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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einigen Nächten, in denen sich auch John gemeldet hatte. Doch sein Handy hatte eine Vorrichtung zur Blockade der Namensanzeige, sodass dieser nicht auf der Caller- ID erschienen war. Lediglich die Nummer. Allerdings war Ross laut Anruferprotokoll des Senders nicht ein Mal durchgekommen. Wahrscheinlich hatte er die Nummer gewählt und dann den Mut verloren … oder beschlossen, doch lieber einen Münzfernsprecher zu benutzen. Ross war in den vergangenen Wochen ein paar Mal in New Orleans gewesen … Doch Samantha beteuerte, die Affäre mit dem Typen sei zu Ende.
    Vielleicht passte Ross genau das nicht.
    Vielleicht wollte er sich rächen.
    Das Telefon klingelte. Bentz hob den Hörer ab. »Bentz.«
    »Ich glaube, es hat schon wieder einen Mord gegeben«, sagte Montoya mit ernster Stimme. »Ich bin auf dem Weg zu einem Hotel an der Royal, dem St. Pierre. Eine Frau ist erdrosselt worden, mit merkwürdigen Schnittwunden rund um den Hals. Das Zimmermädchen hat das Bitte-nicht-stören-Schild an der Tür einfach ignoriert und mit dem Generalschlüssel aufgeschlossen, da der Gast längst hätte abreisen müssen. Der Typ, der das Zimmer gebucht hatte, ist weg, aber vielleicht haben wir ausnahmsweise mal Glück, denn die Rezeptionistin kann sich an ihn erinnern. Ich fahre jetzt raus zum St. Pierre. Bin in etwa zehn Minuten da.«
    »Wir treffen uns dort«, sagte Bentz und knallte den Hörer auf die Gabel. Vielleicht kamen sie jetzt endlich einen Schritt weiter.
     
    Als Sam ihr Arbeitszimmer aufsuchte, war sie nervös. Die Unruhe, die sie seit Johns letztem Anruf befallen hatte, wollte einfach nicht weichen. Irgendetwas entging ihr, etwas Wichtiges, ein Schlüssel zu seiner Identität.
    Kurz vorher hatte Ty sie nach New Orleans gebracht, damit sie ihren Wagen abholen konnte, war ihr dann nach Hause gefolgt und dann kurz heimgefahren, um Sasquatch und seinen Laptop zu holen. Jetzt saß er auf dem Sofa, den eingeschalteten Computer auf den Knien, seine Notizen auf dem Kaffeetisch verstreut. Während im Fernseher die Mittagsnachrichten über den Bildschirm flackerten und sein Hund es sich vor den Fenstertüren bequem gemacht hatte, fing er an, die alten muffig riechenden Aktenordner in Sams Kiste zu sichten, die er aus ihrem Schlafzimmer geholt hatte.
    Heute war Freitag, und Sam freute sich auf das Wochenende, trotzdem hatte sie die unbestimmte Ahnung, dass etwas Schlimmes geschehen würde oder bereits geschehen war. Johns Warnung ging ihr immer wieder durch den Kopf: Das Einzige, was du zu wissen brauchst, ist Folgendes: Das, was heute Nacht geschieht, geschieht deinetwegen. Wegen deiner Sünden. Du musst bereuen, Sam. Um Vergebung bitten.
    So vertraut, so direkt. Er hatte sie Sam genannt.
    Zuerst hatte sie gedacht, er bezöge sich auf die verflixte Torte, er wollte ihr nur Angst machen, doch wenn sie sich an seinen Tonfall erinnerte, an die Boshaftigkeit seiner Drohung, dann war sie überzeugt, dass es um mehr ging.
    Aber nichts ist passiert.
    Noch nicht.
    Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm.
    Sie versuchte, Mut zu fassen, da Annies Geburtstag ja nun hinter ihr lag. Falls die Torte doch das angedrohte Schlimme war, konnte sie aufatmen. Doch sie wurde das unheimliche Gefühl nicht los, dass dies nur die Spitze des Eisbergs war.
    Im Arbeitszimmer setzte sie sich an ihren Schreibtisch und bemerkte Charon, der mit großen Augen oben auf dem Bücherschrank kauerte.
    »Sasquatch ist schon in Ordnung«, beruhigte Sam ihren Kater. »Du wirst dich an ihn gewöhnen.«
    So, wie du dich daran gewöhnen wirst, Ty in der Wohnung zu haben? Vergiss nicht, er hat dich von Anfang an belogen, und jetzt verfolgt er hier seine unausgegorenen Theorien.
    Sie knüllte ein paar Bogen Papier zusammen und warf das Knäuel nach dem Kater, der instinktmäßig nach dem Spielzeug schlug.
    Ty war überzeugt, dass Annie Seger ermordet worden und der Täter ungeschoren davongekommen war. Sam war nicht so sicher.
    Hatte sich die Polizei in Houston dermaßen irren können? Arbeitete sie so nachlässig? Oder hatte man jemanden gedeckt? Das erschien ihr unwahrscheinlich, und selbst wenn Annies Mörder vor neun Jahren durch die Maschen geschlüpft war, blieb die Frage, in welchem Zusammenhang John und der Anruf ›Annies‹ mit der Vergangenheit standen. Warum geschah das alles ausgerechnet jetzt?
    Konnte es doch sein, dass jemand vom Sender versuchte, das Interesse an einem beinahe vergessenen Fall um der Publicity willen neu zu entfachen?
    Hör auf damit. Jeder

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