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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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durch den Kopf gehen, dann kehrte er an seinen Tisch zurück, um seinen Vater davon in Kenntnis zu setzen, dass er am nächsten Morgen abreisen würde. Wenn Austin senior über die Änderung der Pläne seines Sohnes enttäuscht war, so ließ er sich nichts anmerken. Er bedankte sich bei Kurt, dass er anlässlich des Kajakrennens nach Seattle gekommen war, und sie versprachen einander, sich möglichst bald wieder zu treffen, wenn sie beide mehr Zeit hätten.
    Kurt erwischte am nächsten Tag eine frühe Maschine, die von Seattle aus startete. Während das Flugzeug sich in die Lüfte schwang und auf östlichen Kurs ging, dachte er über die gedämpfte Reaktion seines Vaters nach, als er ihm erklärt hatte, dass seine Pläne sich geändert hätten. Er fragte sich, ob Austin senior tatsächlich aufrichtig wünschte, dass er in den Familienbetrieb einstieg. Das würde nämlich heißen, dass der alte Mann zugab, dass er daran dächte, sich zur Ruhe zu setzen.
    Beide Männer neigten dazu, abweichende Auffassungen zu haben und diese um jeden Preis durchsetzen zu wollen, und es wäre dann, als würden zwei Steuerleute ein Ruderboot lenken.
    Auf jeden Fall irrte sein Vater sich, was Kurts große Begeisterung für seine Arbeit bei der NUMA betraf. Es war nicht das Abenteuer, das ihn der Agentur für Meeresforschung treu bleiben ließ. Jede Gelegenheit für einen Adrenalinstoß bedeutete viele Stunden, in denen Berichte geschrieben, Papierkrieg bewältigt und Konferenzen abgehalten werden mussten. Dem versuchte er aus dem Weg zu gehen, indem er stets so lange wie möglich vor Ort blieb. Der Sirenengesang, der ihn immer wieder zurücklockte, war das unergründliche Rätsel namens Ozean.
    Rätsel wie die seltsame Begegnung mit den Mörderwalen. Er musste immer wieder an den Vorfall mit den Orcas denken. Und er dachte auch über den Mann mit der seltsamen Tätowierung und über den Sinn und Zweck der elektrischen Vorrichtung auf Barretts Boot nach. Nach ein paar Minuten schob er seine momentan noch fruchtlosen Überlegungen beiseite, nahm sich einen Notizblock und einen Kugelschreiber und begann, einen neuen Kajak zu konstruieren.

3
    New York City
    Ehe Frank Malloy die Funktion eines hoch bezahlten Beraters der Polizeidienste der Nation ausübte, war er der Inbegriff des Cops gewesen. Er verabscheute Unordnung jeglicher Art. Seine Uniformen waren stets frisch gereinigt und sorgfältig gebügelt.
    Im Andenken an seine Zeit im Marine Corps trug er sein grau meliertes Haar militärisch kurz geschnitten. Regelmäßiges Krafttraining hielt seinen Körper fit und muskulös.
    Im Gegensatz zu vielen Polizeibeamten, die Überwachungen einfach nur lästig und unangenehm fanden, genoss Malloy es, stundenlang in einem Auto zu sitzen und das Auf und Ab des Verkehrs und der Fußgänger zu beobachten und gleichzeitig auf die kleinste Unregelmäßigkeit im Gefüge der Gesellschaft zu achten. Geholfen hatte ihm in dieser Zeit auch die Tatsache, dass er eine eiserne Blase besaß.
    Malloy parkte auf dem Broadway und betrachtete die stetige Parade eiliger Fußgänger und gaffender Touristen, als sich ein Mann aus der Menschenmenge löste und direkt auf den neutralen Streifenwagen des NYPD zuging.
    Der Mann war groß und schlank und sah aus, als wäre er höchstens in den Dreißigern. Er trug einen hellbraunen, an den Knien ausgebeulten Sommeranzug und an den Füßen abgestoßene New-Balance-Laufschuhe. Er hatte rote Haare und einen roten Spitzbart, der makellos gestutzt war. Der oberste Knopf seines Oberhemds stand offen, und seine Krawatte hing lose herab. Jahre als Streifenpolizist hatten Malloys Fähigkeit verfeinert, Menschen mit einem einzigen schnellen Blick einzuschätzen. Malloy versah den Mann mit dem Etikett »Zeitungsreporter«.
    Der Mann kam zum Wagen, bückte sich, so dass sein Gesicht sich mit dem Seitenfenster auf gleicher Höhe befand, und zeigte seinen mit Passbild versehenen Ausweis.
    »Ich heiße Lance Barnes und bin Reporter bei der
Times
. Sind Sie Frank Malloy?«
    Die Frage dämpfte Malloys Triumphgefühl nachhaltig.
    »Ja, ich bin Malloy«, gab er mit finsterer Miene zu. »Wie haben Sie mich erkannt, Mr. Barnes?«
    »Das war einfach«, erwiderte der Reporter mit einem Achselzucken. »Sie sitzen alleine in einem dunkelblauen Ford in einer Gegend, wo es so gut wie unmöglich ist, einen Parkplatz zu finden.«
    »Offenbar bin ich dabei, den Anschluss zu verlieren«, stellte Malloy traurig fest. »Entweder das, oder ich trage immer

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