Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
hatte uns so eingestaubt, dass ich Bodo zuerst einmal zurechtstutzte, als ich sah, welche Ric h tung er eingeschlagen hatte.
„Wage es ja nicht, dich, so dreckig wie du bist, aufs Bett zu legen, sonst schmeiße ich dich eigenhändig zum Fenster raus.“
Bodo bog im letzten Moment ab und setzte sich auf den Stuhl. Ich marschierte sofort ins Bad, ich brauchte einfach eine kalte Dusche und hoffte, meine Gedanken dabei einigermaßen so r tieren zu können. Ich schälte mich aus den Klamotten und stel l te mich unter den breiten Duschhahn in die Kabine. Als ich das Wasser au f drehte, spürte ich ein höllisches Ziehen an Armen und Beinen. Die Verbre n nungen, die ich bei der Explosion meines alten Fords erlitten hatte, waren noch lange nicht ve r heilt, und jetzt, in diesem Augenblick, teilten sie mir dies u n missverständlich mit. Mit zusammengebissenen Zähnen genoss ich die Abkühlung trotzdem, doch nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus und drehte das Wasser wieder ab. Übereilt zog ich ein Handtuch vom Halter und tupfte die Brandblasen tr o cken. Der Schmerz ließ sofort nach und ich musste einfach lächeln, denn es tut so gut, wenn der Schmerz nachlässt. Meine linke Schulter schmerzte noch ein wenig, wah r scheinlich eine Prellung, die ich mir bei dem Sturz zugezogen hatte, den mir Bodo in seinem Wohnzimmer beschert hatte . Wenn es so we i terging, würde ich kaum noch eine schmerzfreie Stelle an me i nem Körper finden. Es klopfte an der Badezimme r tür und Christine rief herein:
„Pacman, beeil dich gefälligst. Andere wollen auch mal ins Bad.“
Ich band mir das Handtuch um die Hüfte und rief zurück:
„Komm rein, es ist offen.“
Christine trat ohne ein Zögern ein und musterte mich von oben bis unten.
„Mein Gott, wie siehst du denn aus?“
„Völlig normal. So schön bin ich immer“, scherzte ich. Sie figurierte kritisch die Brandwunden auf meinen Beinen.
„Nur ein paar Kratzer“, sagte ich.
„Mann, Pacman. Das sind mehr als nur Kratzer. Du brauchst einen Wundverband, sonst heilt das nie. Warte hier, ich komme gleich wieder.“ Dann verließ sie das Bad und ich widmete mich meinem Spiegelbild. Na ja. Vielleicht bin ich tatsäc h lich zu voreilig aus dem Krankenhaus verschwunden und ich schimpfte mich selbst, dass ich nicht wenigstens die Verbände drangelassen hatte. Wenn Christine recht behielt... nicht ausz u denken. Bleibende Schäden. Ich würgte Galle hoch und stieß einen wutentbrannten Rülpser aus. Bertfried Böhler, ich werde dir die Haut abziehen und mir eine Sommerjacke draus schne i dern, verlass dich drauf.
Um mich ein wenig aufzumuntern betrachtete ich mein G e sicht. Eine Rasur wäre mal wieder fällig, aber sonst sah ich topfit aus. Ich richt e te mein dunkelbraunes Haar an und putzte mir die Zähne mit den Fingern. Ich sollte mir unbedingt eine Zahnbürste besorgen. Völlig überstürzt hatte ich meine Wo h nung verlassen, bein a he fluchtartig, dabei bin ich kein Feigling und fühlte mich auch nicht wie Richard Kimble in „ Auf der Flucht“ . Ich hätte wenigstens meinen Waschbe u tel mitnehmen können. So langsam erhielt ich den Eindruck, die S a che lief mir aus dem Ruder, glitt mir aus der Hand, entzog sich me i ner Kontrolle, suchen Sie sich was aus, jedenfalls gefiel mir diese Entwicklung ganz und gar nicht. Basta.
„So, jetzt setz dich auf die Kloschüssel“, sagte Christine, als sie plötzlich wieder in der Tür erschienen war.
„Wäre das Bett nicht geeigneter?“, schlug ich vor.
„Halt die Klappe, Pacman“, sagte sie mit einem Grinsen auf den s ü ßen Wangen. Ich fügte mich und nahm auf der Schüssel Platz. Sie hielt eine Tube und ein paar Verbände in der Hand und kniete sich vor mir auf den Boden. Wow. Die kam aber schnell zur Sache.
„Sollten wir vorher nicht wenigstens einmal zusammen Essen g e hen?“, sagte ich mit einem Grienen im Gesicht.
Statt etwas zu sagen, drückte sie mit der Hand auf eine meiner Brandblasen. Ich zuckte vor Schmerz zusammen und sog he k tisch Luft ein. Sie grinste nur und sa g te:
„Pass auf, was du sagst. Ich befinde mich in der besseren Ve r han d lungsposition.“
„Wo hast du das Zeug her?“, fragte ich.
„Ich habe es an der Rezeption geholt. Dort gibt es einen Erste Hilfe Kasten .“
Mit geschickten Fingern zog sie etwas Brandsalbe aus der T u be und schmierte das fettige Zeug auf sämtliche Brandstellen meines Körpers , so sanft, dass ich mir we i tere wünschte.
Anschließend verband sie
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