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Päpste pupsen nicht (German Edition)

Päpste pupsen nicht (German Edition)

Titel: Päpste pupsen nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Smoltczyk
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Gänsebein und stellte seine Tasche auf den Boden.
    »Nein, ich … Ich gehe nur meine Freundin besuchen, die wohnt hier.«
    »Hier beim Papst? Hier gibt es keine Kinder.«
    »Eines schon«, sagte ich und erzählte von Eloise und ihrem Vater, dem Kommandanten.
    Gänsebein hörte aufmerksam zu und blinzelte ab und an nachdenklich in die Sonne.
    »Na, dann hast du ja gute Beziehungen«, sagte er und schaute sich um. »Übrigens, das mit deinem Meerschwein tut mir echt leid. Ist wirklich ein gelehriges Tier …« Hinter mir rauschte ein schwarzes Auto mit zugezogenen Scheiben über das Pflaster. Ich hatte mich vielleicht verhört.
    »Gewesen. Ich meine: gewesen. Aber jetzt ist Mono gut untergebracht da oben. Im Himmel, meine ich. Vielleicht kann deine Freundin ja dafür sorgen, dass der Papst ihm einen Segen gibt«, sagte Gänsebein. »Sankt Mono, der Wunderkötteler? Nicht schlecht. Aber dazu muss er noch einiges leisten. Vielleicht springt ja noch ein Heiligenschein für dich mit raus.« Dabei lächelte er und war überhaupt nicht mehr so mitfühlend wie neulich im Zoo.
    »Und was machen Sie hier? Gehören Nonnen seit Neuestem zu den Pinguinen?«, fragte ich den Doktor. Das war ziemlich frech für meine Verhältnisse, aber ich wollte einfach nicht an Mono denken.
    »Pinguine?« Dem Doktor schien etwas durch den Kopf zu gehen, einen Kopf, auf dem gerade eine Fliege ihren Zwischenstopp einlegte. Gänsebein kratzte sich. »Vielleicht hätte ich es wirklich mit einem Pinguin versuchen sollen statt mit diesem … So, jetzt muss ich aber gehen.«
    »Was denn versuchen?«
    »Nichts. War nur so eine Idee. Weshalb ich hier bin?«
    Nun ja, er habe den Auftrag bekommen, alle Katzen im Vatikan einzufangen und ihnen einen elektronischen Chip ins Ohr zu pflanzen. »Dann weiß die päpstliche Hofgarde, wie viele schwarze Kater hier herumlaufen und wo sie gerade sind.«
    »Warum wollen die das wissen?«
    »Meine Güte, was fragst du nur alles! Weil schwarze Kater«, sagte Gänsebein, »im Vatikan einen ganz schlechten Ruf haben.« Er lachte kurz, um dann wieder ernst zu werden. »Außerdem jagen sie Vögel«, flüsterte er. »Das haben sie mit kleinen Mädchen gemein. Das geht nicht«, redete er dann weiter. »Alles muss seine Ordnung haben, im Himmel wie auf Erden. Da hat er schon recht, der alte Bücherwurm.«
    »Wer hat recht? Was für ein Wurm?« Ich verstand überhaupt nichts mehr. Aber Gänsebein war mit seinen Gedanken anscheinend irgendwo, nur nicht bei mir. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er Kinder nicht mochte. Jedenfalls nahm er sie nicht ernst.
    »Dieser alte Priester. Einer von den Typen, die man nur im Vatikan trifft. Den kennt hier jeder, frag nur mal deine Freundin. Sitzt da in seinem Turm und beobachtet von morgens bis abends die Vögel. Der kennt jeden Star am Himmel. Er glaubt, alles zu wissen. Aber das tut er nicht.«
    Wieso redeten eigentlich alle erwachsenen Leute über Stare?
    »So, Schluss jetzt. Ihr Kinder solltet euch beeilen, erwachsen zu werden, und nicht immer nur Fragen zu stellen. Meine Meinung. Also, sorry noch mal für dein Meerschwein. Und jetzt ciao, ich habe wirklich anderes zu tun.« Mit diesen Worten wuchtete er sich seine schwarze Tasche wieder über die Schulter und verschwand eilig hinter einer Muttergottesgrotte in Richtung Papstgarten.
    Ich hatte ein sonderbares Gefühl nach der Begegnung mit dem Tierarzt. Nicht nur, weil ich wieder so sehr an Mono hatte denken müssen. Der Mann war merkwürdig. Ich musste Eloise davon berichten.
    Eloise saß schon auf der Schaukel auf dem Spielplatz-der-keiner-ist. Ich setzte mich auf eines der Schaukeltiere neben ihr und erzählte ihr noch einmal haarklein von meinem Besuch bei den Fratellis. Und von dem, was ich vom Dach aus gesehen hatte.
    »Elo, das ist kein Spiel. Wenn die Starenschwärme zwei Mal an einem Tag Figuren fliegen, dann steckt etwas dahinter.«
    »Vielleicht eine Zirkusnummer?«
    »Quatsch. Stare sind keine Robben. Wenn du mich fragst, ist das ziemlich unheimlich. Wir sollten unseren Eltern Bescheid sagen. Oder dem Tierschutzverein. Oder dem Zoo. Weißt du übrigens, wen ich gerade getroffen habe?«
    Ich berichtete ihr von der Begegnung mit dem Doktor: »Er soll allen Katern einen elektronischen Chip einsetzen, hat er gesagt. So ein Teil wie an den Geldkarten. Damit man immer weiß, wo die Katzen rumstreunen.«
    »Das ist die Rache an Rambo«, sagte Eloise. »Ich wusste, dass es eines Tages so kommen würde.« Sie nahm Schwung und

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