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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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hatte.
    Cheerful ist gelinde gesagt exzentrisch und eine seiner Macken besteht darin, dass er es sich zur donquichottischenAufgabe gemacht hat, Ordnung in Boones Finanzangelegenheiten zu bringen. Die schiere Vergeblichkeit dieses Unterfangens macht ihn auf selige Weise unglücklich, daher der Spitzname. Jetzt gerade beugt er sich mit seinem langen Oberkörper über eine altmodische Rechenmaschine. Sein schiefergraues Haar mit dem hohen Bürstenschnitt erinnert an Edelstahl.
    »Schön, dass du dich auch mal blicken lässt«, sagt er spitz und sieht auf die Uhr, als Boone nach oben kommt.
    »Sowieso kaum was los«, sagt Boone. Er steigt aus seinen Surfershorts, kickt seine Sandalen in die Ecke und betritt das kleine Badezimmer, das an das Büro anschließt.
    »Glaubst du, es kommen mehr Aufträge rein, wenn du erst nach elf Uhr auftauchst?«, fragt Cheerful. »Glaubst du, die Jobs treiben im Wasser?«
    »Genaugenommen, ja«, sagt Boone und dreht das Wasser in der Dusche auf. Er erzählt Cheerful von seiner Unterhaltung mit Dan und setzt mit einer gewissen sadistischen Befriedigung hinzu, dass Nichols einen beachtlichen Vorschuss überweisen wird.
    »Hast du einen Vorschuss verlangt?«, fragt Cheerful.
    »War seine Idee.«
    »Und ich hab schon gedacht«, sagt Cheerful, »du hättest endlich begriffen, wie man sich in finanziellen Dingen verantwortungsvoll verhält.«
    »Nein.«
    Boone stellt sich nur so lange unter die Dusche, bis er sich das Salzwasser von der Haut gespült hat, dann steigt er raus und trocknet sich ab. Er macht sich nicht die Mühe, sich ein Handtuch umzuwickeln, sondern kehrt ins Büro zurück und sucht nach einem sauberen Hemd – okay, einem einigermaßen unverdreckten Hemd – und einer Jeans.
    Petra Hall steht vor ihm.
    Musste ja sein, denkt Boone.
    »Hallo, Boone«, sagt sie. »Schön, dich zu sehen.«
    Sie sieht umwerfend aus in ihrem coolen Leinenkostüm, die schwarzen Haare zu einem Retro-Pagenkopf frisiert, ihre violetten Augen strahlen.
    »Hi, Pete«, sagt Boone. »Schön, gesehen zu werden.«
    Immer schön sachte, denkt er, als er ins Badezimmer zurückweicht.
    Idiot.

08
    »Beruf oder Vergnügen?«, fragt er, nachdem er sich von Petra Hemd und Jeans hat reichen lassen und wieder in den Raum tritt.
    Wobei sie ihm die Klamotten ein kleines bisschen widerwillig durch die Badezimmertür zugesteckt hat, denn a) macht es ihr Spaß, ihn so verlegen zu sehen; und b) tut es nicht gerade weh, Boone Daniels nackt zu sehen, und zwar gerade weil, na ja, eben weil er nackt ist. Er ist groß, hat breite Schultern und ist schlank und muskulös wie jemand, der ein Leben lang auf Surfbrettern gepaddelt und durchs Meer geschwommen ist.
    »Und wieso sollte ich Berufliches nicht mit Vergnüglichem verbinden dürfen?«, fragt sie mit ihrem vornehmen britischen Akzent, den Boone mal anstrengend und dann wieder attraktiv findet. Petra Hall ist Mitarbeiterin der Anwaltskanzlei Burke, Spitz und Culver, die zu Boones Stammkunden zählt. Das gute Aussehen und die zierliche Statur hat sie von ihrer amerikanischen Mutter, den Akzent und die Ausstrahlung von ihrem britischen Dad.
    »Weil das meistens unmöglich ist«, antwortet Boone und sucht nach einem Anlass, mit ihr zu streiten.
    »Dann solltest du dir ein anderes Betätigungsfeld suchen«, sagt sie, »eines, das dir Spaß bereitet. Einstweilen …«
    Sie übergibt ihm eine schmale Akte, die sie unter denArm geklemmt hatte. Um Platz zu schaffen, schiebt Boone eine Ausgabe des Surfer -Magazins von seinem zugemüllten Schreibtisch herunter, legt den Ordner ab und schlägt ihn auf. Als er den Deckel wieder zuklappt, ist Boone dunkelrot angelaufen, wirft ihr einen wütenden Blick zu und sagt: »Nein.«
    »Was soll das heißen?«, fragt Petra.
    »Das heißt nein«, sagt Boone. Er ist einen Moment lang still und sagt dann: »Ich kann nicht fassen, dass Alan den Fall übernimmt.«
    Petra sagt: »Jeder hat das Recht auf einen Verteidiger.«
    Boone zeigt auf den Aktenordner. »Der nicht.«
    »Jeder.«
    »Der nicht.«
    Boone wirft ihr einen weiteren wütenden Blick zu, schlüpft in seine ausgelatschten Strandsandalen von Reef und geht raus.
    Petra und Cheerful hören ihn die Treppe herunterpoltern.
    »Eigentlich«, sagt sie, »ist das jetzt gar nicht so schlecht gelaufen.«
    Petra hat vorher gewusst, dass der Fall Corey Blasingame Boone zutiefst verletzen und alles in Frage stellen würde, woran er glaubt – alles, worauf sein Leben beruht.

09
    Kelly Kuhio war eine

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