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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
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auf dem dunklen Wasser und tauchte die am Anleger festgemachte Schaluppe in ein sanftes Licht. Geduckt lief Sam an der Rasenkante unter den Sträuchern entlang auf den Anleger zu. Vom Haus her erklang ein gedämpftes »Wuff«.
    Lieber Gott, bitte nicht.
    »Sam?«
    Seine Stimme kam aus dem Nichts.
    Sam erstarrte.
    Dann wandte sie sich um und erblickte ihn auf der Veranda. Sie stieß den Atem durch die Nase aus. »Offen gestanden, ich flüchte«, erklärte sie.
    »Vor …?«
    »Sag du’s mir«, rief sie, ohne sich ihm zu nähern. »Wieso bist du um diese Zeit schon draußen? Und erspar mir die lächerliche Ausrede, du hättest mit dem Hund Gassi gehen müssen. Ich weiß es besser.«
    »Ich habe mich mit einem Freund getroffen.«
    »Der rein zufällig um vier Uhr morgens gerade hier vorbeigekommen ist? Klingt plausibel.« Sie konnte ihren Zynismus nicht verbergen. »Hör doch auf, Wheeler. Ich hätte mehr von dir erwartet.« Ihr Kleiderbündel an sich gedrückt, fügte sie hinzu: »Also, ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber ich halte es für besser, wenn ich gehe. Das alles … das alles ist mir zu verrückt.«
    Er straffte sich, und das Mondlicht fiel auf sein Gesicht. Gott, er sah so gut aus.
    »Das ist es wohl«, pflichtete er ihr bei, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schob es aus der Stirn. »Ich denke, ich muss beichten.«
    Sie rührte sich nicht. Seine Worte schienen in ihrem Kopf nachzuhallen. »Weißt du, ich will im Augenblick eigentlich gar nichts hören. Ich habe in den letzten paar Wochen so viel über Beichte, Sünde und Reue gehört, dass es mir fürs ganze Leben reicht.«
    Ty verzog den Mund. »Wie wär’s dann mit einer Erklärung?«
    »Das wäre mal eine gute Idee«, fand sie. »Eine wirklich gute.« Sie wartete ein paar Sekunden lang, bis er schließlich zu reden begann.
    »Die Wahrheit ist, dass ich schon lange, bevor ich dich kennen lernte, von Annie Seger wusste.«
    »Ach was«, bemerkte sie. Sie hätte sein Eingeständnis besser zu schätzen gewusst, wenn sie nicht hätte annehmen müssen, er wäre bereits im Bilde darüber, dass sie in seinen Dateien gestöbert hatte. »Das hättest du mir längst sagen können, Ty.«
    »Das wollte ich ja.«
    »Wann?«, fragte sie und glaubte ihm kein Wort. Für wie dumm hielt er sie eigentlich? »Bevor die Hölle einfriert oder erst hinterher?«
    »Bald.«
    »Das ist mir viel zu vage.« Wut kochte in ihr hoch. »Weißt du nicht, was hier los ist? Hast du nicht aufgepasst? Die Anrufe von John, die ich bekomme, die Botschaft von Annie, die Karte und die verdammte Geburtstagstorte – um Himmels willen, Ty, wann wolltest du es mir denn sagen? Vielleicht macht der Spinner seine Drohungen schon bald wahr, und dann ist es zu spät für Geständnisse! Oder bist du auf noch persönlichere Weise in die Sache verwickelt? Womöglich kennst du John –«
    »Nein«, fiel er ihr ärgerlich ins Wort, doch außer Zorn blitzte noch etwas in seinen Augen auf, etwas wie Schuldbewusstsein.
    Sam fühlte sich innerlich wie tot. Wie hatte sie ihm bloß vertrauen können? Was war los mit ihr, dass sie, was Männer betraf, immer so bitterlich danebengriff? Zwar war sie eine intelligente Frau, doch in Liebesdingen versagte sie auf katastrophale Weise. Sie hatte gedacht, Ty Wheeler sei anders, doch er war wie ihr Exmann und ihr letzter Freund: einer, der sie ausnutzte, einer, der es verstand, sie zu manipulieren.
    »Oder du bist John!«
    Er stieg die Verandatreppe herunter und überquerte den Rasen. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll«, sagte sie völlig verzweifelt.
    »Es tut mir leid, Sam. Ich hätte es dir früher sagen müssen.« Er war jetzt bei ihr angelangt, war ihr viel zu nahe.
    »Das war mal eine scharfsinnige Bemerkung.« Es gelang ihr, sich gerade aufzurichten. »Weißt du, das alles ist ja ausgesprochen … tröstlich, aber ich gehe jetzt nach Hause.«
    »Noch nicht.« Er streckte die Hand aus und umfasste mit kräftigen Fingern ihren Arm.
    »Wie bitte?« Sie befreite heftig den Arm aus seinem Griff. »Wie kommst du darauf, dass du dabei ein Wörtchen mitzureden hast?« Sie versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen, doch er hielt sie erneut fest, und diesmal gelang es ihr nicht, sich loszureißen. »Lass mich los, Ty.«
    »Hör mir erst zu.«
    »Warum sollte ich? Um noch mehr Lügen aufgetischt zu bekommen? Vergiss es!« Sie wandte sich um und ging zurück zum Haus, er folgte ihr, ohne ihren Arm freizugeben.
    »Du

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