Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
zehn Minuten gegangen waren, kamen sie zu einem Abschnitt, in dem sich in einer Wand der engen Schlucht eine kleine Höhle befand.
    »Hier haben wir unser kleines Baby gefunden«, sagte Sergei.
    Der zerklüftete Hohlraum war einige Meter lang und etwa dreißig Zentimeter tief.
    »Wie sind Sie durch den Permafrost gelangt?«, wollte Karla wissen.
    »Unglücklicherweise hatten wir keinen Wasserschlauch, um den Permafrost aufzutauen«, antwortete Maria. »Daher mussten wir uns auf Hammer und Meißel beschränken, um den Fund freizulegen.«
    »Demnach war er schon zu sehen, ja?«
    »Ja«, sagte Maria. »Wir mussten uns nur einmal mit dem Meißel um den Kadaver herumarbeiten, ehe wir ihn herausziehen konnten.« Sie beschrieb, wie sie aus Mammutstoßzähnen eine behelfsmäßige Bahre gebaut und den Kadaver zum Fluss geschleift hatten. Mit dem Floß war er dann ins Camp geschippert und im Schuppen deponiert worden, wo die Temperatur während des ganzen Tages nicht über den Gefrierpunkt stieg.
    Karla untersuchte die Öffnung. »Irgendetwas ist hier merkwürdig«, sagte sie.
    Die anderen Wissenschaftler drängten sich um sie.
    »Ich sehe nichts«, sagte Sergei.
    »Doch, da vorne. Da sind andere Knochen, die viel tiefer im Permafrost stecken. Sie sind offensichtlich einige tausend Jahre alt.« Sie griff in das Loch und kratzte ein paar verfaulte Pflanzenreste heraus und zeigte sie ihren Kollegen.
    »Dies hier ist nicht sehr alt. Ihr kleiner Elefant ist in viel jüngerer Zeit in dieses Loch gelangt.«
    »Vielleicht liegt es an meinen beschränkten Englischkenntnissen, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verstehe, was Sie damit ausdrücken wollen«, sagte Sato höflich.
    »Ja, was meinen Sie überhaupt?«, fragte Sergei und versuchte gar nicht erst, seine Ungehaltenheit zu verbergen.
    »Dass das Mammut nicht in diese Umgebung gehört?«
    »Ich weiß nicht, was ich meine. Ich habe nur festgestellt, dass das Fleisch nicht verfault ist.«
    Sergei verschränkte die Arme und blickte die anderen mit einem triumphierenden Grinsen an.
    »Ich verstehe«, sagte Maria. »Es wundert mich, dass wir es nicht vorher schon bemerkt haben. Diese kleine Schlucht füllt sich von Zeit zu Zeit immer noch mit Wasser. Es ist möglich, dass eine Überschwemmung das Baby weiter flussaufwärts aus der Grabenwand gewaschen und hierher mitgenommen hat, wo es in dem Loch hängen blieb und erneut einfror.«
    Sergei erkannte, dass sein Nimbus als Expeditionsleiter zu verblassen drohte. »Wir sind nicht hergekommen, um uns irgendwelche Erdlöcher anzusehen«, sagte er barsch. Er ging etwa dreißig Meter weiter zu einer Stelle, wo der Graben sich gabelte. »Sie gehen mit Maria dort hinein«, sagte er und deutete auf die linke Abzweigung. »Wir untersuchen den anderen Graben.«
    »Aber in diesem Teil waren wir doch schon«, protestierte Maria.
    »Dann schaut euch noch einmal um. Vielleicht findet ihr noch mehr von euren schwimmenden Mammuts.«
    Marias Augen blitzten. Sato erkannte, dass ein mittleres Donnerwetter drohte, und intervenierte. »Wir sollten lieber überprüfen, ob unsere Sprechfunkgeräte auf den gleichen Kanal eingestellt sind«, sagte er schnell.
    Nachdem auf diese Art und Weise ein heftiger Streit vermieden worden war, kontrollierte jeder sein Walkie-Talkie und vergewisserte sich, dass die Batterien geladen waren. Dann teilten sie sich in zwei Gruppen auf, wobei die drei Männer nach rechts gingen und die Frauen in den linken Arm des Grabens vordrangen.
    »Was ist heute mit Sergei los?«, erkundigte Karla sich.
    »Wir hatten gestern Abend Streit wegen Ihrer Theorie. Er sagte, sie sei völlig falsch. Ich erwiderte, das meine er nur, weil Sie eine Frau sind. Er ist ein schrecklicher Macho, dieser Mann.«
    »Vielleicht braucht er nur ein wenig Zeit, um sich zu beruhigen.«
    »Der alte Bock wird heute Nacht mit einem Eisberg schlafen.
    Vielleicht bringt ihn das zur Ruhe.«
    Sie brachen in schallendes Gelächter aus, das von den Wänden des Grabens widerhallte. Nachdem sie mehrere Minuten lang gegangen waren, sah Karla, weshalb Maria so wütend gewesen war, in den linken Seitenarm geschickt zu werden. Es gab hier nur wenige Knochen. Maria bestätigte, dass die Expedition den anderen Arm teilweise untersucht und festgestellt hatte, dass dort viel mehr Knochen zu finden waren als im linken Seitenarm.
    Während sie die Wände der Rinne untersuchten, knisterte Marias Sprechfunkgerät. Itos Stimme erklang.
    »Maria und Karla. Bitte kommt sofort zu

Weitere Kostenlose Bücher