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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Zahlreiche Umschläge wechselten die Besitzer … Ferienhäuser wurden weit unter Marktwert verkauft – Skihütten in Big Bear, Wochenendhäuser draußen im Anza Borrego Desert State Park …
    Das Bauvorhaben wurde genehmigt.
    »Woher wissen Sie das alles?«, fragt Boone. »Ich weiß, dass Bill in Plauderlaune war, weil er sich ›wohlgefühlt‹ hat, aber …«
    »Ich hab in die Akten gesehen«, sagt sie. »Ich habe Kopien von Scherings ersten Gutachten zurückbehalten und sie mit den neuen verglichen.«
    »Warum?«
    Bill hat sie erpresst und sie wollte den Spieß umdrehen und ihn erpressen. Ihre Freiheit zurückgewinnen, vielleicht auch ein bisschen was von dem vielen Geld mitnehmen.
    »Aber Sie haben es nicht getan«, sagt Boone.
    »Nein, hab ich nicht«, sagte sie.
    Vielleicht war sie einfach zu faul dazu oder zu selbstgefällig. Vielleicht wurde ihr alles zu schwierig und zu undurchsichtig. Vielleicht fehlte ihr das Selbstvertrauen zu glauben, dass sie damit durchkommen könnte, und vielleicht … vielleicht waren ihre Gefühle für Bill auch … komplizierter, als man denkt.
    Dann ist die Sache mit Corey passiert und sie brachte es nicht übers Herz, ihm in dieser Situation noch mehr zuzumuten, und Bill hatte in letzter Zeit nichts mehr von ihr verlangt, und deshalb hat sie’s einfach vergessen und dann …
    Stürzten die Häuser ein.
    Bill flippte aus, drehte komplett durch. Er hat andauernd mit Phil telefoniert, hat Anwälte angerufen, Leute von der Versicherung … es war schrecklich. Bill war in einer entsetzlichen Verfassung – erst die Sache mit seinem Sohn, dann das. Er war sicher, er würde alles verlieren. Besonders wenn Phil weiche Knie bekam und den Mund nicht hielt.
    Oder wenn er sich an den Höchstbietenden verkaufte, dachte Boone. Und Blasingame hatte recht – er konnte wirklich alles verlieren. Wenn auch nur der Verdacht bestand, dass es sich um eine kriminelle Verschwörung handelte, konnte er höchstpersönlich vor Gericht dafür verantwortlich gemacht werden – man würde sein Konto pfänden, seine Investitionen, seinen privaten Immobilienbesitz … sein Haus, seine Autos, seine Klamotten …
    Kein Wunder also, dass er es da eilig hat, den Fall seines Sohnes aus den Schlagzeilen verschwinden zu sehen. Je länger der Name Blasingame im Scheinwerferlicht steht, jemehr herumgeschnüffelt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass ihn jemand mit Paradise Homes und der Erdrutsch-Katastrophe in Verbindung bringt. Er hatte eine Menge Scheiße an der Backe …
    Dann wurde Schering ermordet und Nicole bekam es mit der Angst zu tun.
    Bill sagte, offensichtlich habe es sich um ein Eifersuchtsdrama gehandelt – es gab das Gerücht, Phil habe die Ehefrau eines anderen genagelt –, und das Ganze habe nichts mit ihnen zu tun, habe absolut nichts mit ihm zu tun, aber dem Zufall dürfe man es auch nicht überlassen. Er bat sie, Terminkalender zu vernichten, achtundsechzig Verbindungsnachweise, Rechnungen, alles, was ihn mit Schering in Verbindung bringen konnte.
    »Aber das haben Sie nicht getan«, sagt Boone.
    Hat sie nicht.
    Sie hat nicht alle aufgehoben, nur die besonders pikanten.

119
    »Das ist schön«, sagt sie und betrachtet den Sonnenuntergang. »Einfach wunderschön. Normalerweise bin ich jetzt noch bei der Arbeit.«
    »Dadurch rückt alles wieder ein bisschen in die richtige Perspektive«, sagt Boone. Er lässt ein paar Sekunden verstreichen, bis er sagt: »Ich brauche diese Unterlagen, Nicole.«
    »Das ist mein Sicherheitsnetz.«
    »Bis er rauskriegt, dass Sie sie haben. Dann sind Sie eine Gefahr.« Faustregel: Wenn man weiß, wo Leichen liegen, liegt man früher oder später daneben.
    »Denken Sie, dass Bill Schering umgebracht hat?«
    »Sie nicht?«, fragt Boone. »Sie sollten am allerbesten wissen, wozu er fähig ist. Nicole, vielleicht ist ihm inzwischenwieder eingefallen, was er Ihnen alles erzählt hat, als er betrunken war.«
    »Ich weiß.«
    »Wenn ich die Unterlagen habe, kann ich Ihnen helfen«, sagt Boone. »Ich bringe Sie zu einem Cop, der …«
    »Ich gehe nicht ins Gefängnis.«
    »Das werden Sie auch nicht«, versichert ihr Boone. »Wenn Sie Ihre Aussage erst mal gemacht haben, hat sich das erledigt. Dann sind Sie sicher. Es würde niemandem etwas bringen, Ihnen Schaden zuzufügen. Aber die Unterlagen sind der Beweis. Ohne …«
    »… bin ich einfach nur eine blöde Blondine mit Diskomehl an der Nase.«
    Er sagt nichts. Darauf gibt es nichts zu sagen – sie hat’s

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