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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Annies Baby gewesen sein. Die Blutgruppe ist der Beweis.«
    Sam spürte, wie sich die feinen Härchen auf ihren Armen aufrichteten. »Du denkst, jemand hat Annie umgebracht, weil sie ihn hätte verraten können?«
    »Möglich. Vielleicht ein verheirateter Mann. Sie war minderjährig. Er hätte der Unzucht mit Minderjährigen angeklagt werden können. Oder es könnte jemand aus ihrer eigenen Familie gewesen sein. Inzest. Oder ihr Freund hat den Kopf verloren und sie aus Eifersucht getötet. Diese Fragen habe ich noch nicht beantworten können.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah sie fest an. »Aber ich werde noch dahinter kommen«, versprach er. »Und ich finde auch heraus, in welchem Zusammenhang all das mit den Anrufen in deiner Sendung steht. John hat irgendetwas mit dieser Geschichte zu tun. Wir müssen nur herausbekommen, was, dann schnappen wir ihn.«

[home]
    25 . Kapitel
    »… Es handelt sich eindeutig nicht um ein und dieselbe Person, es sei denn, wir haben es mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun«, sprach Norm Stowell irgendwo in Arizona in sein Handy. Das überraschte Bentz nicht. Er war selbst schon zu dem Schluss gekommen, dass er auf der Suche nach zwei Mördern war. Er warf einen Blick auf den Computerbildschirm in seinem Büro. Nun konnte er die Notizen zu den letzten beiden Fällen fein säuberlich voneinander trennen. Norm redete weiter. »Die Vorgehensweise eines Mörders entwickelt sich normalerweise, das wissen wir. Wenn der Mörder feststellt, was ihm zusagt, nimmt er subtile Veränderungen in seinem Vorgehen vor, doch sein Markenzeichen bleibt konstant. Du hast da draußen zwei Mörder. Einer ist ziemlich chaotisch – nachlässig mit den Spuren, die er hinterlässt. Er scheint sich keine Gedanken darüber zu machen, dass man ihn mithilfe von Haaren oder Fingerabdrücken oder Sperma überführen könnte, aber der andere Kerl – der arbeitet sauber. Ordentlich. Vorsichtig. Es sind definitiv zwei verschiedene Täter.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Bentz und schob den Bericht über die Perückenfasern zur Seite.
    »Ich faxe dir meine Profile der Mörder, wenn ich zu Hause bin, und zur Sicherheit schicke ich auch eine Kopie an den Verbindungsmann. Dein Partner hat offenbar das FBI übergangen, und die sind nicht sehr glücklich darüber.«
    »Ich rede mit ihm. Montoya ist noch ein bisschen grün, aber ansonsten ein guter Mann.«
    »Wenn du meinst.« Norm ließ sich nicht beeindrucken, doch es gab überhaupt wenig, was ihn beeindruckte. Er sah älter aus, als er war – ein kleiner, stämmiger Mann, der sich den Schädel noch immer rasierte wie vor dreißig Jahren im Ausbildungslager in Fort Lewis.
    »Also, was den Kerl betrifft, der Bellechamps und Gillette ermordet hat, musst du auf Folgendes achten: Er ist ein Weißer, vermutlich Ende zwanzig, Anfang dreißig. Er hat wahrscheinlich kein Strafregister, denn er ist, wie du sagtest, nachlässig mit seinen Fingerabdrücken, Körperflüssigkeiten und Haaren. Er hat Arbeit, aber nichts Spektakuläres, und ist ziemlich intelligent, stammt jedoch aus einer hochgradig zerrütteten Familie, in der wahrscheinlich Missbrauch an der Tagesordnung war. Er fühlt sich im Stich gelassen oder empfindet tief verwurzelten Hass auf ein weibliches Familienmitglied, vermutlich die Mutter oder die Stiefmutter, die ältere Schwester oder die Großmutter. Vielleicht ist er selbst sexuell missbraucht worden, und in seiner Kindheit hat er garantiert Brandstiftung verübt und Tiere oder kleine Kinder gequält. Im Grundschulalter war er womöglich Bettnässer, und vor kurzer Zeit muss ihm etwas widerfahren sein, etwas emotional Traumatisches, das Auslöser für die Morde war. Vielleicht hat er seine Arbeit verloren oder seine Freunde, oder seine Familie hat ihm den Geldhahn zugedreht.«
    »Ein entzückendes Bürschchen«, brummte Bentz ins Telefon.
    »Und höllisch gefährlich. Kann sein, dass er allein lebt, kann aber auch sein, dass er verheiratet ist oder eine Freundin hat, und dann schwebt diese Frau in Lebensgefahr. Dieser Kerl steigert sich, Rick. Um dieser Frau und der öffentlichen Sicherheit willen solltest du vielleicht die Presse über die Vorgänge informieren. Vielleicht kennt jemand einen Kerl, der sich in letzter Zeit merkwürdig aufführt. Der Typ säuft vielleicht oder nimmt Drogen … Möglicherweise hat seine Partnerin auch seine Gewalttätigkeit beobachtet oder am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wir müssen sie dazu

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