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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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dass das Boot sinken sollte.«
    »Aber …«
    »Denn dann … Dann hätte man sie mit Wasser in der Lunge in ihrer überfluteten Kabine gefunden.«
    »Aber das Boot ist nicht gesunken«, sagt Erixon.
    »Und deshalb denke ich, dass es vielleicht eine Sprengladung in dem Boot gab, die aus irgendeinem Grund nicht hochgegangen ist.«
    »Dann sitzt sie vermutlich auf dem Benzintank oder auf den Gasflaschen in der Pantry«, meint Erixon bedächtig. »Wir müssen die nähere Umgebung räumen und Sprengstoffexperten anfordern.«

13
    Rekonstruktion
    Noch am gleichen Abend treffen sich um sieben Uhr fünf ernste Männer im Obduktionssaal 13 der rechtsmedizinischen Abteilung des Karolinska-Instituts. Kriminalkommissar Joona Linna möchte die Ermittlungen im Fall der Frau übernehmen, die auf einer Jacht in den Stockholmer Schären tot aufgefunden wurde. Obwohl es Samstag ist, hat er seinen direkten Vorgesetzten Petter Näslund und Oberstaatsanwalt Jens Svanehjälm zu einer Rekonstruktion des Tathergangs hierhergebeten, um die beiden davon zu überzeugen, dass es sich tatsächlich um einen Mordfall handelt.
    Eine der Neonröhren an der Decke flackert, und kühl temperiertes Licht spielt auf den glänzenden, weiß gekachelten Wänden.
    »Der Starter muss ausgewechselt werden«, sagt Åhlén leise.
    »Ja«, erwidert Frippe.
    Petter Näslund, der eng an die Wand gedrückt steht, murmelt etwas Unverständliches. Sein breites, kräftiges Gesicht scheint in dem flackernden Licht der Neonröhre zu zittern. Neben ihm wartet Oberstaatsanwalt Jens Svanehjälm mit gereizter Miene. Er scheint abzuwägen, ob er es riskieren kann, seine Lederaktentasche auf dem Fußboden abzustellen und sich mit seinem sauberen Anzug an die Wand zu lehnen.
    Ein durchdringender Geruch von Desinfektionsmitteln hängt in dem Raum. Helle, ausrichtbare Lampen sind über einem freistehenden Tisch aus rostfreiem Stahl mit doppelten Wasserhähnen und einem tiefen Becken an der Decke befestigt. Der Boden ist mit hellgrauen PVC -Platten ausgelegt. Eine Zinkwanne, dieder auf dem Boot gleicht, ist bereits halb gefüllt. Joona Linna geht immer wieder zu dem Wasserhahn an der Wand, um einen Eimer zu füllen, den er anschließend in den Zuber leert.
    »Es liegt ehrlich gesagt noch kein Verbrechen vor, wenn jemand ertrunken auf einem Boot gefunden wird«, sagt Svanehjälm ungeduldig.
    »Sehr richtig«, pflichtet Petter ihm bei.
    »Es könnte sich um einen Tod durch Ertrinken handeln, der nur noch nicht zur Anzeige gebracht wurde«, fährt Svanehjälm fort.
    »Das Wasser in der Lunge ist das gleiche Wasser, auf dem das Boot trieb, aber es gibt im Prinzip nichts von diesem Wasser in den Kleidern und am restlichen Körper«, erläutert Nils Åhlén.
    »Seltsam«, sagt Svanehjälm.
    »Dafür gibt es bestimmt eine ganz logische Erklärung«, meint Petter.
    Joona leert einen letzten Eimer Wasser in die Wanne, blickt auf und bedankt sich bei den vier anderen Anwesenden dafür, dass sie sich die Zeit genommen haben zu kommen.
    »Ich weiß, es ist Wochenende und alle wollen schnell wieder nach Haus«, sagt er. »Aber ich glaube, mir ist da was aufgefallen.«
    »Natürlich kommen wir, wenn du sagst, dass es wichtig ist«, antwortet Svanehjälm freundlich und stellt endlich seine Aktentasche zwischen den Füßen ab.
    »Der Täter ging an Bord der Motorjacht«, beginnt Joona. »Er stieg die Treppe zum Vorpiek hinunter und sah Penelope Fernandez dort schlafen, kehrte aufs Achterdeck zurück, ließ den Eimer mit der Schnur ins Wasser fallen und begann, den Waschzuber, der auf dem Achterdeck stand, zu füllen.
    »Fünf, sechs Eimer«, sagt Petter.
    »Erst als die Wanne voll war, ging er wieder in die Kajüte hinunter und weckte Penelope. Er führte sie die Treppe hoch und ertränkte sie in dem Zuber.«
    »Wer würde so etwas tun?«, fragt Svanehjälm.
    »Das weiß ich noch nicht, vielleicht handelte es sich um eine Foltermethode, scheinbares Ertränken …«
    »Rache? Eifersucht?«
    Joona legt den Kopf schief und sagt mit Nachdruck: »Wir haben es hier nicht mit einem normalen Mörder zu tun, vielleicht wollte der Täter eine Information aus ihr herausholen, sie zwingen, ihm etwas zu erzählen oder zu gestehen, ehe er sie schließlich so lange unter Wasser hielt, bis sie dem Verlangen einzuatmen nicht mehr widerstehen konnte.«
    »Was sagt der Chefpathologe?«, fragt Svanehjälm.
    Åhlén schüttelt den Kopf:
    »Wenn sie ertränkt worden wäre«, erklärt er, »hätte ich Spuren von

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