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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sache verwickelt? O Gott, war es möglich, dass er hinter den Anrufen steckte – war er John? Nein, das konnte, wollte sie nicht glauben. Doch es musste eine Verbindung geben. »Du elender Dreckskerl«, flüsterte sie in Gedanken an ihre Liebesnacht. An die Glut. Die Intensität. Die Leidenschaft.
    An die Lügen.
    Warum hat er sich dir nicht anvertraut?
    Warum hat er dir etwas vorgemacht?
    Du hast mit dem Mann geschlafen, Sam. Hast ihn geliebt.
    Ihr Magen zog sich zusammen. Es stieg ihr säuerlich in den Hals.
    Was zum Teufel wurde hier gespielt?
    Wenn er ihr etwas antun wollte, hatten sich ihm schon Dutzende von Gelegenheiten dazu geboten.
    War das möglich? Hätte sie um ein Haar einem Mann ihr Herz geschenkt, der sie anonym tyrannisierte?
    Ihr blieb keine Zeit, die Kapitel auszudrucken, sie musste fort. Auf der Stelle. Bevor er bemerkte, dass sie ihn entlarvt hatte. Sie wollte noch ihre Handtasche holen und … die Diskette! Die Diskette, die im Computer steckte. Der Beweis dafür, dass Ty nicht der war, für den er sich ausgab. Die Informationen über Annie.
    Mit zitternden Fingern drückte sie den Knopf, entnahm die Diskette und machte, dass sie wegkam. Auf dem Weg zurück ins Obergeschoss stolperte sie, ließ die verfluchte Diskette fallen und tastete den Teppich ab, bis sie sie wieder gefunden hatte. Im Dämmerlicht hastete sie die restlichen Stufen hinauf. Sie musste sich beeilen. Sie hatte keine Ahnung, wie lange Tys Besprechung mit dem Mann dauern würde, vermutete jedoch, dass sie bald zu Ende war.
    Oben angelangt riskierte sie es nicht, Licht zu machen, sondern suchte im Dunkeln nach ihren Kleidern und ihrer Handtasche. Sie machte sich nicht die Mühe, sich sorgfältig anzuziehen, fand ihren Gürtel nicht, und es war ihr egal. Aber ihre Handtasche … mit den Schlüsseln … Wo mochte sie sein? Wo? Mit rasendem Herzen und trockenem Mund durchforstete sie im spärlichen Licht des Mondes, das durchs Fenster fiel, das Zimmer und fuhr mit den Händen über die Bettkante und den Fußboden. Sie entdeckte ihren BH … Tys Geldbörse … aber keine Handtasche.
    Denk nach, Sam. Wo hast du sie abgelegt?
    Sie ließ die vergangenen Stunden Revue passieren. Rief sich ins Gedächtnis, wie Ty im Rundfunkgebäude aufgetaucht und wie erleichtert sie gewesen war, ihn zu sehen. Erinnerte sich an die Fahrt hierher. Sie hatte sich gesträubt, mit zu ihm zu kommen, doch er war unerbittlich geblieben, und sie war viel zu müde gewesen, um weiter zu diskutieren. Er hatte sich nicht davon abbringen lassen, dass sie bei ihm sicherer war, und widerwillig hatte sie sich einverstanden erklärt.
    Was für ein Witz!
    Und dann hatten sie sich geliebt.
    Als sie daran dachte, wie er sie berührt, geküsst, immer und immer wieder zum Orgasmus gebracht hatte, blieb ihr beinahe das Herz stehen. Herrgott, sie war so verrückt nach diesem Mann gewesen.
    Wie bereitwillig sie mit ihm ins Bett gestiegen war. Um ein Haar hätte sie sich ernsthaft in ihn verliebt … doch das durfte sie jetzt nicht zu nah an sich heranlassen. Beinahe wäre sie über einen von ihren Schuhen gefallen, dann tastete sie den Boden ab, fand den zweiten jedoch beim besten Willen nicht. Wo zum Teufel war ihre Handtasche mit den Schlüsseln und ihrem Ausweis? Sie hatte sie mit ins Haus genommen, und kaum drinnen angelangt, hatte Ty sie geküsst und die Treppe hinaufgeführt … ohne die verflixte Handtasche.
    Durchs offene Fenster hörte sie Schritte auf dem Kies knirschen.
    Verdammt. Er kam zurück ins Haus.
Sie musste flüchten. Konnte sich nicht schlafend stellen und so tun, als wäre nichts geschehen. Sie ließ ihren Schuh zurück und schlich mit galoppierendem Herzen die Treppe hinunter. Auf der untersten Stufe wäre sie beinahe gestürzt. Als sie sich vorsichtig durch die unbekannten Räumlichkeiten bewegte, brach ihr der Schweiß aus. Im schwachen Licht der Nachtleuchte entdeckte sie ihre Handtasche auf dem Küchentisch. Sie nahm sie im Vorbeigehen an sich und wagte nicht, noch einmal nach draußen zu sehen.
    Barfuß huschte sie über den Teppich zum rückwärtigen Teil des Hauses und schob den Riegel der Fenstertüren zurück. Flink schlüpfte sie nach draußen, wo eine Veranda und ein schmales Rasenstück sie vom See trennten. Wenn alles andere schief ging, würde sie über den Zaun in den Nachbargarten steigen oder um die Landzunge herumschwimmen oder …
    Sie sprintete über die kühlen Pflastersteine und sprang die drei Stufen hinunter. Der Mond spiegelte sich

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