Packeis
Unterton von Sarkasmus wahr, den ich als perfekter Gentleman, der ich bin, lieber ignorieren werde«, sagte Trout. »Der eigentliche Test steht noch bevor.«
Er steckte die Angelrute zu einigen anderen in einer Halterung und versuchte dann mit übertriebenen, umständlichen Bewegungen, den Außenbordmotor zu starten. Die Tatsache, dass er ein Zündkabel gelöst hatte, hätte durchaus etwas damit zu tun haben können, dass es ihm nicht gelang, den Motor in Gang zu bringen. Erster Akt. Dann standen er und Gamay an Deck und gestikulierten wild mit den Armen, als sie einen heftigen Streit inszenierten. Zweiter Akt. Schließlich holten sie ein Paar Ruder hervor, legten sie in die Dollhaken des Bootes und begannen, in Richtung Insel zu rudern. Dritter Akt.
Das Motorboot war nicht dazu konstruiert, gerudert zu werden, und sie kamen nur langsam voran, aber schließlich befanden sie sich in dreißig Metern Entfernung von einem langen Pier, an dem ein großes Powerboot und ein noch größeres Segelboot vertäut waren. Der Pier war mit BETRETEN-VERBOTEN-Schildern gespickt. Entsprechenden Nachdruck verlieh der Warnung ein Wachmann in Tarnkleidung, der gemütlich zum Ende des Piers schlenderte.
Er schnippte die Zigarette, die er rauchte, ins Wasser und versuchte, die Trouts mit einigen Gesten zu vertreiben. Als das Boot beharrlich näher kam, legte er die Hände als Schalltrichter an den Mund und rief: »Privatgelände! Sie dürfen hier nicht anlegen!«
Trout stand im Bootsheck und rief zurück: »Wir haben keinen Sprit mehr!«
»Wir können Ihnen nicht helfen. Das hier ist Privatgelände!«
Er deutete auf die BETRETEN-VERBOTEN-Schilder.
Gamay sagte: »Lass mich mal versuchen, Mr. Budweiser.«
»Wahrscheinlich trinkt er lieber Miller«, sagte Trout. Er trat zur Seite, um Gamay Platz zu machen. »Bitte bring jetzt nicht die Dämlicher-Ehemann-Nummer. Dann kriege ich nämlich einen Minderwertigkeitskomplex.«
»Okay, dann eben die Unglückliche-Ehefrau-Nummer.«
Gamay breitete die Arme aus, als würde sie den Wächter anbeten. »Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Unser Funkgerät funktioniert nicht.« Sie deutete auf die Zapfsäule auf dem Pier.
»Wir bezahlen auch für das Benzin.«
Der Wächter betrachtete lüstern Gamays schlanken Körper, dann grinste er und winkte den Trouts, dass sie zum Pier kommen könnten.
Sie ruderten hektisch zum Pier, und als sie ankamen, konnten sie erkennen, dass der Wächter auf der einen Seite ein Pistolenhalfter an seinem Gürtel befestigt hatte und an der anderen Seite ein Sprechfunkgerät. Trout reichte dem Wächter, dessen Miene alles andere als freundlich war, einen leeren Benzinkanister. Er füllte ihn an der Zapfsäule, während die Trouts im Boot warteten. Als er ihn zurückbrachte, bedankte Gamay sich bei ihm und wollte wissen, was sie ihm schulde.
Der Wächter grinste verschlagen und meinte: »Nichts.«
Sie reichte ihm einen dicken Umschlag. »Dann geben Sie das bitte Mr. Margrave als kleines Dankeschön für das Benzin.«
Der Wächter betrachtete den Umschlag und sagte: »Warten Sie.« Er ging ein Stück, bis er außer Hörweite war, und sprach in sein Funkgerät. Dann kam er zurück und sagte: »Kommen Sie mit.«
Er führte sie eine steile Holztreppe zum Fuß des Felsvorsprungs hinauf. Dann holte er eine kleine Fernbedienung aus der Tasche, drückte auf einen Knopf, und ein Teil der Felswand glitt zur Seite und gab den Blick auf einen Fahrstuhl frei. Er forderte sie auf einzusteigen und folgte ihnen in die Kabine. Mit einer Hand auf dem Pistolenhalfter beobachtete er sie während der mehrere Sekunden dauernden Fahrt. Die Fahrstuhltüren öffneten sich zu einem runden Raum. Ein kurzer Blick verriet den Trouts, dass sie sich im Leuchtturm befanden.
Der Wächter öffnete eine Tür, und sie traten ins Freie. Sie standen auf der Klippe und hatten einen wundervollen Blick auf das in der Sonne funkelnde Wasser der Penobscot Bay. Drei Klappstühle waren aufgestellt worden. In einem saß ein Mann mit dem Rücken zu den Besuchern und hatte ein Fernrohr am Auge. Er wandte sich um und lächelte die Trouts an.
Er hatte ein schlankes, düsteres Gesicht und seltsam geschnittene grüne Augen, die die Trouts amüsiert betrachteten.
Dann deutete er auf die leeren Sessel. »Hallo, Gamay. Hallo, Paul. Ich habe schon auf Sie gewartet.« Er quittierte die Überraschung auf ihren Mienen mit einem glucksenden Lachen.
»Ich glaube nicht, dass wir uns schon mal begegnet sind«, sagte Trout
Weitere Kostenlose Bücher