Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
im Zeugenstand ans Kreuz zu nageln.«
    »Ich habe keine Angst vor Alan Burke.«
    »Stecken Sie Ihren Schwanz wieder in die Hose«, sagt Mary Lou. »Ich will nur wissen, ob er etwas weiß, das ich auch wissen sollte?«
    »Wenn ja, dann weiß ich nicht, was es sein könnte«, sagt Johnny.
    »Sie haben Blasingame direkt ins Revier gebracht, ja?«, fragt Mary Lou.
    Johnny hat die Frage gehört, die sich dahinter verbirgt. Beide wissen, dass Steve Harrington dafür bekannt ist, Verdächtige erst mal aufzumischen, bevor sie ihr Ständchen auf Band singen. Aber hier ging es nicht um irgendeinen Mexikaner aus dem Barrio Logan oder einen jungen Schwarzen aus Golden Hill; das hier war ein reicher Weißer aus La Jolla und Steve würde sich hüten, in einem solchen Fall etwas zu riskieren.
    »Lief alles nach Vorschrift, Mary Lou.«
    Sie starrt ihn an und glaubt, dass er die Wahrheit sagt. Kodani hat einen einwandfreien Ruf. »Alan lässt Daniels in dem Fall ermitteln, stimmt’s?«
    »Soweit ich weiß.«
    »Daniels war ein guter Polizist«, sagt Mary Lou. »Was die mit ihm gemacht haben, war nicht in Ordnung.«
    »Nein, das war’s nicht.«
    »Ihr surft doch zusammen, oder?«
    »In letzter Zeit nicht mehr«, sagt Johnny.
    Seit Boone zur dunklen Seite übergelaufen ist.
    »Also muss ich mir keine Sorgen machen«, fragt Mary Lou, »dass etwas durchsickert?«
    »Das verbitte ich mir, Mary Lou.«
    »War nur eine Frage, John«, sagt sie. »Regen Sie sich wieder ab. Man hat ein Auge auf Sie geworfen, das wissen Sie doch. Ganz oben hätte niemand etwas gegen einen Asiaten in führender Position einzuwenden. Schon wegen der ethnischen Vielfalt. Ich will nur nicht, dass Sie sich wegen einer falsch verstandenen Freundschaft alles vermasseln.«
    Johnny weiß, dass er geliefert ist, wenn es ein öffentliches Spektakel gibt und Burke ihn vor Gericht in alle Einzelteilezerlegt. Dazu kommt noch der Mordfall mit prominenten Hauptdarstellern wie Dan und Donna Nichols … die kommenden Wochen werden für die Entwicklung von Johnnys Karriere entscheidend sein.
    Wenn ich die Fälle löse, denkt er auf der Fahrt zum Sundowner und während er einen Parkplatz sucht, bin ich auf bestem Wege zum Chief of Division befördert zu werden. Und gib’s zu, genau das willst du.
    Wenn es mich in aller Öffentlichkeit vom Brett fegt und mir das sprichwörtliche Glashaus um die gelben Ohren und Schlitzaugen fliegt, wie eine heftige, rauschende Welle, dann bleibe ich Sergeant Kodani für den Rest meiner verpfuschten Karriere.
    Deshalb ist er auch nicht übermäßig begeistert, als sein Handy klingelt und Boone dran ist.

123
    »Fick dich«, sagt Johnny.
    Boone wundert sich nicht – er weiß, dass Johnny wegen Blasingame stocksauer ist und außerhalb des Polizeireviers mit ihm wahrscheinlich auch gar nicht über den Mord an Schering sprechen dürfte.
    »Johnny, ich …«
    »Spar dir das, mein Freund«, sagt Johnny. »Hab gehört, du hast Burke gegen mich aufgehetzt. Bei der Verhandlung gegen Blasingame geht’s jetzt also um mich, ja? Nur damit du Bescheid weißt, Boone, mein Freund, nur falls ihr vorhabt, einen zweiten Mark Fuhrman aus mir zu machen, ich habe niemals jemanden als ›Weißbrot‹ beschimpft. Bis später.«
    »Leg nicht auf«, sagt Boone. »Ich hab was Neues über den Mord an Schering rausbekommen.«
    »Komm aufs Revier.«
    »Kann ich nicht.«
    »Natürlich nicht.«
    »Damit kannst du den Fall knacken, Johnny.«
    »Und Nichols einbuchten?«
    »Nein.«
    »Tschüs, Boone.«
    Die Leitung ist tot. Boone geht zu Nicole zurück.
    »Will sich Ihr Polizistenfreund mit uns treffen?«, fragt sie ihn.
    »Noch nicht«, sagt Boone. »Haben Sie Hunger?«
    »Ich könnte was vertragen.«
    Er fährt mit ihr rüber zu Jeff ’s Burger.
    Der winzige Laden wurde ein kleines bisschen aufgemotzt. Die beiden langen schmalen Räume wurden frisch gestrichen und Wandgemälde angebracht, die die Cornado Bridge zeigen, unter der kleine Segelschiffe hindurchgleiten. Nicole steht am Tresen und studiert die Speisekarte, die darüber hängt.
    »Was ist hier denn gut?«, fragt sie.
    »Bei Jeff ’s Burger?«
    »Na ja, klar.«
    »Jeff ’s Burger«, sagt er.
    Sie bestellt einen Jeff ’s mit allem, Pommes und Schokoshake. Boone schließt sich an, dann setzen sie sich an einen Tisch. In wenigen Minuten ist das Essen fertig und sie haut rein, als hätte sie Angst, es könnte ihre letzte Mahlzeit sein.
    »Der ist gut«, sagt sie.
    »Glauben Sie mir«, antwortet Boone. »Ich kenne mich

Weitere Kostenlose Bücher