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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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fragt Joona nach einer Weile.
    »Ich weiß es nicht«, murmelt Johan Jönson. »Nicht länger als einen Monat.«
    Er flucht vor sich hin, tippt ein neues Kommando und betrachtet die vorbeiflimmernden Zahlen.
    »War ein Witz«, sagt er dann.
    »Hab ich kapiert«, erwidert Joona geduldig.
    »In einer Viertelstunde werden wir wissen, wie viel sich retten lässt«, erklärt Jönson und wirft einen Blick auf den Zettel, auf dem Joona Datum und Uhrzeit von Björn Almskogs Besuch im Internetcafé notiert hat.
    »Der Verlauf scheint wiederholt gelöscht worden zu sein, was ein bisschen mühsam ist …«
    Fragmente alter grafischer Darstellungen huschen über den Bildschirm, im Sonnenlicht sind sie kaum zu erkennen. Johan Jönson schiebt sich geistesabwesend Kautabak unter die Oberlippe, wischt die Hand an seiner Hose ab und wartet, den Blick ab und zu auf den Bildschirm gerichtet.
    »Hier ist gründlich aufgeräumt worden«, sagt er schleppend. »Aber man kann nichts löschen, es gibt keine Geheimnisse … denn Hangar 18 findet sogar noch Räume, die gar nicht existieren.«
    Plötzlich pfeift es in seinem Computer, und er gibt etwas einund liest sich eine lange Zahlenkolumne durch. Er tippt noch etwas, und das Pfeifsignal hört abrupt auf.
    »Was tut sich?«, fragt Joona.
    »Nicht viel«, sagt Johan Jönson. »Wegen der ganzen modernen Firewalls, Norman Sandbox und der gefakten Antivirenprogramme läuft es nur ein bisschen zäh … Es ist ein Wunder, dass der Computer überhaupt noch arbeitet, wenn alle Virenprogramme gleichzeitig laufen.«
    Er schüttelt den Kopf und leckt einen Krümel Kautabak von der Oberlippe.
    »Ich habe noch nie auch nur ein einziges Virenschutzprogramm besessen und … Jetzt halt aber mal das Maul«, unterbricht er plötzlich seine eigene Suada.
    Joona tritt näher, schaut ihm über die Schulter.
    »Was haben wir denn hier?«, flüstert Jönson singend. »Was haben wir denn hier?«
    Er lehnt sich zurück, massiert seinen Nacken, gibt anschließend etwas mit einer Hand ein, drückt »Enter« und lächelt in sich hinein.
    »Da haben wir es«, sagt er.
    Joona und Erixon starren auf den Bildschirm.
    »Gebt mir noch eine Sekunde … Die Sache ist nicht ganz leicht, es kommt nur in kleinen, kleinen Stückchen und Fragmenten …«
    Er schirmt den Bildschirm mit der Hand ab und wartet. Langsam tauchen Buchstaben und Bruchstücke von Bildern aus dem Internet auf.
    »Seht ihr, jetzt öffnet sich sachte die Tür … jetzt werden wir gleich sehen, was Björn Almskog an diesem Computer gemacht hat.«
    Erixon hat den Rollstuhl blockiert und lehnt sich vor, um besser auf den Bildschirm schauen zu können.
    »Scheiße, da sind ja nur Striche«, sagt er.
    »Schau mal in die Ecke.«
    Rechts unten auf dem Bildschirm sieht man eine kleine bunte Flagge.
    »Er hat Windows benutzt«, sagt Erixon. »Sehr originell in …«
    »Hotmail«, sagt Joona.
    »Er hat sich eingeloggt«, erwidert Johan Jönson.
    »Jetzt wird die Sache interessant«, sagt Erixon.
    »Kannst du den Namen sehen?«, erkundigt sich Joona.
    »So funktioniert das nicht … Man kann sich nur chronologisch in der Zeit bewegen«, sagt Johan Jönson und scrollt nach unten.
    »Was war das?« Joona zeigt auf den Bildschirm.
    »Wir sind im Ordner für gesendete Nachrichten«, antwortet Johan Jönson.
    »Hat er was gemailt?«, fragt Joona gespannt.
    Auf dem Bildschirm erkennt man zerstückelte Fragmente von Werbung für billige Reisen nach Mailand, New Yk, Lo dn, P ris. Ganz unten in der Ecke sieht man zudem eine kleine hellgraue Ziffer, eine Uhrzeit: 07.44.42 AM .
    »Hier haben wir was«, sagt Johan Jönson.
    Auf seinem Bildschirm taucht ein Fragment auf:
    ss i h kontakt it
    »Eine Kontaktanzeige«, grinst Erixon. »Das klappt nie, ich habe es selbst …«
    Er verstummt abrupt. Johan Jönson scrollt vorsichtig an unverständlichen Grafiktrümmern vorbei, dann stoppt er plötzlich. Mit einem breiten Grinsen räumt er den Stuhl vor dem Computer.
    Joona nimmt seinen Platz ein, blinzelt im Sonnenlicht und liest, was auf dem Bildschirm steht:
    Carl Palmcr
    abe f to ickt. ss ich kontakt mit I
    Joona spürt, dass sich die kleinen Härchen in seinem Nacken aufstellen. Ein Schauer läuft ihm über Arme und Rücken. Palmcrona, denkt er immer wieder, während er sich die Fragmente notiert, wie sie auf dem Computerbildschirm erscheinen. Dann streicht er sich übers Haar und geht zum Fenster. Er versucht, klar zu denken, und atmet flach. Die Stiche eines leichten Migräneanfalls

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