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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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die bereits seit einiger Zeit auf der Insel arbeitet.«
    »Und was ist die Aufgabe dieser Expedition?«
    »Reinste Science-Fiction. Ein paar verrückte Russen und Japaner hoffen, DNS eines Wollhaarmammuts zu finden, mit dem sie ein lebendiges Exemplar klonen können. Sehen Sie, auf der anderen Seite der Insel, wo der Permafrost abgetragen wurde, befinden sich natürliche Buchten.«
    Austin entdeckte in einer dieser Buchten eine längliche Form.
    »Ein Boot?«
    »Wer immer es sein mag, wollte nicht gesehen werden, sonst hätte er den natürlichen Hafen benutzt. Ich glaube, dass die Mörder eingetroffen sind.«
    »Wie schnell können wir dort sein?«
    »In zehn Stunden. Das Boot schafft vierzig Knoten, aber die Entfernungen hier sind riesig, und wir könnten durch Treibeis aufgehalten werden.«
    »So viel Zeit haben wir nicht.«
    »Das ist richtig. Deshalb haben wir einen Ersatzplan vorbereitet.« Er schaute auf seine Uhr. »In einer Dreiviertelstunde kommt ein Wasserflugzeug vom Festland.
    Nach dem Auftanken fliegt es Sie und Zavala zum Eisbrecher
Kotelny
, der zwischen der Wrangelinsel und dem Polareis liegt.
    Ein Flug von etwa drei Stunden. Der Eisbrecher bringt Sie dann nach Ivory Island.«
    »Was ist mit Ihnen und Ihren Freunden?«
    »Wir starten zum gleichen Zeitpunkt wie Sie und hoffen, irgendwann morgen einzutreffen.«
    Austin streckte Petrow eine Hand entgegen. »Ich kann Ihnen nicht genug danken, Iwan.«
    »Eigentlich sollte ich mich bei Ihnen bedanken. Gestern war ich noch im Begriff, in meinem Moskauer Büro zu versauern.
    Und heute bin ich schon unterwegs, um eine schöne Frau aus großer Not zu retten.«
    »Ich könnte Probleme haben, Zavala von hier wegzulocken«, sagte Austin.
    Wie sich herausstellte, waren seine Befürchtungen unbegründet. Als er in die Hauptkabine zurückkehrte, unterhielt Zavala sich mit einem der Männer über seine Waffe. Veronika und Dimitri saßen ein wenig abseits und waren in ein lebhaftes Gespräch vertieft.
    »Tut mir leid, die junge Liebe zu stören«, sagte Austin.
    »Das braucht es nicht. Petrow hat versäumt, mich darauf aufmerksam zu machen, dass Veronika und Dimitri verheiratet sind. Und zwar miteinander. Wohin geht’s?«
    Austin erläuterte Petrows Plan, und sie gingen hinaus auf den Pier, um zu warten. Das Wasserflugzeug erschien eine Viertelstunde früher als erwartet. Es begab sich auf eine Position am Tankanschluss am Ende des Piers. Austin überwachte das Verladen seines Gepäcks, während das Flugzeug aufgetankt wurde, dann stiegen er und Zavala in die Maschine. Kurz darauf jagte es über die Bucht, hob die Nase und stieg in scharfem Winkel über die zerklüfteten grauen Bergspitzen, die die Bucht umschlossen, dann ging es auf nördlichen Kurs ins Ungewisse.

25
    Karlas Augenlider öffneten sich flatternd. Sie sah nur Schwärze, aber Sinne, die vorübergehend abgeschaltet worden waren, erwachten nach und nach zum Leben. Sie hatte einen Kupfergeschmack von altem Blut im Mund. Ihr Rücken fühlte sich an, als läge er auf einem Nagelbrett. Dann hörte sie in nächster Nähe ein Rascheln. Sie erinnerte sich an ihren Angreifer mit den gelben Zähnen. Immer noch nur halb bei Bewusstsein, hob sie ihre Arme und schlug in der Dunkelheit um sich, um ihren unsichtbaren Angreifer abzuwehren.
    »Nein!«, schrie sie ängstlich und wütend zugleich.
    Ihre wild rudernden Arme trafen auf Fleisch. Eine große Hand mit Fingern wie Stahl legte sich auf ihren Mund. Eine Lampe blitzte auf. Ihr Lichtstrahl beleuchtete ein körperloses Gesicht, das vor ihr in der Dunkelheit schwebte.
    Sie brach ihren Kampf ab. Das markante Gesicht war dramatisch gealtert, seit sie es das letzte Mal gesehen hatte. Da waren mehr Falten und eine allgemeine Schlaffheit der Haut, die mal so glatt und straff wie ein Trommelfell gewesen war. Die aufmerksamen Augen waren von Krähenfüßen, Tränensäcken und weißen Brauen umrahmt, aber die Iris zeigte das gleiche durchdringende Blau wie in ihrer Erinnerung. Er nahm die Hand von ihrem Mund.
    Sie lächelte. »Onkel Karl.«
    Seine schmalen Lippen krümmten sich. »Rein technisch betrachtet, bin ich dein Pate. Aber ja, ich bin’s. Dein Onkel Karl. Wie fühlst du dich?«
    »Ich bin okay.« Sie zwang sich, sich aufzurichten, obwohl ihr dabei gleich wieder schwarz vor Augen wurde. Während sie mit der Zungenspitze über ihre geschwollenen Lippen leckte, kam die Erinnerung an den Angriff zurück.
    »Da waren vier andere Wissenschaftler. Sie haben sie mitgenommen,

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