken tragen darf. Die Bewährungszeit kann nur wenige
Wochen oder Monate, aber auch mehrere Jahre betragen.
Rally: größeres Motorradtreffen, auch Run genannt (siehe
»Run«).
Red Devils: Auch die
»Roten Teufel« sind ein Supporter-Club oder in manchen Fällen auch
Nachwuchskader für die Hells Angels.
Road Captain: Dieses
Mitglied ist innerhalb eines Clubs für die Planung von Ausfahrten
verantwortlich. Im Zivilleben würde man von einem Tour-Guide oder Reiseführer
sprechen.
Rot-Weiß: andere
Bezeichnung für die Hells Angels, basierend auf den Farben des Motorradclubs.
Run: das
gemeinsame Anfahren eines Motorradtreffens. In manchen Fällen wird auch das
Treffen selbst als Run (siehe »Rally«) bezeichnet.
Secretary: Der Sekretär
regelt den Schriftverkehr innerhalb eines Clubs — kann also schreiben! Er macht
die Buchführung und protokolliert die Clubsitzungen. In weniger auffälligen
Gemeinschaften nennt man so etwas auch Schriftführer.
Sergeant at Arms: Der
Sergeant at Arms (Arms kommt aus dem Englischen und bedeutet Waffen) bei den Hells
Angels — in anderen Clubs spricht man auch vom Security Chief oder »Bestrafer«
- ist so etwas wie Kriegs- und Innenminister in Personalunion. Er kümmert sich
um die adäquate Bewaffnung seines Clubs, die Sicherheit nach außen und nach
innen — also die Einhaltung der Clubregeln und der inneren Disziplin. Wenn es
nötig ist, spricht der Sergeant dann auch die Strafen aus und kümmert sich um
deren »Vollstreckung«.
Supporter: Ein
Supporter ist ein
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