Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

glaube, ich saß schon wieder in meinem treuen alten Ford, bevor die beiden wieder auf den Beinen waren. Mit quietsche n den Reifen machte ich mich davon, ziemlich sicher, übrigens, nicht e r kannt worden zu sein. Diesmal klopfte mein Herz ein wenig schne l ler, aber nur ein ganz klein wenig...
     
     

Kapitel 5
     
     
    Der Weg zurück in die City verlief genauso schnell, wie jener aus ihr heraus. Mit hundertsechzig Sachen flog ich über die Straße, immer darauf bedacht, an den mir bekannten Blitze r ecken nach den blöden Bullen Ausschau zu halten. Als ich dann meinen Wagen in seine Lieblingsecke manövrierte , ging ich äußerst zufrieden in meine Wo h nung. Es gab zwar viele offene Fragen, aber diese zu klären war schließlich mein Beruf, oder nicht? Darüber hinaus hatte ich eine mehr als heiße Spur. Die Nacht war fast vorüber und schon in wenigen Stunden könnte das nächste Mädchen verschwinden. Sollten diese Hi r sche daran beteiligt sein, würde ich es schon morgen herausg e funden haben.
    Doch zuvor hieß es, Recherchen im Internet anzustellen. Ich zog die Schuhe aus und warf einen Blick darauf. Unglaublich. Die Stahlka p pen hatten doch tatsächlich eine Delle abgekriegt. Kaum zu glauben.
    Dann startete ich meinen altersschwachen Computer und bat ihn hö f lichst, die Internetverbindung im Laufe der nächsten fünf Minuten aufzubauen. Trotz der frühen Stunde vollbrachte er das Wunder und öffnete die Google-Startseite, wä h rend ich mir ein verdientes, kaltes Bier aus dem Kühlschrank angelte. Als der kühle Hopfen meine Kehle durchlief, bekam ich bein a he eine Gänsehaut, so gut war das. Es zischte wohltuend und ich konnte mich endlich meinen Ermittlungen widmen. Z u nächst fragte ich Google nach Virgo , dem für mich bedeutend s ten Wort für die heutige Recherchearbeit . Glauben Sie mir, ich war nicht sonderlich überrascht, als ich herausfand, was es b e deutet. Es ist das late i nische Wort für... Trommelwirbel ...
    Jungfrau . Was für eine Überraschung.
    Die Bedeutung dieses Wortes im Zusammenhang dieser myst e riösen Sekte lässt sich allerdings noch überdenken. Lebten di e se Typen im Zeichen der Jungfrau? War damit etwa das Ster n zeichen gemeint? Oder handelte es sich um die wahre Verbi n dung zwischen den ve r schwundenen Mädchen?
    Als ich den Zusammenhang der armen Mädchen erstmals ü berdacht hatte, schien die einzige Gemeinsamkeit das Alter der Entführten zu sein. Sie alle waren dre i zehn Jahre alt, aber jetzt entdeckte ich einen neuen Blickwinkel. Sie alle waren Jun g frauen. Natürlich. Das musste es sein. Ich frischte meine M a thematikkenntni s se auf und zählte eins und eins zusammen.
    Drei Jungfrauen waren verschwunden. Erste Spuren führten zu einer verrückten Sekte. Na? Alles klar? Diese Spur war nicht nur heiß, sie kochte bereits. Ich musste mehr über diese Typen herausfinden. Wer waren sie? Wo kamen sie her? Was waren ihre Ziele? Wer war BB und wie weit würden sie gehen, um ihre Ziele zu erreichen? Entführung kleiner Jungfrauen? Ve r gewaltigung im Namen des Gla u bens? Opfer-Mord?
    Eines war mir klar. Diese Typen waren garantiert nicht ung e fährlich. Ich konnte nur hoffen, dass sie ein wenig dämlich wären. Für einen Augenblick dachte ich darüber nach, Billy, die dumme Sau , anzur u fen und ihm alles zu erzählen, damit er den Laden auffliegen lassen könnte, doch dazu hatte ich zu wenig in der Hand. Ein stiller Verdacht, so ungreifbar wie ein leiser Furz. Billy würde mich über die Regeln der Beweisfü h rung bei der Polizeiarbeit aufklären und ich würde ihm zum Dank meine Stahlkappen fressen lassen. Nein, ohne Beweise, keine Bullen. Ich musste allein weitermachen. Die Frage war nur... wie?
    Das einzig Logische war, die Braunkutten zu beschatten und abzuwarten. Sicher nicht ungefährlich, denn bei meinem let z ten Trip ins Altersheim hätten sie mich beinahe erwischt. Ich hatte noch Glück gehabt, dass nur zwei dieser Trottel aufg e taucht waren, sonst säße ich jetzt nicht hier.
    Zuvor wollte ich allerdings den Sonnenaufgang abwarten und pünk t lich zum Dienstbeginn die Stadtverwaltung fragen, wer die fragliche Hütte angemietet hatte. Vielleicht fand ich auf diese Weise heraus, wer dieser mysteriöse BB war.
    Da ich locker noch zwei Stunden Zeit hatte, beschloss ich, mich eine Weile aufs Ohr zu hauen. Eine kleine Pause würde mir gut tun. Ich warf mich wie ein Sack aufs Sofa und schloss die Augen. Eine Weile drehten sich meine Gedanken noch um