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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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das Ganze Weißes Rauschen. Man hört es als ein Zischen oder etwas, das wie raschelndes Herbstlaub klingt. Das Gegenmittel oder die Gegenmaßnahme, wie auch immer, ist damit vergleichbar.
    Aber sie funktioniert nur, wenn man die richtigen Frequenzen kennt.«
    »Und Sie glauben, dass diese Frau, Karla Janos, diese Frequenzen kennt?«
    »Vielleicht kennt sie sie gar nicht, aber alles scheint darauf hinzudeuten, dass sie es tut«, sagte Austin. »Doch abgesehen von den globalen Folgen geht es auch darum, dass eine junge Frau ihr Leben verlieren könnte.«
    Petrows Miene blieb ernst, aber seine Augen funkelten vergnügt.
    »Das ist einer der vielen Gründe, warum ich Sie mag, Austin.
    Sie sind ein Ausbund an Galanterie. Ein Ritter in glänzender Rüstung.«
    »Danke für das Kompliment, aber wir haben nicht viel Zeit, Petrow.«
    »Das stimmt. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?«
    »Ja«, schaltete Zavala sich ein. »Hat Veronika eine Telefonnummer?«
    »Das können Sie sie selbst fragen«, erwiderte Petrow.
    Er leerte sein Wodkaglas, schraubte den Verschluss wieder auf die Flasche und klemmte sie sich unter den Arm. Dann verließ er mit den anderen den Raum und das Gebäude. Ein Fahrer mit Wagen wartete auf sie.
    »Wir haben noch ein wenig Sondergepäck«, sagte Austin. Er deutete auf zwei überdimensionierte Koffer. »Bitte gehen Sie besonders vorsichtig damit um.«
    »Alles wird ordnungsgemäß weitergeleitet.«
    Sie stiegen in den Wagen, der sie zu der dem Meer zugewandten Seite des Flughafens und weiter zu einem breiten, durchhängenden Pier brachte. Ein Boot, etwa zwanzig Meter lang, war am Ende des Piers vertäut. Mehrere Männer warteten an der Gangway.
    Austin stieg aus dem Wagen und erkundigte sich nach der Bedeutung der Worte in kyrillischer Schrift auf dem weißen Rumpf.
    »Arctic Tours. Es ist ein real existierendes Reiseunternehmen, das reiche Amerikaner für horrende Geldsummen zu den gottverlassensten Orten bringt. Ich habe das Boot für ein paar Tage gechartert. Falls jemand fragt, zeigen wir ein paar Pfadfindern unsere schöne Natur.«
    Während Petrow die beiden Männer über die Gangway begleitete, sah Austin zu seiner Erleichterung, dass ihr Gepäck wie durch Zauberhand an Deck gebracht worden war. Viel hatten sie nicht mitgenommen, jeder nur einen Seesack und die beiden Koffer, die laut Austin sorgfältig behandelt werden sollten.
    Petrow führte sie zur Hauptkabine. Austin brauchte sich nur kurz umzusehen, um zu erkennen, dass dies kein Ausflugsboot war. Der größte Teil der normalen Möblierung war entfernt worden, bis auf einen großen, am Boden festgeschraubten Tisch in der Mitte und gepolsterte Bänke an den Seiten. Dimitri und Veronika saßen zusammen mit vier Männern in Tarnanzügen auf der Bank. Sie waren damit beschäftigt, eine eindrucksvolle Kollektion von automatischen Waffen zu reinigen.
    »Wie ich sehe, bereiten Ihre Pfadfinder sich darauf vor, ihre Leistungsprüfung im Scharfschießen abzulegen. Was denkst du, Joe?«
    »Ich interessiere mich viel mehr für die Pfadfinderin«, erwiderte Zavala. Er ging hinüber und begann mit der jungen Russin eine Unterhaltung.
    Austin warf Petrow einen fragenden Blick zu.
    »Ich weiß, dass Sie meinten, ein möglichst unauffälliges Auftreten sei notwendig«, erklärte Petrow. »Das ist auch meine Meinung. Diese Leute sind nur eine Art Rückversicherung.
    Sehen Sie, es sind nur sechs an der Zahl. Keine Armee.«
    »Sie haben aber mehr Feuerkraft, als beide Seiten während der Schlacht von Gettysburg zusammen«, stellte Austin fest.
    »Möglicherweise brauchen wir sie«, sagte Petrow. »Kommen Sie in meine Kabine, damit ich Sie auf den neuesten Stand bringen kann.«
    Petrow ging voraus zu einer kleinen Kabine und nahm dort einen dicken Umschlag von der Schlafkoje. Er holte einige Fotografien aus dem Umschlag und reichte sie Austin, der sie ins Licht hielt, das durch das Bullauge hereindrang. Die Fotos zeigten verschiedene Ansichten von einer langen, grauen Insel mit einem donutförmigen Berg in der Mitte.
    »Ivory Island?«, fragte er.
    »Die Fotos wurden während der letzten Tage von Satelliten geschossen.« Petrow angelte ein kleines Vergrößerungsglas aus der Tasche. Er deutete auf eine Einbuchtung an der Südseite der Insel. »Das ist der natürliche Hafen, den der Eisbrecher benutzt, der den Nachschub bringt und die Expedition transportiert. Das Schiff hat Karla Janos hier vor zwei Tagen abgesetzt, um sie zu einer Expeditionsgruppe zu bringen,

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