Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
hast uns gehört?“, fragte sie
„Jedes Wort. Ich konnte es nur nicht richtig zuordnen. Es war wie ein Traum und im Augenblick verschwimmt alles immer mehr. Ich weiß , dass jemand gerufen und geschimpft hat. Wichser, Arschloch, Eier zerquetschen und so ein Zeug. Ich eri n nere mich noch an bestimmte Stimmen und Worte, kann sie aber nicht mehr in Zusammenhang bringen. Ein Vogel spielte eine Rolle, eine Frau, eine juckende Krankheit. Alles war so verwi r rend.“
„Eine juckende Krankheit?“, fragte Christine.
„Wie gesagt, alles wirres Zeug“, sagte ich schnell. Gott sei Dank lächelte sie wi e der.
Ich sah mich um und mir wurde klar, dass ich in einem Kra n kenhaus lag. Das übliche, sterile Zimmer, die Wände, der Fer n seher an der Wand, die steife Bettdecke. Ein Krankenhaus. Alles klar.
„Wo bin ich?“, fragte ich trotzdem.
Christine lächelte mich an und legte sich neben mich.
„Stadtklinik. Es hat dich ziemlich schwer erwischt und wenn du mich fragst, war es ein Wunder, dass du überhaupt überlebt hast.“
Überlebt! Das war ein Stichwort. Erinnerungen brachen über mich wie eine Mauer. Es tat regelrecht weh. Cesko kam mir in den Sinn. Er war nicht gekommen. Wir waren in Böhlers Villa und hatten seinen Keller gefunden. Die Mädchen. Der bl u tende Jimmy. Bodo, der ihn aus dem Haus trug. Böhler, der uns ei n gesperrt hatte. Cesko, Ja, er war doch da. Er war nur zu spät. Alles lag vor meinen Augen und endlich fielen mir tausend Fr a gen ein.
Ich sah eine Hecke und ein Hausdach auf mich zurasen, ich sah zwei Männer, die sich hinter einem Schrank versteckten und ich sah, wie ich ihnen in die Ärsche schoss. Einfach alles fiel mir in sekunde n schnelle wieder ein. Nein, es stürzte auf mich ein und es war dermaßen viel Input auf einmal, dass mein Kopf zu zerspri n gen drohte.
Christine massierte mir die Schläfe während ich langsam zu mir fand und versuc h te, die Eindrücke zu verarbeiten.
Endlich ließen die Schmerzen ein wenig nach und ich setzte mich vorsichtig auf. Meine Arme waren verbunden und ich spürte eine kühlende Salbe darunter. Mein Rücken schmerzte, vermutlich von der harten Landung am Ende meiner Flugstu n de.
„Wie fühlst du dich?“, fragte Christine.
„Als wäre ich explodiert.“
Bodo lachte laut. „Bist du auch, Mann. Wir übrigens auch.“
„Du erinnerst dich an alles?“, fragte Christine weiter.
„An alles“, bestätigte ich. „Wie lange war ich weg?“
„Etwa zwanzig Stunden.“
„Wow. Dann müsste ich ausgeschlafen sein.“
„Du hast ganz schön was auf den Kopf bekommen.“
„Ja. Ein Hausdach, wenn ich mich recht entsinne.“
„Ja. Fast. Um ein Haar hätte es dich erwischt.
„Hat es nicht?“
„Nicht ganz. Als das Teil neben dir gelandet ist, ist es in Stücke ze r sprungen. Die Trümmer hätten dich beinahe getötet.“
„Nur beinahe“, sagte ich und ballte meine Fäuste um die Blu t zirkulation anzur e gen. Das Pfeifen nahm stetig ab und mein verbeulter Kopf schmerze kaum noch.
„Ich muss mal für kleine Detektive“, sagte ich und stand auf.
„Soll ich dir helfen?“, fragte Christine.
„Danke, aber das schaffe ich noch allein.“
„Der Doktor hat gesagt, du sollst nicht schwer heben“, scherzte Christine.
Ich grinste sie an. „Hey. Das war witzig. Weiter so.“ Dann machte ich mich auf. Es war Zeit für einen Check. Mal sehen was die Ärzte in den letzten zwanzig Stunden mit mir gemacht hatten. Ich hoffte inständig, dass dieser Kundendienst was g e bracht hatte. Ich sperrte mich im Bad ein und trat vor den Spi e gel. Meine Erwa r tungen waren schlimmer als die Realität. Meine Haare waren noch da, ein wenig fettig vielleicht, aber alle noch da. Man stelle sich vor, die heiße Welle hätte mir die Haare abgesengt. Ein Alptraum.
Auch mein Kopf fühlte sich schlimmer an, als er aussah. E i gentlich sah ich nicht schlecht aus. Ich stellte mich zufrieden vor die Schüssel und setzte eine Stange Wasser ab. Auch hier gab es keine besonderen Vorkommnisse, alles klar. Ich war wieder da!
Als ich wieder raus kam, erwartete mich ein Weißkittel. Er lächelte recht nett und sah mich ein wenig erstaunt an.
„Uns geht’s ja wieder ganz gut, nicht wahr?“, sagte er in einem Ton, als wäre er Gott persönlich.
„Wie es Ihnen geht weiß ich nicht, aber mir geht es gut“, erw i derte ich.
Der Mann lachte kurz und winkte mir zu.
„Na, dann lassen Sie uns mal Ihren Blutdruck messen.“
Ich setzte mich aufs Bett und hielt
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