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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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musst wissen, was hier vorgeht.«
    »Und du willst es mir erklären? Hör doch auf! Der einzige Grund, warum du mich jetzt einweihen willst, ist doch der, dass ich dich mit dem mitternächtlichen Stalker – oder wer immer der Typ da draußen auf der Straße war – gesehen und weil ich deine Aufzeichnungen entdeckt habe. Außerdem weiß ich, dass du nicht ehrlich zu mir bist. Und jetzt lass mich los, oder wir beide setzen diese Unterhaltung auf dem Polizeirevier fort. Kapiert?«
    »Moment noch.« Statt sie loszulassen, griff er noch fester zu. »Ich finde, du schuldest mir die Chance, alles zu erklären.«
    »Ich schulde dir überhaupt nichts.« Die Dreistigkeit dieses Mannes war ihr unbegreiflich. Sie waren bereits die Treppe zur Veranda hinaufgestiegen. »In meinen Augen ist jedes Wort, das du seit unserer ersten Begegnung mit mir gesprochen hast, gelogen. Und im Grunde bin ich sogar ziemlich sicher, dass das fahruntüchtige Boot«, sie wies mit einer Kopfbewegung auf die Strahlender Engel, die am Anleger ächzte, »nur eine Finte war.«
    »Ich betrachte es eher als Vorwand.«
    »Wortklauberei, Wheeler.«
    »Es gibt da einiges, was du wissen solltest.«
    »Was du nicht sagst! Fangen wir mit deiner Verbindung zu Annie Seger an.«
    »Ich bin ihr Cousin dritten Grades«, erläuterte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Und ohne seinen Griff zu lockern. »Und ich war in der Nacht, als sie gefunden wurde, der erste Polizeibeamte am Schauplatz des Selbstmords. Ich bin von dem Fall suspendiert worden, weil ich mit ihr verwandt bin. Aber ich war immer der Meinung, dass die Ermittlungen in die Irre gegangen sind, und Annies Vater will, dass ich den Beweis dafür erbringe.«
    »Ihr leiblicher Vater«, spezifizierte Sam und versuchte, kein Interesse aufkommen zu lassen. Woher wusste sie denn, ob er ihr nicht erneut einen Haufen Lügen verkaufte?
    »Ja. Wally. Er hat nie an Annies Selbstmord geglaubt.«
    »Also glaubt er, sie wäre ermordet worden? Warum?«
    »Das versuche ich herauszufinden.«
    »Und was soll dieser ganze übrige Kram?«, wollte Sam wissen. Sie stieß die Fenstertüren auf und trat in sein Wohnzimmer. »Was ist mit den Anrufen beim Sender und der verdammten Torte?«
    »Das kann ich mir nicht erklären, und ich weiß auch nicht, wer dahintersteckt, aber ich fürchte, dass ich der Auslöser für all diese Vorkommnisse war, dass ich die Schuld daran trage. Jemand hat irgendwie herausbekommen, dass ich an diesem Buch arbeite, vielleicht durch meine Recherchen oder durch eine undichte Stelle. Irgendwer in der Agentur oder im Verlag … Ich weiß es nicht. Noch nicht.« Wütend presste er die Lippen zusammen. »Aber es kann kein Zufall sein, dass du genau zu dem Zeitpunkt, als ich mit der Arbeit an meinem Buch über Annies Tod beginne, Opfer eines Stalkers wirst.«
    »Deshalb suchst du also meine Nähe, deshalb bist du hier? Wegen deines schlechten Gewissens? Mein Gott, Ty, du brauchtest doch nicht mit mir zu schlafen, um mich zu beschützen oder um dein Gewissen zu beruhigen!« Sie riss ihren Arm los. Sie musste weg von hier. Auf der Stelle.
    »Ich habe nicht wegen meines schlechten Gewissens deine Nähe gesucht.«
    »Nein, natürlich nicht.« Tränen der Wut brannten in ihren Augen.
Brich jetzt ja nicht zusammen,
ermahnte sie sich.
    Er folgte ihr auf den Fersen. »Beruhige dich und hör mir eine Minute zu.«
    »Ich glaube, ich habe genug gehört.« Sie wandte sich der Haustür zu.
    »Eine Beziehung mit dir hatte ich nicht geplant.«
    Immer noch ihre Handtasche und das Kleiderbündel im Arm, fuhr sie zu ihm herum und nagelte ihn mit einem unerbittlichen Blick fest. »Aber es ist trotzdem dazu gekommen, wie?«
    »Das ist das Problem.«
    »Das Problem? Das Problem, Ty, besteht nicht in unserer Beziehung, das Problem besteht darin, dass sie auf Lügen aufgebaut ist! Ich muss raus hier …«
    »Du kannst jetzt nicht gehen.«
    »Natürlich kann ich. Wie willst du mich daran hindern? Mich hier festhalten? Als deine Gefangene? Mich kidnappen oder was?«
    »Du brauchst meine Hilfe.«
    »Wie bitte? Da hast du einiges missverstanden. Ich glaube, du wolltest sagen, du brauchst meine Hilfe.«
    »Sam, warte. Da draußen läuft ein Verrückter herum, ein sehr gefährlicher Verrückter. Aus irgendeinem Grund hat er es auf dich abgesehen. Es wäre möglich, dass ich ihn durch meine Nachforschungen irgendwie auf die Idee gebracht habe. Es könnte sein, dass er mit Annies Tod zu tun hat oder mit ihrem Leben, oder aber er ist einfach

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