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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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uns über alles reden.«
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Barrett mit einem verstohlenen Blick über die Schulter. Er griff in seine Hemdtasche und holte ein schwarzes Kästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel hervor. »Dies verrät uns, ob in der Nähe irgendwelche elektronischen Überwachungseinrichtungen in Betrieb sind. Okay, im Augenblick ist alles sauber, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Was dagegen, wenn wir weiterrudern? Mir macht es nämlich Spaß.«
    »Nicht weit von hier ist eine Stelle, wo wir an Land gehen können«, sagte Austin. »Folgen Sie mir.«
    Sie ruderten etwa dreihundert Meter und zogen dann die Boote auf ein flaches Ufer. Eine menschenfreundliche Seele hatte im Schatten der Bäume eine Picknickbank für müde Bootsfahrer aufgestellt. Austin teilte den Inhalt seiner Wasserflasche mit Barrett.
    »Danke«, sagte dieser, nachdem er einige Schlucke getrunken hatte. »Ich bin total außer Form.«
    »Aber nicht nach dem, was ich gesehen habe. Ich war ziemlich schnell unterwegs, als Sie mich einholten.«
    »Ich gehörte zur Rudermannschaft des MIT. Ich war praktisch jeden Tag auf dem Charles River. Das ist schon lange her.« Er lächelte ein wenig wehmütig.
    »Was war Ihr Hauptfach am MIT?«
    »Quantenphysik mit Schwerpunkt Computerlogik.«
    »Das sieht man Ihrem Hell’s-Angels-Look aber nicht an.«
    Barrett lachte. »Das ist nur Schau. Ich war schon immer ein Computerfreak. Aufgewachsen bin ich in Kalifornien, wo meine Eltern beide Universitätsprofessoren waren. Zuerst war ich an der Caltech, um Computerwissenschaften zu studieren, dann ging ich ans MIT, um mein Diplom zu machen. Dort lernte ich Tris Margrave kennen. Wir setzten uns zusammen und kamen mit dem Bargrave Softwaresystem heraus. Wir verdienten uns damit mehrere goldene Nasen. Uns ging es richtig gut, bis Tris sich mit Lucifer einließ.«
    »Lucifer? Dem Teufel?«
    »
Lucifer
war eine Anarchistenzeitung, die im neunzehnten Jahrhundert in Kansas erschien. Damals nannten sie diese Leute ›Brandstifter‹. Es ist außerdem der Name einer kleinen Gruppe von Neo-Anarchisten, mit der Tris zu tun hat. Sie wollen die Leute stürzen, die sie die ›Eliten‹ nennen, nichtgewählte Persönlichkeiten, die den größten Teil des Reichtums und der Macht der Welt kontrollieren.«
    »Wie passen Sie in dieses Bild?«
    »Ich gehöre zu Lucifer. Das heißt, ich
gehörte
dazu.«
    Austin betrachtete Barretts Kopftätowierung. »Sie kommen mir nicht gerade sehr konventionell vor, Spider, aber ist es nicht so, dass auch Sie und Ihr Partner einen beträchtlichen Anteil des Weltreichtums unter Kontrolle haben?«
    »
Absolut.
Deshalb sind wir es, die diesen Kampf führen. Tris sagt, Männer von Reichtum und Bildung – also diejenigen, die am meisten zu verlieren hatten – starteten die amerikanische Revolution. Leute wie Hancock, Washington und Jefferson waren bekanntlich sehr wohlhabend.«
    »Welche Rolle spielt Margrave bei Lucifer?«
    »Tris bezeichnet sich selbst als die treibende Kraft Lucifers.
    Anarchisten haben wenig dafür übrig, einem Führer zu folgen.
    Es ist eine locker organisierte Gruppe von an die hundert gleichgesinnten Leuten, die mit einigen der aktiveren Neo-Anarchisten-Clubs sympathisieren. Einige Dutzend eher zur Gewalt neigende Typen nennen sich selbst ›Lucifer’s Legion‹. Ich hatte mehr mit der technischen als mit der politischen Seite des Projekts zu tun.«
    »Was treibt Margrave an?«
    »Tris ist brillant und skrupellos. Er fühlt sich schuldig wegen der Art und Weise, wie seine Familie ihr Vermögen mit Sklavenhandel und Alkoholschmuggel verdient hat, aber ich glaube, dass er im Wesentlichen von Macht besessen ist. Er hat mich in die Lucifer-Pläne eingeweiht.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Wir wollten die Machtgefüge der Eliten angreifen und erschüttern, damit sie unseren Wünschen nachgeben und auf einen Teil ihrer Macht verzichten.«
    »Das ist aber ziemlich viel verlangt«, meinte Austin.
    »Wem sagen Sie das? Wir gaben ihnen vor zwei Wochen in New York eine Kostprobe von dem, was ansonsten geschehen würde. Wir haben die Stadt für einen Zeitraum während einer großen Wirtschaftskonferenz lahmgelegt in der Hoffnung, sie zu Verhandlungen bewegen zu können, aber es war so ähnlich, als hätte eine Biene einen Elefanten gestochen.«
    Austin hob eine Augenbraue. »Ich habe von dem Blackout gehört. Sie waren dafür verantwortlich?«
    Barrett nickte. »Es war bloß eine kleine Demo, um ihnen zu

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