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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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selbstzufrieden.
    »Sie leiten die Ermittlungen?«
    »Ja, genau … offiziell übernimmt das allerdings Saga Bauer – aus statistischen Gründen«, sagt Stone grinsend.
    »Ich bin Saga Bauer schon einmal begegnet«, sagt Joona. »Sie scheint mir sehr wohl fähig …«
    »Nicht wahr?« Göran Stone lacht, verstummt dann abrupt.
    Joona sieht aus dem Fenster, denkt an das Motorboot, das auf dem Meer treibend gefunden wurde, und versucht zu verstehen, wie der Auftrag des Mörders lautet, welche Person oder Personen er liquidieren soll. Es ist ihm bewusst, dass die Ermittlungen noch ganz am Anfang stehen und es zu früh ist, Schlussfolgerungen zu ziehen, aber trotzdem ist es immer gut, von hypothetischen Abläufen auszugehen.
    Der einzige Mensch, auf den es der Täter höchstwahrscheinlich abgesehen hatte, war Penelope, denkt Joona. Und die Einzige, die er vermutlich nicht töten wollte, war Viola, weil er nicht vorhersehen konnte, dass sie auch auf der Jacht sein würde – ihre Anwesenheit war bloß ein unglücklicher Zufall, sagt Joona sich, verlässt die Küche und begibt sich ins Schlafzimmer.
    Das Bett ist gemacht, die sahnefarbene Tagesdecke glatt. Saga Bauer vom Staatsschutz steht vor einem Notebook, das sie auf die Fensterbank gestellt hat, und telefoniert. Joona ist ihr bei einem Antiterror-Seminar begegnet.
    Joona setzt sich aufs Bett und versucht, seine Gedanken erneut zu sammeln. Er stellt Viola und Penelope vor sich auf und platziert Björn neben ihnen. Sie können nicht alle an Bord gewesen sein, als Viola ermordet wurde, sagt er sich, denn dann hätte der Killer sich nicht geirrt. Wäre er auf offener See an Bord gegangen, hätte er alle drei ermordet, sie in die richtigen Betten verfrachtet und das Boot versenkt. Sein Irrtum schließt Penelopes Anwesenheit an Bord aus. Also müssen die drei irgendwo angelegt haben.
    Joona steht wieder auf, verlässt das Schlafzimmer und geht ins Wohnzimmer. Er lässt den Blick über den Fernseher an der Wand, die Couch mit der roten Decke und den modernen Tisch mit Stapeln linksgerichteter Zeitschriften schweifen. Er geht zum Bücherregal, das eine ganze Wand einnimmt, bleibt stehen und denkt an das Boot und die Schäden an den Kabeln im Maschinenraum, die binnen weniger Minuten einen Lichtbogen hervorrufen sollten. An das Kissen, das entflammt werden sollte, an dieses Stück Schlauch, das zur Treibstoffpumpe führt und herausgezogen worden war. Aber die Jacht wurde nicht versenkt. Wahrscheinlich, weil der Motor nicht lange genug lief.
    Das alles können keine Zufälle sein.
    Björns Wohnung wird von einem Feuer verwüstet, am selben Tag wird Viola ermordet, und wenn sie das Boot nicht verlassen hätten, wäre der Treibstofftank explodiert.
    Anschließend versucht der Mörder, in Penelopes Wohnung eine Gasexplosion herbeizuführen.
    Björns Wohnung, das Motorboot, Penelopes Wohnung.
    Er sucht nach etwas, das Björn und Penelope haben, denkt Joona. Als Erstes hat er Björns Wohnung durchsucht, und als er dort nicht fand, wonach er suchte, ließ er sie in Flammen aufgehen und verfolgte das Boot, und als er das Boot durchsucht und nicht gefunden hatte, wonach er suchte, versuchte er, Viola zum Sprechen zu bringen, und als er keine Antworten bekam, fuhr er zu Penelopes Wohnung.
    Joona nimmt sich ein Paar Schutzhandschuhe aus einem Karton und stellt sich anschließend erneut vor das Bücherregal und betrachtet die dünne Staubschicht vor den Büchern. Ihm fällt auf, dass vor manchen Buchrücken kein Staub liegt, was bedeutet, dass jemand diese Bücher irgendwann in den letzten Wochen herausgezogen hat.
    »Ich will dich hier nicht sehen«, meint Saga Bauer hinter ihm. »Das ist mein Fall.«
    »Ich bin gleich wieder weg, ich muss nur etwas finden«, antwortet Joona gedämpft.
    »Fünf Minuten«, sagt sie.
    Er dreht sich um.
    »Könnt ihr die Bücher fotografieren?«
    »Schon erledigt«, antwortet sie kurz.
    »Schräg von oben, damit man den Staub sieht«, sagt er ungerührt.
    Sie begreift, was er meint, verzieht keine Miene, nimmt einem Techniker die Kamera ab, tritt näher und fotografiert alle Regalebenen, an die sie herankommt, und erklärt anschließend, dass er sich die Bücher in den fünf unteren Regalreihen ansehen kann.
    Joona zieht »Das Kapital« von Marx heraus und blättert darin. Das Buch ist voller Unterstreichungen und Randnotizen. Erschaut in die Lücke in der Bücherreihe, kann aber nichts entdecken. Er stellt das Buch zurück. Sein Blick wandert über eine

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